Südafrikas Kapregion: Wellen, Pinguine und Serpentinen
Südafrikas Kapregion verzaubert ihre Besucher mit traumhaften Stränden, süßen Pinguinen und abenteuerlichen Fahrten auf dem Chapman’s Peak Drive. Anne und Clemens erkundeten von Kapstadt aus die atemberaubende Küste am Kap von Südafrika und teilen ihre Erlebnisse mit euch.
Die Skyline von Kapstadt streift an uns vorbei und mit ihr verschwinden der Tafelberg und der Lions Head im Rückspiegel. Wir sind auf dem Weg an den Ort, der Kapstadt zu einer unvergleichbaren Stadt macht. Ein Ort, der so wunderschön und vielfältig zugleich ist, dass er wirklich einmalig zu sein scheint. Wir sind auf dem Weg zu Südafrikas Kapregion, wo sich die Höhepunkte mit einem schnellen Handschlag den nächsten Wow-Effekt wie beim Staffellauf übergeben.
Muizenberg: Das Paradies für Surfanfänger
Nach 30 Minuten verlassen wir den Highway und biegen auf die Strandstraße ab. Voll ist es hier – und trotzdem angenehm. Schon von Weitem können wir das Meer riechen, die Möwen hören und in Windeseile macht sich ein Gefühl von Urlaub breit. Im Stop-and-Go-Verkehr dringen wir langsam vor in Richtung Strand, bis er vor uns liegt: Muizenberg Beach, ein Paradies für alle, die mit dem Surfen beginnen und dank der bunten Strandhütten ein ganz klares Fotomotiv.
Stürmisch ist es am Muizenberg Beach. Doch das gibt dem Ganzen ein besonderes Flair. Das Meer ist aufgewühlt, die Wellen brechen gut, aber ein wenig durcheinander. Doch das hindert die vielen Surfer nicht daran, mit Neoprenanzug und Surfbrett bewaffnet in das kühle Nass zu springen.
Wir machen es uns auf den Bänken vor den bunten Umkleidekabinen gemütlich. Vor uns das weite Meer, neben uns eine wunderschöne Küstenstraße und hinter uns atemberaubende Villen, die sich in die Hügel mit Meerblick schmiegen. Hier wohnen? Vielleicht gar keine schlechte Idee.
Boulders Beach: Das Zuhause der Brillenpinguine
Mit Salz in den Haaren und dem obligatorischen Sonne-Strand-Meer-Blick im Gesicht fahren wir weiter zum nächsten Höhepunkt. Ein kurzes Stück auf dem Highway und schon sind wir wieder auf einer kleineren Straße, die uns durch süße Fischerdörfchen führt. Ob Kalk Bay oder Fishhoek – diese Örtchen sind die besten Zwischenstopps, um bei einer Kugel Eis, einem Kaffee oder einem eisgekühlten Glas Weißwein den Ausblick auf das Meer zu genießen.
Doch wir bleiben nicht lange hier. Wir machen uns auf nach Simons Town. Eine Stadt, die schon am Straßenrand mit kleinen Kolonialhäusern mit verschnörkelten Veranden alles richtig macht. Einmal durch Simons Town durch, landet man am Boulders Beach. Ein Strand, der schon seit Jahren das Zuhause kleiner, niedlicher Brillenpinguine ist und damit eine Menge Touristen anlockt.
Zum Glück werden die Besucher mittlerweile durch einen Holzzaun abgeschirmt, so dass die Tierchen in Ruhe brüten und vor allem ihrem Lieblingshobby nachgehen können: schmusen und aufgeweckt ins Wasser hüpfen.
Das Kap der guten Hoffnung: Am südwestlichsten Punkt Afrikas
Hinter Simons Town fahren wir nach Süden, die Straßen werden kurviger. Sie werden anspruchsvoller und vor allem atemberaubender. Spätestens beim ersten Blick auf das Meer, das sich in weiter Ferne hinter den Klippen blicken lässt, ist die Sache mit der Konzentration beim Fahren eine echte Herausforderung.
Es geht hoch hinaus, über Serpentinen und an Felsen entlang, über eine Straße, die uns an den südwestlichsten Punkt Afrikas bringen soll: ans Kap der guten Hoffnung und das Highlight von Südafrikas Kapregion. Das Kribbeln im Bauch wird bei jeder Kurve größer, das Grinsen bei jedem einzelnen Blick auf das Meer breiter.
Kap von Südafrika: unberührte Landschaften, atemberaubende Ausblicke
Aus dem Radio ertönt Gute-Laune-Musik, die Sonne lacht und das Leben hier scheint so entspannt und perfekt, wie es nur selten ist. Wir reihen uns in die lange Autoschlange ein, die zum Eingangstor des Kaps der guten Hoffnung führt. Zehn Minuten später sind wir drin, im Nationalpark, und machen uns auf zum Kap. Weit ab vom Schuss gibt es hier nicht viel, das einen nerven könnte. Unberührte Landschaften, bunte Vögel und an jeder Ecke ein neuer Ausblick, der einem den Atem raubt.
Oh je – diese Kurven führen uns an den südwestlichsten Punkt Afrikas.
Der Weg zum Kap führt erst einmal zum Cape Point mit dem Leuchtturm. Schon auf den ersten Metern kommen uns schnaufende Touristen entgegen, die den Weg hoch zum Leuchtturm schon hinter sich haben. Es sind ein paar Meter, ein paar Stufen, bis wir hoch oben über dem Meer stehen und den Blick auf das Meer richten. Bei genauem Hinschauen können wir sogar die Wassermassen des Indischen und des Atlantischen Ozeans erkennen, die hier in verschiedenen Blautönen aufeinandertreffen und eine natürliche Grenze bilden. Wahnsinn.
Knapp zehn Minuten vom Leuchtturm entfernt liegt es dann aber wirklich direkt vor uns, das Kap der guten Hoffnung, der südwestlichste Punkt Afrikas. Ein einzigartiges Gefühl, hier zu stehen und ganz Afrika im Rücken zu haben.
Der Chapman’s Peak Drive: Erst die Pflicht, dann die Kür
Langsam sinkt die Sonne tiefer und taucht die Kapregion in eine Farbe, die so malerisch und schön ist, dass man sie kaum beschreiben kann. Während das Meer in seinem schönsten Türkis glänzt, ist der Himmel babyblau, die Felsen um uns herum sind sanftbraun. „Eine wunderschöne Farbkombination“, hätte es früher wahrscheinlich der Kunstlehrer in der Schule bezeichnet. Der beste Abschluss für einen Tag in der Kapregion ist die Kür aller Autofahrer in Südafrika: der Chapman’s Peak Drive.
Kurvige Serpentinen schmiegen sich kunstvoll um die Felsen und während das Herz rast, wird das Gemüt beim Blick auf die Wellen wenigstens ein bisschen beruhigt. Wir nehmen jede kleine Pausenlücke mit, um nicht nur ein Foto von dem Ausblick zu machen, sondern auch, um den Blutdruck ein wenig herunterzufahren. Schön ist es hier. Fast zu schön, um wahr zu sein. Nach jeder Kurve sieht es wieder anders aus, noch schöner, noch traumhafter, noch einzigartiger. Langsam zeigen sich die Häuser von Camp’s Bay. Der Chapman’s Peak Drive nähert sich dem Ende und damit geht auch unser unvergesslicher Tag in der Kapregion zu Ende.
Mit einem Mix aus dem Geruch von Sonne auf der Haut und Salz in den Haaren nähern wir uns wieder dem Zentrum von Kapstadt. Mittlerweile ist die Stadt in ein zartes Orange gehüllt. Eine Farbe, die die Stadt noch schöner macht, als sie eigentlich schon ist. Mit einem eisgekühlten Glas Weißwein lassen wir diesen Tag ausklingen. Auf ganz bald, Kapstadt, Du Traumstadt.
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H. & I. Sehi
Malerisch erzählte Reisemomente. Es macht richtig Spass zu lesen. Die Fotos sind traumhaft.