Die schönsten Sehenswürdigkeiten Usbekistans: Von alten Städten bis Wüstenoasen
Willkommen im Herzen der Seidenstraße! Usbekistan hat mich mit seiner reichen Geschichte, prächtigen Architektur und herzlichen Gastfreundschaft sofort begeistert. Hier verschmelzen jahrtausendealte Traditionen mit dem Flair orientalischer Märchen zu einem farbenfrohen Erlebnis. Ob du durch Taschkent schlenderst, die Moscheen von Samarkand bestaunst oder die Gassen von Bukhara und Chiwa erkundest – dieses Land bietet einige kulturelle und historische Highlights, die du nicht verpassen solltest. In diesem Artikel nehme ich dich mit zu den schönsten Orten Usbekistans.
Samarkand: Ein Streifzug durch die älteste Stadt der Welt
Auf Samarkand habe ich mich nach der Recherche für die Reise durch Usbekistan am meisten gefreut. Die legendäre Stadt an der alten Seidenstraße ist ohne Zweifel eines der spektakulärsten Reiseziele Zentralasiens und einige der prächtigsten Bauwerke der islamischen Welt befinden sich hier.
Der Registan-Platz ist das Herz von Samarkand und eine der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten in ganz Usbekistan. Die drei prächtigen Medresen (Ulugbek, Sher-Dor und Tillakori) umrahmen den Platz und sind wahre Meisterwerke islamischer Architektur. Besonders schön ist der Platz während des Sonnenuntergangs, wenn die Sonne die Fassaden in ein goldenes Licht taucht.
Das Gur-Emir-Mausoleum, die letzte Ruhestätte von Amir Timur beeindruckt durch ihre leuchtend türkisfarbene Kuppel, kunstvolle Mosaike und filigrane Verzierungen. Die Bibi-Khanum-Moschee, einst eine der größten der islamischen Welt, wurde von Amir Timurs Lieblingsfrau in Auftrag gegeben. Auch wenn Teile der Moschee heute Ruinen sind, vermittelt sie immer noch einen imposanten Eindruck.
Schahi-Sinda ist ein faszinierender Komplex aus Mausoleen und heiligen Stätten. Die prächtigen Mausoleen sind reich mit Ornamenten und türkisfarbenen Mosaiken versehen und schaffen eine ganz besondere Atmosphäre.
Der Siyob-Basar befindet sich direkt neben der Bibi-Khanum-Moschee und bietet alles, was man von einem orientalischen Basar erwartet – von frisch gebackenem Brot über Trockenfrüchte und Gewürze bis hin zu unverwechselbaren Ikat-Stoffen und touristischen Souvenirs.
Bukhara: Das Freiluftmuseum Usbekistans
Das über 2.000 Jahre alte Bukhara war einst ein wichtiger Knotenpunkt auf der Seidenstraße und ist heute ein beeindruckendes Freilichtmuseum, das die Geschichte und Kultur Usbekistans lebendig werden lässt.
Zwischen dem leicht chaotischen Samarkand und den labyrinthartigen Gassen von Chiwa ist Bukhara ein gelungener Mittelweg. Ein Meer aus Moscheen und Minaretten, Handwerkskunst und aufwendigen Fliesenarbeiten, türkisfarbenen Kuppeln und begrünten Plätzen.
In den engen Gassen der Altstadt von Bukhara spürte ich den Hauch der Geschichte. Der Duft von Gewürzen, frischem Brot und Weihrauch erfüllt die Luft, während die goldenen Kuppeln der Moscheen in der Sonne leuchten. Die Devise: Einfach loslaufen, das orientalische Flair genießen – und dabei ganz automatisch auf die vielen Sehenswürdigkeiten stoßen.
Starte deine Erkundung am Lyabi-Haus, einem der zentralen Plätze der Stadt. Diese grüne Oase im Herzen des alten Bukhara ist ein Ort, an dem man Menschen beobachten und entspannt einen Tee trinken kann.
Der Platz wird von malerischen Cafés gesäumt, die sich hinter mit Mosaiken verzierten Medresen und Denkmälern befinden, der Kukeldash-Medrese im Norden, der Medrese Nadir Devon Begi im Westen und der Chanaka Devon Begi im Osten.
Der Poi-Kalon-Komplex, bestehend aus der Kalon-Moschee und dem Kalon-Minarett, ist das Wahrzeichen von Bukhara. Die Moschee ist die zweitgrößte in Zentralasien nach Bibi-Khanum in Samarkand.
Überraschenderweise sind die offenen, strahlend weißen Gänge und der riesige Innenhof der Moschee ein großartiger Ort, um dem Stadtleben zu entfliehen, da viele Besucher nur von außen Fotos machen und nicht auf dem Gelände selbst unterwegs sind.
Das Kalon-Minarett, das im 12. Jahrhundert erbaut wurde, ist sehr beeindruckend und gilt als eines der schönsten der islamischen Welt. Mit einer Höhe von 47 Metern dominiert es das Zentrum der Altstadt. Die sepiafarbenen Wände des Minaretts sind einzigartig mit aufwendigen Ziegelmustern verziert.
Die charmante kleine Medrese Chor-Minor mit ihren vier Minaretten ist eines der beliebtesten Fotomotive in Bukhara. Im Inneren verkaufen lokale Händler Handwerkskunst und Souvenirs. Du kannst an ihnen vorbei durch einen kleinen Durchgang auf das Dach steigen und schöne Fotos machen.
Das Samaniden-Mausoleum aus dem 10. Jahrhundert gilt als eines der ältesten erhaltenen Beispiele islamischer Architektur in Zentralasien. Es befindet sich im Samanidov-Park, einem wunderschönen, von Bäumen gesäumten Park mit kleinen Kanälen und einem Wasserbecken.
Die gewaltige Ark-Zitadelle diente als Residenz für die Herrscher von Bukhara und ist eines der ältesten Bauwerke der Stadt. Diese riesige, weiß getünchte Militärfestung beherbergt mehrere Museen. Auf der anderen Straßenseite befinden sich die Holzsäulen und die kunstvolle Decke der Bolo-Hauz-Moschee, die einige interessante Fresken bietet und sich als Zwischenstopp lohnt.
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Einzigartiges Wüstenerlebnis: Übernachten im Jurten-Camp
Wenn du nach einem Usbekistan-Geheimtipp suchst, der dich aus den wuseligen Städten in die stille Weite der Wüste führt, ist eine Übernachtung im Nuratau Jurten-Camp ideal.
Auf einer zweitägigen Tour ab Bukhara oder Samarkand bietet das Camp traditionelle Jurten, wie sie die Nomaden Zentralasiens seit Jahrhunderten nutzen. Eine Nacht hier, unter dem klaren Sternenhimmel ohne Lichtverschmutzung, ist magisch. Abends genießt man am Lagerfeuer rustikales Essen und lauscht der traditionellen usbekischen Musik – ein authentisches Erlebnis mitten in der Wüste.
Neben der Übernachtung bietet die Tour folgende Aktivitäten:
- Kameltrekking: Auf dem Rücken eines Kamels lässt sich die umliegende Wüste erkunden, genau wie es die Nomaden seit Jahrhunderten machen.
- Besuch am Aydarkul-See: Nur etwa 10 Kilometer vom Camp entfernt erstreckt sich der riesige Aydarkul-See bis an die Grenze zu Kasachstan. Nach einem heißen Wüstentag bietet der See die perfekte Gelegenheit für eine erfrischende Abkühlung.
Packe warme Kleidung für die Nacht ein, denn auch wenn es tagsüber in der Wüste heiß ist, können die Temperaturen nach Sonnenuntergang stark sinken.
Chiwa: Architektonische Schätze aus 1001 Nacht
Chiwa, auch Xiva oder Khiva genannt, ist berühmt für Itchan-Kala, seine vollständig erhaltene Altstadt und UNESCO-Weltkulturerbe – ein wahrhaftiges orientalisches Märchen.
Am Rande der Kysylkum-Wüste war Chiwa ein bedeutender Stopp auf der Seidenstraße, der Karawanen und Reisende beherbergte. Hinter den Stadtmauern wartet ein zauberhaftes Labyrinth aus Gässchen, Basaren, Minaretten und Palästen, das die Geschichte von Herrschern, Händlern und Gelehrten erzählt.
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Die Altstadt Itchan-Kala ist von etwa 10 m hohen Ziegelmauern geschützt und ein gut erhaltenes Beispiel für die islamische Architektur Zentralasiens und beherbergt über 50 historische Denkmäler.
Der Eintritt in die Stadt und der Spaziergang entlang der Stadtmauer sind kostenlos, aber wenn du eines der historischen Denkmäler besuchen möchtest, kannst du am Westtor eine Eintrittskarte kaufen.
Ticket-Optionen für historische Denkmäler
- Standardticket – 100.000 SUM (ca. 8 Euro, Stand November 2024): Mit diesem Ticket erhältst du Zugang zu den Medresen und zu den Museen.
- VIP-Ticket – 150.000 SUM (ca. 12 Euro, Stand November 2024): Mit diesem Ticket erhältst du zusätzlichen Zugang zum Wachturm und Minarett.
Ein Traum in Türkis – Das Kalta-Minor-Minarett in Chiwa.
Schon bevor man die Altstadt von Chiwa betritt, sieht man das türkisfarbene Minarett Kalta Minor, das aus der Ferne im Sonnenlicht schimmert. Das unvollendete Minarett in der Nähe des Westeingangs zur Itchan Kala wurde 1851 von Mohammed Amin Khan, dem Herrscher von Chiwa, in Auftrag gegeben und sollte eine Höhe von 70 Metern erreichen. Aber selbst mit einer Höhe von nur 26 Metern ist es eines der schönsten von Menschenhand geschaffenen Bauwerke, die ich je gesehen habe. Den Wachturm nebenan kann man hinaufsteigen und einen atemberaubenden Blick über die Altstadt genießen.
Direkt neben dem Minarett der Kalta Minor befindet sich die wunderschöne Mohammed Amin Khan Medrese, die über eine kleine Holzbrücke mit dem Minarett verbunden ist. Mit ihren monumentalen Ausmaßen war sie einst die größte Medrese in Zentralasien.
Das Minarett Islam Khodja ist das höchste Gebäude der historischen Altstadt von Itschan-Kala. Seine kunstvollen Kacheln in Türkis- und Blautönen, die sich spiralförmig um das Minarett winden, ziehen den Blick förmlich nach oben.
Das Islam-Khodja-Minarett ist das höchste Bauwerk Chiwas.
Die freistehende Dschuma-Moschee, die extra für das Freitagsgebet errichtet wurde, ist eines der beeindruckendsten Bauwerke Chiwas. Ihr einzigartiges Merkmal sind die über 200 Holzsäulen, die das weite Gebetshallen-Dach tragen – jede von ihnen handgeschnitzt, manche bis zu tausend Jahre alt.
Der Tasch-Hauli-Palast ist ein mächtiger Palast aus dem 19. Jahrhundert, der als Wohnsitz der Khan-Familie diente und mit kunstvollen Mosaiken und Holzschnitzereien verziert ist. Alle Teile sind durch ein Labyrinth dunkler Gänge miteinander verbunden. Also zögere nicht, bei einem Besuch jede einzelne Tür zu durchschreiten – einige der schönsten Innenhöfe sind dahinter verborgen.
Der Basar von Chiwa erstreckt sich entlang der gesamten Hauptstraße von Ost nach West. Es ist ein lebhafter Markt, auf dem man Leute beobachten und einen Einblick in das lokale Leben gewinnen kann. Wenn du auf der Suche nach Souvenirs bist, verhandele auf jeden Fall, bis du mindestens 30 % Rabatt auf den ursprünglichen Preis erhältst.
Solltest du noch Zeit haben, empfehle ich dir einen Ausflug in die Wüste rund um Chiwa zu verschiedenen Ruinen der Festungen des antiken Khorezm zu machen. Khorezm, auch Choresm oder Choresmien genannt, war einst ein Reich, das sich über den heutigen Nordwesten Usbekistans und Teile Turkmenistans erstreckt hat. Ayaz Kala, die berühmteste und älteste Festung, befindet sich auf der Spitze eines Hügels und man hat einen wunderschönen Blick über die Kysylkum-Wüste.
Die einstige Festung Toprak-Kala aus der Zeit des antiken Khorezm-Reichs.
Die Toprak Kala, was „Lehmfestung“ bedeutet, stammt aus dem 2. Jahrhundert und ist eine massive, von Mauern umgebene Stadt mit einer Fläche von etwa 32 Hektar, die das Verwaltungszentrum des antiken Khorezm war. Die Ruinen der Festung lassen eine komplexe Stadtanlage erkennen, zu der Paläste, Tempel, Häuser und Straßen gehörten.
Taschkent: Moderne trifft auf Tradition
Die Hauptstadt Taschkent ist der Ausgangspunkt für eine Reise durch Usbekistan und wird dabei oft links liegen gelassen. Dabei ist sie eine faszinierende Mischung aus sowjetischer Architektur, modernen Bauten und historischen Schätzen. Das pulsierende Herz des Landes bietet viele spannende Sehenswürdigkeiten:
Der Hazrat-Imam-Komplex ist der spirituelle Mittelpunkt Taschkents. Er besteht aus mehreren hübschen Medresen und beherbergt den berühmten Uthman-Koran – eine der ältesten Abschriften des Korans weltweit.
Der Hazrat-Imam-Komplex ist das Wahrzeichen des alten Taschkent.
Amir Timur, der große Eroberer und Gründer des Timuridischen Reiches, wird in Taschkent besonders verehrt. Auf dem zentralen Amir-Timur-Platz thront eine imposante Statue von ihm. Rund um den Platz findest du einige der wichtigsten Gebäude der Stadt, darunter das historische Hotel Uzbekistan mit seiner auffälligen sozialistischen Architektur.
Im detaillierten Artikel hat Daniel für uns noch mal alle Sehenswürdigkeiten und Tipps für Taschkent zusammengefasst.
Zum Taschkent ArtikelDer Unabhängigkeitsplatz, der größte Platz Taschkents, ist umgeben von Brunnen und Monumenten und ein wichtiger symbolischer Ort des modernen Usbekistans. Wenn du Taschkent aus der Luftperspektive sehen möchtest, solltest du die Aussichtsplattform des Tashkent TV Tower besuchen. Der Eintritt kostet 40.000 SUM (ca. 3 EUR, Stand November 2024).
Ein besonderes Erlebnis ist eine Fahrt mit der Taschkenter Metro. Jede der 29 Stationen ist individuell gestaltet und gleicht einer kleinen Kunstgalerie mit aufwendigen Mosaiken, Stuckarbeiten und funkelnden Kronleuchtern. Besonders sehenswert sind die Stationen Kosmonavtlar und Alisher Navoi.
Unterirdische Kunstwerke: Die faszinierenden Stationen der Metro in Taschkent.
Tagesausflug in die Natur: Chimgan-Berge und der Charvak-See
Wenn du während deines Usbekistan-Urlaubs eine Pause von den Städten suchst, ist ein Ausflug in die Chimgan-Berge und zum Charvak-See perfekt. Dieser Tagestrip mit Advantour führt dich in eine der malerischsten Regionen des Landes, etwa 80 Kilometer nordöstlich von Taschkent.
Im Chimgan-Gebirge, Teil des Ugam-Chatkal-Nationalparks, erwarten dich spektakuläre Ausblicke und frische Bergluft. Ein Highlight ist der Charvak-See, umgeben von majestätischen Bergen. Die Tour vereint entspannte Naturerlebnisse mit aufregenden Aktivitäten. Hier sind einige der Höhepunkte, die dich bei diesem Tagesausflug erwarten:
- Seilbahnfahrt in die Chimgan-Berge: Zu Beginn der Tour hast du die Möglichkeit, mit der Seilbahn zum Gipfel des Kumbel-Kamms (2.300 Meter) zu fahren, von dem aus du einen herrlichen Blick auf die umliegenden Berge wie den „Großen Chimgan“ (3.300 Meter) hast.
- Wandern in den Chimgan-Bergen: Die Region ist ein Paradies für Wanderer und bietet zahlreiche Wanderwege, die durch die malerischen Berglandschaften führen.
- Entspannung am Charvak-See: Nach dem aktiven Teil des Tages geht es zum Charvak-See, wo du dich entspannen und die Kulisse genießen kannst.
Alle Usbekistan Highlights auf einer Karte
Egal, welche Ecken und Orte Usbekistan du entdeckst: Die jahrtausendealte Kultur, die vielen traditionellen Bauten und das orientalische Flair werden dich garantiert entführen.
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