Die Inseln von Hawaii: Sehnsuchtsort im Pazifik
Die Inselkette Hawaii mit ihrer gewaltigen Natur, den magischen Landschaften und ihrem Aloha-Spirit ist ein Traumziel für Romantiker und Abenteurer. Bloggerin Eva führt euch durch das Lebensgefühl der sechs Hauptinseln, zeigt euch die schönsten Strände und erklärt, was Hawaii für sie zum Sehnsuchtsort macht.
Vor mir waren hier schon richtige Kaliber zu Gast. Ich sitze am Tresen in der Tahiti Nui Bar auf einem der geschnitzten Barhocker, auf dem einst schon George Clooney in „The Descendants“ gesessen hat. Versonnen schlürfe ich einen Mai Tai – dabei mag ich doch keine Rum Cocktails – und lausche dem sanft säuselnden Musiker Mike Keale und seiner Ukulele. Ich bin im Flow. Nach vier Wochen auf den Inseln habe ich mein Aloha gefunden, dieses entspannte Lebensgefühl von Respekt, Liebe und Achtung.
Aloha wird auch durch die Herstellung und die Weitergabe von Lei, des traditionellen Blumenschmucks, praktiziert.
Mike Keale singt auf Hawaiianisch von den tosenden Wellen, feuerspeienden Vulkanen und Wasser. Hawaiis Essenz aus großartiger Natur und polynesischer Herkunft kann auch in einer Sprache mit nur 13 Buchstaben und vielen aneinandergereihten Vokalen wunderbar erzählt werden. Oder durch den Hula: Seine Begleiterin im traditionellen Muʻumuʻu Kleid und der unverzichtbaren Lei Blumenkette um den Hals untermalt die Geschichte tanzend. Sie ist keine polynesische Schönheit, sondern eine in die Jahre gekommene Festland-Amerikanerin. Ihrer Anmut tut das aber keinen Abbruch.
Auch die Tiki Nui Bar ist kein stilvolles Etablissement, sondern eine rustikale Erscheinung, dafür eine Institution in Hanalei. Unprätentiös, immer brechend voll, das Publikum kunterbunt gemischt. Schnell kommt man sich näher, um Aloha am eigenen Leib zu erfahren. So ist das auf Hawaii. Alles kann, nichts muss und um das Design kümmert sich die Natur.
Hawaii, Sehnsuchtsinseln im Pazifik
Hawaii, die Inselkette im Pazifischen Ozean ist mit ihrer gewaltigen Natur, den magischen Landschaften, einer spannenden Geschichte und Tradition und ihrem Aloha-Spirit eine Sehnsuchtsdestination für Romantiker, Abenteurer, Sportfans, Kulturinteressierte und von mir. Die, die mit Vorliebe nach einem außergewöhnlichen, abwechslungsreichen Fleckchen Erde fernab vom Festland, sucht.
Die sechs touristisch erschlossenen Hauptinseln könnten unterschiedlicher nicht sein:
- Oahu, mit Honolulu und dem legendären Waikiki Beach
- Hawaii Island, auch Big Island genannt mit aktiven Vulkanen und schwarzen Stränden
- Kauai, mit der faszinierenden Napali Coast aus Jurassic Park, die Teil der kontrastreichen Vegetation ist
- Maui, Surfer Eldorado und urbanes Flair in ländlicher Atmosphäre
- Molokai, die ursprünglichste Insel
- Lanai, die kleinste bewohnte Insel, die auch „Pineapple Island“ genannt wird
Allen Inseln gleich ist jedoch der allgegenwärtige Aloha-Spirit. Wer Hawaii in all seiner Vielfalt erleben möchte, sollte Entdeckergeist für die Erkundung eines ganz besonderen US-Staats, mit eigener Sprache und monarchischer Vergangenheit, mitbringen.
Was man zudem braucht? Ein bisschen Zeit, Flexibilität, wenn die Natur ihren eigenen Willen beweist, und einen nicht allzu schmalen Geldbeutel. Für welche Insel man sich entscheidet, hängt von den Vorlieben ab. Fakt ist jedoch: Nur eine ist entschieden zu wenig.
Oahu: Urbanes Leben und traumhafte Strände
Oahu ist die drittgrößte Insel mit der Staats- und Inselhauptstadt Honolulu. Sie beheimatet fast eine Million Einwohner und damit eine Vielfalt unterschiedlicher Kulturen. Hier treffen das historische und das zeitgenössische Hawaii in ungleicher Form aufeinander: Urbanes Leben trifft auf verborgene Regenwälder, der Besuchermagnet Waikiki Beach auf die lässige Surfergemeinde an der North Shore und filmreife Bergkulissen auf malerische Wasserfälle. Als Urlaubsort wird Oahu meines Erachtens nach unterschätzt. Die Insel ist so vielfältig, dass dort jeder auf seine Kosten kommen kann.
Traumstrände gibt es auf Oahu in jeder Himmelsrichtung und die weltberühmte Bonzai Pipe lässt Surfamateure ehrfürchtig staunen. Außerdem könnt ihr euch auf Oahu in fantastischen Museen wie Pearl Harbour, im Iolani Palace und mit Street Art ein fundiertes Bild über die Insel verschaffen.
Mein Tipp: Nach der Anstrengung kommt das Vergnügen. Nach dem kurzen aber knackigen Pillbox Hike mit einem sagenhaften Rundblick geht’s an den schneeweißen Lanikai Beach. Ich habe noch Kraftreserven und paddle rüber zu den sogenannten Mokes, den zwei vorgelagerten Zwillingsinseln.
Wer in Hawaii wandert, wird mit lohnenswerten Panoramablicken auf das Meer und die grüne Berglandschaft entlohnt.
Unterwasser wird es in der Shark’s Cove an der North Shore interessant, vor allem wenn man wie ich an der North Shore residiert. Sie ist weniger voll als die Hanauma Bay; und die vielen bunten Fische könnt ihr sogar ohne Schnorchel von der Wasseroberfläche bewundern. Ab und an schaut eine Honu, eine grüne Meeresschildkröte, vorbei. Aber die trifft man auch andernorts auf Hawaii nicht selten.
Nicht anfassen und Abstand halten, um sie nicht zu stören. Die hawaiianische Honu zählt zu den gefährdeten Arten.
Maui: Wo die Eukalyptusbäume Regenbogenfarben tragen
Maui trägt auch den Titel die Zauberinsel und ich bin sogleich von ihr verzaubert. Die Magie der zweitgrößten Insel erfasst jeden Reisenden, nicht nur Romantiker und Windsurfcracks. Kilometerlange Strände in Weiß, Gelb, Schwarz und sogar Rot, Walbeobachtung, die grandiosen Sonnenauf- und -untergänge auf dem Haleakala Vulkan, der 75 % der Insel abdeckt, und das heilige Iao Valley sind nur einige von Mauis Sehenswürdigkeiten.
Die Kraterlandschaft des Haleakalā Vulkan ist ergreifend. Auch wer knapp in der Zeit ist, sollte ein Stück dem Sliding Sands Trail in den Krater folgen.
Die Road to „heavenly“ Hana ist eine rund 85 Kilometer lange landschaftliche Wundertüte – mit mehr als 50 Brücken und über 600 Kurven entlang von Meer, Regen- und Bambuswäldern und Regenbogeneukalyptusbäumen.
Früh losfahren und genügend Zeit einplanen. Dann wird die Road to Hāna ein voller Erfolg. Noch besser wird es nach Hāna.
Auch gewöhnliche Regenbogen bekommt man aufgrund der verschiedenen Klimazonen und der Ost-West Wetterscheide genug zu Gesicht. Am Ende wartet immer ein besonderer Schatz in Maui.
Maui's Städte: Surfervibes und Walbeobachtung
Paia zum Beispiel, ein schmuckes Städtchen mit Surfervibe, oder Lahaina, die ehemalige Hauptstadt des hawaiianischen Königreiches. Heute ein lebendiger Ort und beliebter Treffpunkt bei Einheimischen und Touristen. Die hübsche Kleinstadt wartet mit einigen Sehenswürdigkeiten sowie Museen auf und bietet zudem zahlreiche Restaurants (das Fleetwoods ist zum Sonnenuntergang ganz wunderbar – und mit viel Glück geht der Eigentümer Mick Fleetwood sogar spontan selbst auf die Bühne), Geschäfte sowie eine Vielzahl an Kunstgalerien. Für Letztere ist die Stadt sogar über die Grenzen Hawaiis bekannt. Lahaina ist zudem ein beliebter Ausgangspunkt für Walbeobachtungs- sowie für Schnorchel- und Tauchtouren.
Maui ist ein Paradies, nicht nur für Surfer. Und doch erlebte ich die perfektesten Tage im Wasser.
Der Ka’anapali Beach im Westen zählt zu einem der Schönsten, am goldgelben Traumstrand Wailea Beach im Südwesten befinden sich die Luxushotels. Ich selbst fühle mich unter Windsurfern und Einheimischen beim Sonntags-Picknick am wohlsten. Immer wieder zieht es mich daher zum Kanaha Beach Park. Doch kein Strandtag, ohne nicht vorher am Olowalo Juice Stand Bananenbrot und einen frischen Smoothie gekauft zu haben. Bei Leodas nebenan steht man zu Recht für Pie Schlange.
Meist frisch, lecker und bezahlbar. An den vielen Foodtrucks auf Hawaii kann man sich verhältnismäßig günstig sattessen.
Hawaii "Big Island": Wandern durch die Klimazonen
Von allen sechs Inseln hält Hawaii, auch Big Island genannt, gleich zwei Superlative inne: Es ist das größte und jüngste Eiland, denn dank der Vulkanaktivität des Kīlauea wächst die Insel kontinuierlich. Aufgrund der jüngsten verheerenden Ausbrüche sind jedoch nicht alle Regionen derzeit zugänglich. Big Island macht seinem Namen alle Ehre und ist fast doppelt so groß wie die anderen Fünf zusammengenommen. Dementsprechend viel zu bieten hat die Insel: rund 240 Kilometer zum Wandern, zahlreiche Wasserfälle, schwarze Strände, grüne Strände eine lebendige Paniolo-Kultur (Cowboys) und fast alle Klimazonen, die für die extremen Wetterbedingungen auf der Insel verantwortlich sind.
Auch auf Big Island gibt es Bilderbuchstrände. Zum wilden schwarzen Strand des Pololu Valley geht es steil bergab.
Hawaii verfügt über einen der klarsten Himmel weltweit. Auf allen Inseln sind die Möglichkeiten, Sterne zu beobachten, hervorragend. Auf Big Island wird zudem die Straßenbeleuchtung gedrosselt, es gibt daher nur wenige Lichtquellen, die den Blick beeinträchtigen. Wer diesen romantischen, aber bitterkalten Moment genießen möchte, sollte sich zum „Stargazing“ auf den Mauna Kea einfinden. Mit über 4.000 Metern Höhe über dem Meeresspiegel und aufgrund seiner erstklassigen Wetterbedingungen ist der Vulkan einer der bekanntesten astronomischen Orte der Welt.
Wenn die Sonne verschwunden ist, zeigen sich die ersten Sterne. Stargazing ist auf den Vulkangipfeln in Maui und Big Island Weltklasse.
Mit dem Heli nach Kauai
Grün, grüner, Kauai. Auch als Garteninsel bekannt, ist Kauai Hawaiis ältestes Eiland. Kauai ist fast nur mit dem Boot oder Helikopter zugänglich. Mein Tipp: Wenn es mit dem Heli in die Luft gehen soll, dann hier. Ich habe mir den Traum erfüllt und es war jede Sekunde atemberaubend.
Die befahrbaren Straßen reduzieren sich auf rund 20% der Inselfläche. Viele fantastische Strände und Ausblicke muss man sich zu Fuß erarbeiten oder „erpaddeln“. Nicht so Hanalei, ein sichelförmiger Traumstrand. Auch hier ist George Clooney schon im eingangs erwähnten Film entlang gejoggt.
Bilderbuchreife Sonnenuntergänge erlebt man vom Wasser aus. Verschiedene Touranbieter haben großartige Segelausflüge entlang der beeindruckenden Napali Coast im Programm. Die unzugängliche Küste diente unter anderem schon als Kulisse für Hollywood-Kassenschlager wie Jurassic Park und Fluch der Karibik. Während der Walsaison von November bis Mai stehen hier zudem die Chancen gut, die Meeresriesen zu beobachten.
Lānai und Molokai: Weil es das I-Tüpfelchen ist
In Lanai und Molokai kann man Hawaii in einer rohen, unverpackten Form erleben oder sich verwöhnen lassen. Hier finden sich keine Wolkenkratzer oder Menschenmassen, sondern ein beschauliches und privates Inselerlebnis.
Lanai ist bis auf zwei Luxusresorts und Golfkurs zum größten Teil unerschlossen und ein bevorzugtes Reiseziel von Hochzeitsreisenden. Zwischen Manele Bay und Hulupoe Bay habt ihr vom Pu‘u Pehe-Aussichtspunkt einen tollen Blick auf den sagenumwobenen Sweetheart Rock. Zum Sonnenuntergang wird dieser in magisches Licht gehüllt – wenn sich dann noch Delfine zeigen, grenzt das fast an Kitsch.
Molokai – ein Stück hawaiianische Ursprünglichkeit
Vor allem Molokai hat sich seine Ursprünglichkeit bewahrt. Dies ist der Tatsache zu verdanken, dass ein Großteil der Inselbewohner von hawaiianischen Ureinwohnern abstammt und aufgrund der Liebe zum Land auch weiterhin einen ländlichen Lebensstil pflegt.
Aloha und Mahalo (Danke) Hawaii, du Garten Eden.
Wenn nicht am Papohaku Beach, einem der längsten weißen Sandstrände von Hawaii, wo kann man dann seine Seele mehr baumeln lassen und ein Hawaii Erlebnis komplettieren?
Weitere Tipps und Infos für eine Reise nach Hawaii
- Auf unserer Reise sind wir ausschließlich in Airbnbs untergekommen. Das kann ich euch auch nur empfehlen!
- Das Essen in Restaurants auf Hawaii ist generell sehr teuer – Selbstverpflegung ist überhaupt kein Problem und wenn ihr günstig reisen wollt die definitiv zu bevorzugende Methode.
- Eine Na Pali Coast Tour solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Mit etwas Glück lassen sich auf der Segeltour Wale entdecken.
- Eine Helikoptertour ist zwar teuer, aber jede Sekunde wert. Mit Blue Hawaiian Helicopters beispielsweise lässt sich Hawaii aus einer ganz neuen Perspektive entdecken.
- Ansonsten kann ich euch nur empfehlen, die Inselkette individuell und auf freie Faust zu entdecken. Damit haben wir auf unserer Rundreise sehr gute Erfahrungen gemacht.
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Koffer schon gepackt? Oder noch mehr Tipps? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!
Oksana
Vielen Dank, das sieht toll aus! In welchen Monaten würdet ihr die Reise nach Hawaii empfehlen? Ich überlege dorthin Mitte August bis Mitte September zu reisen. Man findet irgendwie verschiedene Infos zur besten Reisezeit und Regenzeit.
Ich danke Euch,
Oksana
Eva Grossert
Hallo Oksana,
ich denke, der Zeitraum ist perfekt. Der Sommer (Mai bis Oktober) hat das beste Wetter für einen Hawaii-Urlaub, insbesondere für Strandaktivitäten, Schwimmen und Schnorcheln.
Generell variiert die beste Reisezeit für die Hawaii-Inseln je nach Interessen und Aktivitäten, und die klimatischen Bedingungen auf den einzelnen Inseln unterscheiden sich auch leicht. Daher gibt es eigentlich keine eindeutig beste Zeit, um Hawaii zu besuchen. Generell herrscht das ganze Jahr über warmes Wetter. Maui, Molokai und Oahu sind im Durchschnitt wärmer als die äußeren Inseln Kauai und Big Island. Im Winter (November bis April) ist die Regenzeit. Es regnet zwar stark, aber meistens nur kurz. Diese Zeit eignet sich besonders gut zum Surfen und Wandern.
Gute Reise!
Eva
Marius
Sehr schöner Bericht und sehr hilfreich. Für mich geht es am Samstag für einen Monat auf die vier größten Inseln 🙂 Vielen dank für die inspirierenden Worte.
Beste Grüße aus Michigan
Redaktionsteam
Hallo Marius,
vielen Dank für das Lob, das wir sehr gerne an die Autorin Eva weitergeben.
Bei deinen Plänen werden wir dezent neidisch und wünschen dir wunderschöne Insel-Erlebnisse und gute Erholung! 🙂
Viele Grüße
Janina von Travellers Insight