Denver erleben: Mile High City und die Rocky Mountains vor der Tür

Denver erleben: Mile High City und die Rocky Mountains vor der Tür

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New York, Los Angeles, Chicago – oder vielleicht doch Denver? Zugegeben, die Hauptstadt Colorados schießt den meisten von uns nicht direkt in den Kopf, wenn wir über eine USA-Reise nachdenken.

Und tatsächlich ist das Angebot an klassischen Sehenswürdigkeiten in Denver eher überschaubar. Dafür hat die Metropole aber etwas, wovon viele ihrer Konkurrenten nur träumen können: Sie ist das Tor zu den berühmten Rocky Mountains und liegt eingebettet in einem der größten Outdoorspielplätze der Welt.

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Die „Mile High City“ ist das Tor zu den Rocky Mountains

Skifahren im Winter, Wandern im Sommer und eine atemberaubende Landschaft, in der sich ein malerisches Bergdorf an das nächste reiht. Kein Wunder, dass es die meisten Denver-Reisenden eher in die Natur als in die Großstadt zieht.

Doch bevor der Rucksack für die große Tour geschnürt wird, wäre es wirklich schade, Denver nicht zumindest ein oder zwei Tage zu widmen. Denn tatsächlich hat die „Mile High City“ auf 1609 Metern über dem Meeresspiegel einiges zu bieten.

Berge, Seen und Kultur: In und um Denver gibt es unglaublich viel zu entdecken.

Berge, Seen und Kultur: In und um Denver gibt es unglaublich viel zu entdecken.

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Die 16th Street Mall ist das Herz der Stadt

Der erste Anlaufpunkt in Denver ist immer die 16th Street Mall. Die scheinbar endlos lange Fußgängerzone wurde vom Architekten I.M. Pei gestaltet und ähnelt mit ihrem Muster aus rotem, weißem und grauem Granit von oben der Diamant-Klapperschlange.

Die 16th Street Mall wird von über 40 Bars und Cafés mit Außenbereichen gesäumt, sodass hier an jedem Abend in der Woche einiges los ist. Wer nicht laufen möchte, kann einfach in einen der vielen kostenlosen Shuttlebusse steigen, die alle paar Minuten und mindestens einmal pro Block halten.

Wer sich einen ersten Eindruck von Denver verschaffen möchte, sucht sich ein Café und beobachtet von dort das Geschehen. Denver ist bekannt für seine eher alternative und unkonventionelle Bevölkerung, sodass es hier einiges zu sehen gibt.

Wer auf der Suche nach einem witzigen Fotospot ist, sollte dem neugierigen Blauen Bären am Colorado Convention Center einen Besuch abstatten. Die 16th Street Mall beherbergt außerdem die Denver Pavilions, in denen sich nicht nur coole Shops sondern auch das berühmte Regal Kino mit seinen luxuriösen Liegesitzen aus Leder befinden.

Die Straße in der Innenstadt von Denver ist nicht nur typisch amerikanisch, sondern lädt auch zum Shoppen ein.

Denver bietet eine typisch amerikanische Innenstadt und ist ein echtes Shoppingparadies.

Der Blaue Bär, der durch das Convention Center von Denver schaut, ist eine sehr interessante Sehenswürdigkeit.

Am Convention Center lugt der Blaue Bär neugierig durch die Glasscheibe.

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Denver Botanic Gardens: Die größte Pflanzensammlung Nordamerikas

Ein echtes Highlight in der Stadt sind die Denver Botanic Gardens, die zu den fünf schönsten Botanischen Gärten der Vereinigten Staaten zählen. Die Botanic Gardens im Stadtteil Cheesman Park sind unkompliziert mit dem Bus zu erreichen.

Sie umfassen stolze 23 Hektar und beherbergen verschiedene Themen- und Wintergärten sowie ein versunkenes Amphitheater, in dem im Sommer oft Konzerte stattfinden. Der Eintritt kostet $15 für Erwachsene (Stand: Dezember 2021). Tickets sollten im Vorfeld mit Zeitfenster über die Webseite gebucht werden.

Eine Sehenswürdigkeit, die man in Denver nicht verpassen sollte: Der Botanische Garten mit wunderschönen Seen und Pavillons.

Die Denver Botanic Gardens sind auch an heißen Tagen ein schöner Rückzugsort.

Durch die Glasfronten scheint das Licht in den Pavillon im Botanischen Garten von Denver hinein.

Der Pavillon im Botanischen Garten ist eine beliebte Hochzeitslocation in Denver.

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Red Rocks Amphitheater – die Bühne der Stars

Nur 25 Autominuten westlich von Denver begeistert eine ganz besondere Outdoor-Sehenswürdigkeit Besucher aus aller Welt. Das Red Rocks Amphitheater wurde in die berühmten roten Felsen (Red Rocks) bei Morrison gebaut und bietet Platz für bis zu 9525 Personen.

Schon seit 1941 geben sich Stars hier die Klinke in die Hand: Das gigantische Amphitheater dient immer wieder für Filmaufnahmen, Preisverleihungen und Ausstellungen berühmter Künstler. Aber auch Musiklegenden wie die Beatles, Eric Clapton, Bruce Springsteen oder Depeche Mode hatten hier schon unvergessliche Auftritte. Wer seine Reise nach Denver mit einem Konzertbesuch verbinden möchte, findet alle geplanten Veranstaltungen auf der Webseite.

Bei gutem Wetter schimmern die Red Rocks in tiefen Rottönen.

Bei gutem Wetter schimmern die Red Rocks in tiefen Rottönen.

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Boulder: Denvers schönsten Vorort erkunden

250.000 Menschen in 190 US-amerikanischen Städten befragte das Meinungsforschungsinstitut Gallup und kam zu dem Ergebnis: In Boulder leben die glücklichsten Menschen der Vereinigten Staaten. Und das liegt nicht nur daran, dass Cannabis frei erhältlich ist.

Die Bewohner sind sportlich, scheinbar immer gut gelaunt und genießen das Gemeinschaftsgefühl in der 100.000-Einwohner-Stadt, die nur eine halbe Stunde nordwestlich von Denver liegt. Ein Tipp: Wer keinen Mietwagen hat, kann Boulder günstig von der Union Station mit dem Bus erreichen. Für die Route wird lediglich ein reguläres Tagesticket für den Großraum Denver benötigt, das $6 kostet. Der Bus fährt in der Hochsaison alle 15 und außerhalb der Saison alle 30 Minuten.

Die schön gestaltete Innenstadt lädt zu ausgedehnten Shoppingtouren ein und aus den schönen Cafés und Restaurants heraus lässt sich wunderbar das Gewusel beobachten. Eine ganz besondere Location ist das Dushanbe Teahouse am Boulder Creek. Als Geschenk der Partnerstadt Duschanbe in Tadschikistan an die Stadt Boulder steht das Teehaus für weltweite Freundschaft und kulturellen Austausch. Gäste können hier aus einer riesigen Tee-Karte wählen oder auch zum Essen bleiben.

In der Nähe von Denver findet man die schöne Innenstadt von Boulder.

Boulders Innenstadt ist liebevoll gestaltet und beherbergt tolle Shops und Restaurants.

Pause in Denvers Umgebung? Boulder hat ein wunderschönes Teahouse.

Das Dushanbe Teahouse ist der perfekte Ort für eine kleine Auszeit am Nachmittag.

Eine Wanderung zu den Boulder Flatirons

Boulder zählt zu den schönsten Wanderregionen rund um Denver. Ein ganz besonderes Highlight sind die markanten Boulder Flatirons, die auf unterschiedlichen Wegen erwandert werden können. Die meisten davon beginnen am Chautauqua Trailhead an der Baseline Road, die entweder mit dem Auto oder mit dem kostenlosen Shuttle vom Stadtzentrum zu erreichen ist.

Vor Ort gibt es ein Ranger Cottage, in dem kostenlose Wanderkarten ausgegeben werden. Die Ranger vor Ort sind außerdem äußerst hilfsbereit, geben Tipps und helfen bei der Tourenplanung.

Für eine leichte bis mittelschwere Wanderung eignet sich der zwei Meilen lange Flatiron Loop Trail, der sich durch den Wald unterhalb der Flatirons schlängelt. Eine andere Möglichkeit ist die Wanderung zum Woods Quarry, die nicht nur tolle Ausblicke auf die Flatirons sondern auch auf das Gelände eines historischen Sandsteinbruchs bietet. Für alle Wanderwege sind feste Schuhe und besonders im Sommer viel Wasser Voraussetzung.

Beim Wandern sind die Boulder Flatirons schon von Weitem zu sehen.

Beim Wandern sind die Boulder Flatirons schon von Weitem zu sehen.

Mit Lufthansa nonstop von München nach Denver.

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Georgetown: Mit der Dampflok durch die Rocky Mountains

Eine knappe Autostunde westlich von Denver liegt das Bergdorf Georgetown im Clear Creek County, das eine der wohl schönsten Sehenswürdigkeiten in Colorado beherbergt: Auf der Georgetown Loop Railroad können Besucher in einer ratternden und laut schnaubenden Dampflokomotive durch die Rocky Mountains fahren.

Die Fahrt mit der historischen Dampflok verläuft auf einer Schmalspurbahnstrecke, die zum Loop Historic Mining & Railroad Park gehört. In rund 4,8 Kilometern geht es von Georgetown unter anderem über die 29 Meter hohe Devil’s Gate High Bridge über den Clear Creek Canyon bis nach Silver Plume und wieder zurück. Die Fahrt dauert ungefähr eine Stunde und 15 Minuten.

Unterwegs gibt es viel zu sehen und zu erfahren, denn die Bahnlinie stammt aus den 1870er Jahren – der Zeit des Goldrausches in Colorado. Die Dampflokomotiven transportierten damals die Erträge aus der Silbermine Lebanon in Silver Plume nach Leadville. 1970 wurde die Georgetown Loop Railroad in das National Register of Historic Places aufgenommen und mit der aufwändigen Restaurierung der Bahnlinie begonnen.

Nach der wilden Fahrt lohnt sich ein Spaziergang durch Georgetown. Der malerische Ort wurde 1859 ebenfalls in der Zeit des Goldrausches gegründet. Bis heute können einige der längst stillgelegten Gold- und Silbererz-Minen besichtigt werden. Aber auch die bunten Häuser, die schönen Geschäfte und die Restaurants und Cafés sind einen Besuch wert.

In Georgetown in der Nähe von Denver kann man die Bergaussicht aus einer Dampflok genießen.

Mit der Dampflok durch die Rocky Mountains – ein fast schon surreales Erlebnis.

In Georgetown in der Nähe von Denver kann man interessante Orte wie stillgelegte Minen besichtigen.

Bis heute können Besucher in Georgetown die stillgelegten Minen besichtigen.

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Mount Evans, Echo Lake und Idaho Springs an einem Tag

Ein weiterer toller Tagesausflug führt von Denver über Idaho Springs und den Echo Lake zum Mount Evans. Die Fahrt von der Stadt zum Mount Evans Scenic Drive dauert ungefähr eineinhalb Stunden. Unterwegs ist die Landschaft aber so schön, dass es beinahe eine Verschwendung wäre, nicht den ein oder anderen Stopp einzulegen.

Direkte Verbindung von München nach Denver.

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Das lohnt sich besonders am Echo Lake, der vor rund 10.000 Jahren entstand, als sich die Gletscher zurückzogen. Der Echo Lake Park bietet außerdem schöne Wanderwege, die teilweise rund um den See führen. Der See ist allerdings auch im Sommer eiskalt – hier baden nur die ganz Mutigen.

Von Smaragdgrün zu Tiefblau: Fast stündlich scheint der Echo Lake seine Farbe zu ändern.

Von Smaragdgrün zu Tiefblau: Fast stündlich scheint der Echo Lake seine Farbe zu ändern.

Für die Fahrt zum Mount Evans braucht es ein bisschen Geduld

Weiter geht’s zum 4350 Meter hohen Mount Evans, der zu den höchsten Bergen der Rocky Mountains zählt. Hier schlängelt sich die höchste asphaltierte Straße Nordamerikas - der Mount Evans Scenic Byway – bis fast zum Gipfel.

Unterwegs gibt es tolle Aussichtspunkte und von Murmeltieren und Ziegen über Gletscher, Bergseen und verwunschene Wälder richtig viel zu sehen. Aber Achtung: Der Mount Evans Scenic Byway ist nur vom Memorial Day (letzter Montag im Mai) bis zum Labor Day (erster Montag im September) geöffnet und kostenpflichtig ($15 pro Auto, Stand Dezember 2021).

Wichtig ist es auch, darauf zu achten, dass die Fahrt nicht in einem Stück zurückgelegt wird – es lohnt sich, immer wieder längere Pausen einzulegen. Denn auf dem Scenic Byway werden rund 2000 Meter Höhe überwunden, was zu Schwindel und Kopfschmerzen führen kann.

Auf dem Rückweg empfiehlt sich ein Stopp im schönen Ort Idaho Springs. Nach einer erlebnisreichen Zeit in der Natur können Reisende den Tag hier wunderbar beim Essen, Shoppen oder einem Spaziergang durch die liebevoll gestaltete Innenstadt ausklingen lassen.

Von den Bergen in der Umgebung von Denver hat man eine atemberaubende Aussicht auf das Tal.

Auf der Fahrt zum Mount Evans wird es garantiert nicht langweilig.

In den Bergen Colorados, unweit der Metropole Denver, trifft man nicht selten tierische Bewohner.

Tierische Begegnungen sind auf dem Weg zum Gipfel absolut keine Seltenheit.

In der Innenstadt von Idaho Springs in der Nähe von Denver leuchten die Häuser in verschiedenen Farben.

Im farbenfrohen Idaho Springs lässt sich der Tag perfekt ausklingen.

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Denver bietet Großstadt, Natur und den American Way of Life

Wer nicht nur gerne in der Natur unterwegs ist, sondern auch den traditionellen „American Way of Life“ zu schätzen weiß, wird von Denver begeistert sein. Colorados Hauptstadt bietet ein Outdoor-Angebot, das seinesgleichen sucht und dazu eine lebendige Innenstadt mit etwas schrägen aber doch herzlichen und immer gut gelaunten Bewohnern.

Nicht nur in der „Mile High City“ selbst sondern auch im gesamten Umland gibt es so viel zu sehen und zu tun, dass sich auch ein längerer Aufenthalt lohnt. Denver hat es also definitiv verdient, auf der USA-Wunschliste ganz nach oben zu wandern.

Red Rocks und die Rocky Mountains – so schön ist die Landschaft rund um Denver.

Red Rocks und die Rocky Mountains – so schön ist die Landschaft rund um Denver.

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Praktische Tipps für eine Reise nach Denver

  • Braucht man in Denver einen Mietwagen? In Denver selbst braucht man keinen Mietwagen. Alle Hotspots der Stadt sind an das gut ausgebaute Busnetz angeschlossen. Auch viele Vororte wie Boulder, Georgetown oder Idaho Springs sind unkompliziert mit dem Bus zu erreichen. Ein Mietwagen lohnt sich aber trotzdem. Vor allem dann, wenn man viel in der Natur unterwegs sein und abseits der Massen wandern möchte.
  • Ist es empfehlenswert, in Denver alleine zu reisen? Denver ist grundsätzlich ein sicheres Reiseziel, sodass es sowohl für Frauen als auch für Männer problemlos möglich ist, alleine zu reisen. Wie überall auf der Welt ist aber natürlich auch hier gesunder Menschenverstand gefragt. Das gilt besonders abends und nachts abseits der Hauptstraßen. Denn leider ist es nicht von der Hand zu weisen, dass Denver wie viele andere Städte in den USA unter einem Drogenproblem leidet. Für entlegenere Ausflüge oder Wanderungen in großer Höhe empfiehlt sich ebenfalls immer eine Begleitung.
  • Wann ist die beste Reisezeit für Denver? Für Sightseeing, Wandern und Ausflüge empfehlen sich die Monate Juni bis September. Hier ist es warm und trocken und der Himmel strahlend blau – es kann allerdings an einzelnen Tagen sehr heiß werden. Denver ist aber auch im Winter eine Reise wert. Denn nicht weit von Colorados Hauptstadt befinden sich einige der schönsten Skigebiete weltweit, wie beispielsweise Winterpark, Loveland oder das berühmte Aspen.
  • Welche Hotels in Denver sind empfehlenswert? Eine tolle Lage in Downtown und schöne geräumige Zimmer bietet das Warwick Denver. Das typisch amerikanische 4-Sterne Hotel beherbergt außerdem ein Restaurant, einen Außenpool, ein Fitnesscenter und eine Bar. Nicht allzu weit davon entfernt befindet sich auch das Kimpton Hotel Born, welches zu den besten Hotels in Denver gehört. Eine etwas günstigere aber ebenso gute Alternative ist das Holiday Inn Express Denver Downtown, das nur einen zehnminütigen Spaziergang vom Convention Center entfernt liegt.
  • Welche sind die besten Restaurants in Denver und Umgebung? Wie überall in den USA sollte man auch in Denver der Cheesecake Factory einen Besuch abstatten – hier gibt es typisch amerikanische Gerichte und immer gute Stimmung. Knusprige Holzofenpizza können Besucher im italienischen Restaurant Gattara genießen, das zum Warwick Hotel gehört. Leckeres Sushi und jede Menge Sake gibt es im Blue Sushi Sake Grill. In Boulder ist das Dushanbe Teahouse am Boulder Creek ein Pflichtbesuch – leckeres vegetarisches Essen gibt es im Leaf Vegetarian Restaurant. In Georgetown ist das Alpine Restaurant and Bar die perfekte Anlaufstelle für hungrige Wanderer.
Ein Besuch in der Cheesecake Factory ist ein Muss auf jeder USA-Reise.

Ein Besuch in der Cheesecake Factory ist ein Muss auf jeder USA-Reise.

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