Von allen Seiten umspült der warme Indische Ozean das Eiland und beschert in Form von malerischen Küsten und Stränden Urlaubsfreude pur. Aber auch darüber hinaus bietet Sri Lanka zahlreiche Sehenswürdigkeiten und ist sehr abwechslungsreich.

In Städten wie Colombo oder Galle kannst du über farbenfrohe Märkte schlendern und ins wuselige Getümmel auf den Straßen eintauchen. In den zahlreichen Nationalparks, wie zum Beispiel dem Yala-Nationalpark ganz im Süden, warten unvergessliche Safari-Erlebnisse auf dich. Die unzähligen buddhistischen Tempel der Insel versprühen eine magische Atmosphäre.

In diesem Artikel möchte ich dir eine bunte Mischung aus bekannten Sehenswürdigkeiten, besonderen Orten und noch unbekannteren Geheimtipps vorstellen, die eine jede Rundreise über die Insel zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lässt!

Colombo mag vielleicht auf den ersten Blick nicht als schöne Stadt im klassischen Sinn zu erkennen sein, doch bei genauerem Hinsehen offenbaren sich dir einige sehr interessante und spannende Ecken, die es wirklich lohnt zu erkunden. Und da dein Flug sowieso in Colombo ankommt und auch wieder abfliegt, bieten sich doch ein oder zwei Tage Sightseeing in der Hauptstadt Sri Lankas bei der An- oder Abreise geradezu an.

Im Marktviertel Pettah triffst du zum Beispiel nicht nur auf einen waschechten, asiatisch wuseligen und riesigen Markt, sondern kannst auch die erhabene Jami Ul-Alfar Mosque, die rote Moschee, besuchen. Der wohl schönste Tempel in ganz Colombo ist der buddhistische Gangaramaya Tempel mit seinen unzähligen Buddha Statuen. Verpasse es auch auf keinen Fall, dem kleinen Seema Malakaya Tempel einen Besuch abzustatten. Das heilige Bauwerk gehört zum Gangaramaya Tempel und bezaubert mit einem wunderschönen Blick über den im Sonnenlicht schimmernden Beira-See.

Für die Abendstunden gibt es in Colombo keinen besseren Ort als die grünen Rasenflächen des Galle Face Green direkt am Ozean. Gefühlt ganz Colombo trifft sich hier jeden Abend um den Sonnenuntergang zu beobachten, mit Freunden zu quatschen und natürlich zum Schlemmen. Entlang der kompletten Uferpromenade brutzelt und kocht es an zahlreichen Streetfood-Ständen. Vielleicht magst ja auch du eine der traditionellen Leckereien wie Isso Wade, Kottu Roti oder Samosa probieren?

Apropos Essen: In Colombo sind die Optionen für gesunde Gerichte leider nicht gerade reichlich gesät, doch einen ganz tollen Tipp habe ich trotzdem für dich: das kleine Seed Café mit seinem lauschigen Innenhof. Dort kannst du in schöner Atmosphäre leckere Ingwer-Kurkuma-Shots, frischgepresste Säfte und allerlei vegane und vegetarische Köstlichkeiten genießen.

Mein persönlicher Geheimtipp: Nur ein paar Kilometer nördlich von Colombo liegt das Städtchen Negombo, das bei Reisenden noch relativ unbekannt ist. Besonders sehenswert ist der traditionelle Fischmarkt am Strand, wo die Meeresfrüchte auf großen Planen direkt auf dem Sand getrocknet werden, und der malerische Dutch Canal mit seinen bunten Fischerbooten.

Eine der größten Sehenswürdigkeiten von Sri Lanka ist der Pidurangala Rock, von dem aus du einen tollen Blick auf den heiligen Löwenfelsen genießen kannst. Felsformationen dieser Art gibt es auf der Insel aber einige, warum also nicht stattdessen den touristisch noch komplett unbekannten Yapahuwa Rock erklimmen, wo du anstatt mit vielen anderen Reisenden mit großer Wahrscheinlichkeit komplett alleine mit der ebenfalls großartigen Aussicht sein wirst?! Ist es dein Ziel, den Sonnenaufgang vom Gipfel aus zu erleben, dann begleitet dich bei deinem Aufstieg in den frühen Morgenstunden der stete Gesang der Mönche, der aus den umliegenden Dörfern zu dir nach oben dringt, und für echte Gänsehautmomente sorgt.

Yapahuwa ist übrigens eine der ehemaligen Königsstädte der Insel. Direkt am Fuße des Yapahuwa Rocks befindet sich ein alter, historischer Felsentempel, in dem früher einmal der heilige Zahn Buddhas aufbewahrt wurde. Diesen findest du heute im berühmten Zahntempel in Kandy.

Eine Fahrt mit dem historischen Zug entlang leuchtend grüner Teeplantagen, vorbei an malerischen Bergpanoramen und natürlich über die berühmte Nine Arches Bridge ist das Highlight vieler Sri Lanka Urlauber. Durch die alten Schienensysteme rattert und zuckelt der Zug ganz charakteristisch. Alle Fenster und Türen lassen sich während der Fahrt öffnen, sodass du die kühle Bergluft des Hochlandes auf deiner Haut spüren kannst. Die klassische Strecke führt von Kandy nach Ella, ist aber immer schon Monate im Voraus ausgebucht.  Eine schöne Alternative kann die Teilstrecke von Nuwara Eliya nach Ella sein – die ist zwar nicht ganz so lang, aber so hast du auch kurz vorher eventuell noch Chancen auf ein Ticket.

Vor deiner Abfahrt in Nuwara Eliya solltest du unbedingt einen Spaziergang durch die grünleuchtenden Teeplantagen rund um den Ramboda Wasserfall machen, denn die Stimmung ist dort wirklich einzigartig. Im Becken des Wasserfalls könntest du sogar baden, wenn du Zeit und Lust dazu hast. Nuwara Eliya liegt auf einer Höhe von 1.868 Metern. Durch das kühlere Klima wachsen und gedeihen hier oben komplett andere Pflanzen als in Küstennähe, zum Beispiel eben Tee und auch Erdbeeren. Auch der Besuch einer Teefabrik, in der du alles über den Anbau, die Ernte und die Herstellung des gesunden Getränkes lernst, ist sehr empfehlenswert. Eine sehr schöne Kirche ist übrigens die kleine Warleigh Church aus dem Jahr 1878, die auf einem Hügel über einem malerischen Stausee thront.

In Ella angekommen kannst du dich im hippen Cafe Chill erstmal mit einem leckeren Smoothie stärken. Direkt im Ort, gleich neben der Straße, rauscht der Ravana Wasserfall in die Tiefe, und nur eine relativ kurze Wanderung entfernt lockt der Gipfel des Little Adam's Peak mit unvergesslichen Panoramablicken in die atemberaubend schöne Berglandschaft. Möchtest du die berühmte Nine Arches Bridge aus nächster Nähe sehen, dann geht auch das von Ella aus - im Rahmen eines etwa 2 Kilometer langen Spaziergangs.

Majestätische Elefanten und Wasserbüffel beim Fressen beobachten, dem respekteinflößenden Knurren eines Leoparden aus dem nahen Gebüsch lauschen und den Sonnenaufgang mit einem leckeren Busch-Frühstück am glitzernden Flussufer begrüßen - Auf Safari gehen kannst du nicht nur in Afrika, sondern auch im rund 1.500 Quadratkilometer großen Yala-Nationalpark, der sich im Südosten von Sri Lanka versteckt.

Früh am Morgen und am späten Nachmittag erkundest du während der Pirschfahrten den Nationalpark. Besonders schön ist der große See mit dem abgestorbenen Baum, in dem nicht selten riesige Krokodile ihre Bahnen ziehen. Die Nächte verbringst du am besten in einer kleinen Safari-Lodge in den traditionellen Zeltunterkünften, denn auf diese Weise bist du der wilden Natur so nah wie nur möglich!

Ein echtes Highlight auf Sri Lanka ist die Altstadt von Galle, die nahezu komplett von den dicken Wällen der holländischen Festungsanlage, dem Galle Dutch Fort, eingerahmt ist. Beginne deinen Spaziergang am besten tagsüber in den quirligen Altstadtgässchen. Bummle durch die vielen kleinen Shops und Boutiquen, bestaune die alten Gemäuer der Dutch Reformed Church und statte dem historischen Old Gate einen Besuch ab. Ein architektonisches Schmuckstück ist übrigens das Old Dutch Hospital, in dem sich heute - anstatt eines Krankenhauses – zahlreiche Boutiquen, Restaurants und Cafés befinden. Das Café mit der allerschönsten Aussicht der gesamten Altstadt ist übrigens das süße A Minute by Tuk Tuk im oberen Stockwerk des Old Dutch Hospitals!

Am späten Nachmittag solltest du deinen Spaziergang dann langsam nach außen auf die aus Korallen und Granitstein erbauten Festungsmauern verlagern. Wunderschöne Panoramablicke auf den Ozean und die Küste der Insel offenbaren sich dir zu allen Seiten. Die zwei markantesten Sehenswürdigkeiten von Galle sind übrigens der historische Uhrturm und der schon von weitem in weiß strahlende Leuchtturm.

Vielleicht ist es für dich in Galle ja an der Zeit, mal etwas Neues zu probieren: Im Restaurant Pedlar's Inn wird jeden Abend fangfrische Lagoon Crab in einer würzigen Curry Sauce serviert, natürlich im Ganzen. Sollte dir das eine Nummer zu exotisch sein, dann kannst du dich im winzigen Familienrestaurant Lucky Fort mit einer Probierplatte aus 10 verschiedenen Curries durch den Geschmack der Gewürzinsel kosten oder sogar einen Curry-Kochkurs belegen.

Eines meiner eindrücklichsten und schönsten Erlebnisse in Sri Lanka war die Besteigung des 2.243 Meter hohen Gipfel des Adam's Peak. Er gilt als der heiligste Berg der Insel und beherbergt im buddhistischen Glauben den Fußabdruck Buddhas auf dem Gipfel. Ja, es kostet große Überwindung um 2 Uhr morgens aus den Federn zu kriechen und sich für den mehrstündigen Aufstieg fertig zu machen. Und ja, es ist wirklich hart, die 5.200 ungleichmäßig hohen Steinstufen zu erklimmen.

Bist du aber erstmal oben angekommen, erwartet dich eine überwältigende Atmosphäre: Unzählige Pilger jeden Alters harren in der kalten Nachtluft im Tempel auf dem Gipfel aus, entzünden Räucherstäbchen und Kerzen, läuten die heiligen Glocken. Mönche arrangieren singend die Opfergaben des Tages. Sobald dann die ersten Sonnenstrahlen ihr warmes Licht über die Wolkenberge zu deinen Füßen senden, ist nur noch Platz für ehrfürchtiges Staunen. Ein Erlebnis, das zu einem großen Teil auch deswegen so tief geht, weil du es dir ganz hart erarbeitet hast!