Die faszinierendsten Sehenswürdigkeiten in Samarkand: Must-Sees der antiken Metropole
Samarkand – allein schon der Name klingt nach Abenteuer. Die Stadt ist nicht nur eine der ältesten der Welt, sondern auch ein bedeutender Knotenpunkt an der historischen Seidenstraße. Wenn du heute durch Samarkand spazierst, betrittst du eine Welt aus blau leuchtenden Kuppeln, prunkvollen Mausoleen und jahrhundertealter Architektur, die dich in Staunen versetzen wird. Ich war drei Tage in der Stadt unterwegs und nehme dich mit zu den schönsten Samarkand-Sehenswürdigkeiten.
Registan-Platz – das Herz von Samarkand
Samarkand ist mit Abstand das bekannteste kulturelle Reiseziel Usbekistans und seine prunkvoll geschmückten Denkmäler aus der Timuridenzeit gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Der Registan-Platz ist nicht nur das Wahrzeichen Samarkands, sondern auch ein Ort, der beim ersten Anblick sprachlos macht – gleich drei mächtige Medresen umrahmen den Platz: Ulugbek, Sher-Dor und Tillakori.
Jedes dieser Bauwerke hat seine eigene Geschichte und seinen eigenen Charakter mit kunstvollen Mosaiken, gewundenen arabischen Schriftzügen und sternförmigen Mustern. Ich könnte stundenlang hier stehen und die Fassaden der Medresen bewundern oder Fotos machen.
Jeden Abend um 20 Uhr erstrahlt der Registan in einer beeindruckenden Licht- und Klangshow, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Die Ulugbek-Medrese, die älteste der drei Medresen, wurde im 15. Jahrhundert erbaut und war eine der bedeutendsten Universitäten der islamischen Welt. Noch heute spürt man die Aura von Wissen und Weisheit, die diesen Ort umgibt, wenn man durch die steinernen Arkaden schreitet.
Gegenüber steht die Sher-Dor-Medrese mit ihren auffälligen Tiger-Mosaiken. Ein ungewöhnliches Motiv, da Tierdarstellungen in der islamischen Kunst selten sind. Diese Medrese ist ein Symbol für den Mut und die Kraft, die Samarkand über Jahrhunderte hinweg geprägt hat.
Die Tiger der Sher-Dor-Medrese symbolisieren die Kraft und den Mut Samarkands.
Doch es ist die Tillakori-Medrese, die Besucher in völlige Ehrfurcht versetzt. Von außen beeindruckt die Fassade mit feinster Majolikakunst (bunt bemalte zinnglasierte Keramik) und leuchtend blauen Mosaiken, die im Licht der Sonne funkeln.
- Öffnungszeiten: täglich von 8:00 bis 23:00 Uhr
- Eintrittspreis: 50.000 Som pro Person (3,60 Euro, Stand November 2024)
Bibi-Khanum-Moschee – ein Monument der Superlative
Bibi-Khanum ist wirklich beeindruckend: Als die Moschee von 1399 bis 1404 erbaut wurde, war sie eines der größten Bauwerke der Timuriden-Renaissance. 95 Elefanten und Hunderte von Sklaven wurden aus Indien nach Usbekistan gebracht, um sie zu errichten. Mit einer Kapazität von bis zu 10.000 Gläubigen war sie die mit Abstand größte Moschee in Zentralasien.
Auch wenn Teile der Moschee heute in Ruinen liegen, vermittelt sie immer noch einen imposanten Eindruck. Die gewaltige Kuppel und das monumentale Eingangsportal lassen erahnen, welche Pracht hier einst herrschte. Setz dich eine Weile in den Innenhof, wo oft lokale Musiker spielen oder sich Einheimische treffen, um Geschichten auszutauschen.
Wichtig: In der Bibi-Khanum-Moschee müssen Frauen ein Kopftuch tragen und Schultern bedecken, Männer die Knie.
- Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 20 Uhr
- Eintrittspreis: 30.000 Som (ca. 2 Euro, Stand November 2024)
Gur-e-Amir-Komplex - die Ruhestätte von Amir Timur
Ein weiteres wunderschönes Bauwerk in Samarkand ist der Gur-e-Amir-Komplex. Und ich bin wohl nicht der Einzige, der fasziniert war: Seine Architektur inspirierte sogar den Bau des berühmten Taj Mahal in Indien.
Übersetzt bedeutet „Gur-e-Amir“ so viel wie „Grab des Königs“. Hier liegt Amir Timur – der mächtige Eroberer, der das Timuriden-Reich gründete und als Nationalheld Usbekistans gilt.
Das Mausoleum des legendären Eroberers Timur.
Von außen ist Gur-e-Amir schon beeindruckend, aber im Inneren entfaltet sich eine geradezu majestätische Pracht. Blau- und Goldtöne schmücken fast jede Ecke des Raumes und lassen ihn im Licht strahlen.
Wenn du Gur-e-Amir besuchst, solltest du auf die Kleiderordnung achten: Frauen müssen Kopf, Schultern und Beine bedecken, Männer die Knie.
- Öffnungszeiten: Täglich von 9:00 bis 19:00 Uhr
- Eintrittspreis: 30.000 Som (ca. 2 Euro, Stand November 2024)
Usbekistan hat neben Samarkand noch viele weitere Highlights zu bieten. Wir haben die besten Orte und Tipps für deine Rundreise durch das exotische Land zusammengestellt.
Zum ArtikelSpüre das lokale Leben auf dem Siyob-Basar
Der Siyob-Basar ist weit mehr als nur ein Marktplatz – hier kann man das Leben der Locals sehen, riechen und schmecken. Sobald du an den Ständen vorbeischlenderst, sind die Farben das erste, was ins Auge sticht: Körbe mit leuchtend roten Paprikaschoten, türkisfarbene Keramikschalen, grüne Kräuterbündel und Säcke mit goldgelben Gewürzmischungen.
Daneben stapeln sich Nüsse und getrocknete Früchte wie Datteln, Feigen, Aprikosen und Rosinen. Ein Fest für die Sinne. Besonders beliebt ist Halva, eine süße Leckerei aus Mehl und Zucker, die du unbedingt probieren solltest.
Rund um den Hauptmarkt gibt es auch einige Souvenirgeschäfte, die überraschend günstige Alternativen zu den Läden am Registan-Platz bieten. Feilschen gehört hier beim Einkaufserlebnis dazu. Eine Besonderheit sind die Ikat-Stoffe – handgewebte Textilien mit auffälligen Mustern und leuchtenden Farben. Typisch sind die Chapan-Mäntel – lange, wattierte Mäntel, die oft mit kunstvollen Stickereien verziert sind. Ein beliebtes Souvenir sind auch Duppi, traditionelle usbekische Kopfbedeckungen.
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Wenn du etwas tiefer eintauchen möchtest, empfehle ich dir, die Bibikhonim-Straße entlang zu laufen. Dort findest du eine zweite Markthalle, die weniger touristisch ist. In einem überdachten Bereich werden Handwerkskunst, Textilien und Stoffe verkauft, bevor du wieder unter freiem Himmel auf einen weiteren Abschnitt des Basars stößt. Dieser Teil ist ganz auf den Alltag der Einheimischen ausgerichtet – hier werden günstige Haushaltswaren und Alltagsartikel angeboten.
Ein besonderer Tipp: Halte Ausschau nach Brotstempeln – diese traditionellen Werkzeuge sind schwer in anderen Geschäften in Samarkand zu finden und neben bunt bemalten Tellern ein tolles Souvenir.
- Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 5:00 bis 19:00 Uhr, montags geschlossen
- Eintritt: kostenlos
Bunt bemalte Teller sind ein beliebtes Souvenir aus Samarkand.
Schahi-Sinda-Komplex – Meisterwerk der islamischen Architektur
Der Schahi-Sinda-Komplex ist ohne Zweifel einer der schönsten Orte, die ich je auf meinen Reisen gesehen habe. Eine Kette aus 11 prachtvollen Mausoleen, jedes verziert mit unzähligen türkisfarbenen Kacheln und kunstvollen Mustern – der Traum jedes Fotografen!
Diese Gebäude wurden im Stil der Timuriden-Architektur zwischen dem 11. und 19. Jahrhundert errichtet, was sich in den detailreichen Mosaiken, Majolikafliesen und kalligrafischen Verzierungen widerspiegelt. Besonders beeindruckend ist die Verwendung von Blau- und Türkistönen, die im Sonnenlicht leuchten und dem Ort eine fast magische Ausstrahlung verleihen.
Auch beim Besuch des Schahi-Sinda solltest du unbedingt auf angemessene Kleidung achten, da es sich um einen religiösen Ort handelt.
- Öffnungszeiten: Täglich von 7:00 bis 19:00 Uhr
- Eintrittspreis: 50.000 usbekische Som pro Person (ca. 3,60 Euro, Stand November 2024)
Chidr-Moschee – genieße den Blick auf Samarkand
Viele Besucher von Samarkand lassen die Chidr-Moschee aus, die sich in der Nähe von Schahi-Sinda befindet – es lohnt sich aber, sie anzuschauen.
Der Legende nach errichteten Araber während der Eroberung Samarkands im Jahr 712 einen Damm, um die Stadt zu überfluten. Bevor dies jedoch geschehen konnte, durchbrach ein großer weißer Vogel, der vom Himmel fiel, den Damm.
Muhammad ibn Vaso baute die Chidr-Moschee zum Gedenken an den Dammbruch. Zuvor befand sich an dieser Stelle ein zoroastrischer Tempel und die heutige Moschee wurde 1854 auf einem alten Fundament errichtet.
Die Chidr-Moschee verzaubert mit ihrer Mischung aus goldenen Kuppeln und detaillierten Mosaiken.
Im Innenhof der Moschee steht ein Mausoleum, in dem der erste Präsident der Republik Usbekistan, Islam Karimov, ruht. Edelsteine und Vergoldungen schmücken die Wände, während grüner Onyx-Edelstein den unteren Teil des Mausoleums ziert.
Das kunstvoll verzierte Islam-Karimov-Mausoleum.
Wenn du schon einmal dort bist, solltest du dir den wunderbaren Panoramablick auf Samarkand von der Spitze des Hügels, auf dem sich die Moschee befindet, nicht entgehen lassen.
- Öffnungszeiten: täglich von 8:00 bis 18:00 Uhr
- Eintrittspreis: frei
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Ein Tagesausflug nach Shahrisabz – auf den Spuren von Amir Timur
Man sagt, dass jede Reise nach Usbekistan unvollständig ist, wenn man nicht auch Shahrisabz, den Geburtsort von Amir Timur, besucht. Und so entschied ich mich, einen Tag lang dem Trubel von Samarkand zu entkommen und tiefer in die Geschichte des Landes einzutauchen. Shahrisabz liegt etwa zwei Stunden entfernt und hält folgende Sehenswürdigkeiten bereit:
Shahrisabz wirkt im Vergleich zu Samarkand bescheidener und ursprünglicher, was auch daran liegt, dass viele der Monumente nicht so aufwändig restauriert wurden. Gerade das macht den Charme der Stadt aus – du siehst die unverfälschte Seite Usbekistans und bekommst einen Eindruck davon, wie diese prächtigen Bauwerke im Laufe der Jahrhunderte gealtert sind.
Ein Taxi von Samarkand nach Shahrisabz zu nehmen, ist die einfachste und angenehmste Art die Stadt zu erreichen. Für einen ganzen Tag inklusive Wartezeit des Fahrers kostet die Fahrt 600.000 bis 750.000 Som (ca. 50 bis 60 Euro für zwei Personen, Stand November 2024).
Mein Restaurant-Tipp für Samarkand
Von der Dachterrasse des Emirhan-Restaurants hast du einen herrlichen Blick über Samarkand.
Ich war mehrmals abends im Emirhan-Restaurant essen, das moderne Küche mit traditionellen usbekischen Aromen vereint. Auf der Speisekarte stehen sowohl lokale Spezialitäten wie Plov, Manti und Somsa, als auch internationale Gerichte. Die Dachterrasse ist besonders am Abend ein Highlight, wenn die Sonne langsam hinter den Minaretten und Kuppeln des Registan untergeht.
Alle Tipps und Sehenswürdigkeiten in Samarkand auf einer Karte
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Für was ist Samarkand bekannt?
Samarkand ist bekannt als eine der ältesten Städte der Welt und ein bedeutender Knotenpunkt auf der Seidenstraße, wo sich Kulturen und Zivilisationen begegneten. Besonders berühmt ist die Stadt für ihre Timuriden-Architektur, darunter der prächtige Registan-Platz, die Bibi-Khanum-Moschee und das Gur-Emir-Mausoleum. Samarkand gilt außerdem als spirituelles Zentrum mit dem Schahi-Sinda-Komplex, einer eindrucksvollen Nekropole und Pilgerstätte.
Wie viele Tage sollte man für Samarkand einplanen?
Für Samarkand solltest du mindestens zwei, besser drei Tage einplanen. Zwei Tage reichen, um Highlights wie den Registan, das Gur-e-Amir-Mausoleum und den Schahi-Sinda-Komplex zu sehen. Wenn du drei Tage hast, kannst du z.B. noch Shahrisabz besuchen.
Das Arka Boutiquehotel mit seinem modernen, aber dennoch traditionellen Design eignet sich perfekt für einen Besuch in Samarkand.
Zum HotelWie kommt man am besten von Taschkent nach Samarkand?
Die bequemste und schnellste Art, von Taschkent nach Samarkand zu reisen, ist mit dem Zug. Die Abfahrtszeiten aus Taschkent sind um 6:28, 7:27 und 8:00 Uhr morgens sowie am frühen Abend gegen 18:45 Uhr (Stand: November 2024).
Der Schnellzug Afrosiyob bietet mehrere Verbindungen am Tag und ist mit 2 Stunden Fahrzeit nicht nur schnell, sondern auch sehr komfortabel. Der Sharq-Zug ist eine etwas günstigere Option, braucht aber rund 4 Stunden.
Buche dein Ticket im Voraus, besonders in der Hauptsaison, da der Zug oft schnell ausgebucht ist. Die Tickets kannst du online auf der Seite von Uzbek Railways kaufen.
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