Überraschendes Bulgarien: Rundreise durch den Balkanstaat
Ihr wollt Bulgarien fernab vom berühmten Goldstrand erleben? Dann ist ein Roadtrip durch das Balkanland vielleicht genau das Richtige! Anne und Clemens zeigen euch schöne Städte, unbekannte Strände und Highlights auf der Reise durch Bulgarien.
Bulgarien hat weit mehr zu bieten, als lange Sommernächte am Goldstrand und Sonnenstrand. Mit der richtigen Reiseroute durch die Republik im Osten der Balkanhalbinsel erlebt man eine spannende Mischung aus pulsierenden Städten und unbekannteren Stränden – abseits der großen Touristenmagneten am Schwarzen Meer. Kommt mit auf eine kleine Reise quer durch das Land.
Sofia – die Hauptstadt
Wer nicht gerade an die Ferienorte an der Schwarzmeerküste reist, der sollte Sofia als Startpunkt seiner Rundreise durch Bulgarien in Erwägung ziehen. Die Hauptstadt Bulgariens liegt in der gleichnamigen Ebene im Westen des Landes und damit gleichzeitig am Fuße des mächtigen Vitosha-Gebirges. Hier kann man im Winter hervorragend Skifahren – und das weit preiswerter als in den Alpen.
Sofia selbst imponiert schon beim ersten Spaziergang mit epochalen Bauten wie der Alexander-Newski-Kathedrale, eine gigantische Bulgarisch-Orthodoxe Kirche. Der beeindruckende Bau begeistert von außen durch seine osmanischen Kuppeln, die grün und golden in der Sonne glänzen. Auf einer Stadttour genauso wenig fehlen darf ein Abstecher zur Kirche des heiligen George Rotunda, die sich im Innenhof des Präsidentenpalasts befindet. Die frühchristliche Kirche aus rotem Backstein gilt als das älteste Gebäude der Stadt und bietet in seinem Inneren sehenswerte Fresken.
Weitere Fotostopps gefällig? Wir können das Nationaltheater „Iwan Wasow“, die Kirche von Bojana und das Zentrale Mineralbad von Sofia wärmstens empfehlen. Wer genug vom Sightseeing hat, der findet Essen, Drinks und eine tolle Aussicht auf das Vitosha-Gebirge auf der zentralen Fußgängerzone der Stadt, dem Vitosha Boulevard. Hier, und in den Seitenstraßen, pulsiert das Leben meist bis tief in die Nacht.
Welingrad – Wellness pur
Jetzt heißt es: raus aus Sofia und rein in die Chillout-Zone Bulgariens. Welingrad liegt in dem bewaldeten Rumpfgebirge der Rhodopen, gilt als die Spa-Hauptstadt des Landes und zieht mit diesem Ruf mittlerweile nicht nur einheimische Touristen an. Die hohe Anzahl von über 100 Hotels mit Wellness-Ausrichtung kommt nicht von ungefähr. Denn in und um Welingrad gibt es über 90 Mineralwasserquellen. Die berühmteste unter ihnen ist die größte Karstquelle Bulgariens. Sie wird Kleptusa genannt und begeistert mit sagenhaften 580-1180 Litern Wasserausschüttung – pro Sekunde wohlgemerkt.
In Welingrad die Ruhe am Wasser genießen.
Der Reichtum an Mineralquellen, das angenehme und milde Klima und die bilderbuchhafte Natur locken Jahr für Jahr über 200.000 Gäste nach Welingrad. Dabei variiert die Temperatur des Wassers von 28 bis zu 86 Grad Celsius. Die Herkunft aus der tiefen Quelle und die niedrige Mineralisation macht es außerdem perfekt für die Behandlung und Vorbeugung unterschiedlichster Erkrankungen. Tatsächlich ist der Kurort spezialisiert auf die Behandlung von Lungen- und Gelenkerkrankungen, des Nervensystems, gynäkologische Erkrankungen, sowie Leber-, Nieren- und Magen-Darm-Erkrankungen.
Keine Sorge, wer einfach mal in wohltuendem Heilwasser baden will, ist hier genauso willkommen. Im Wasser sitzen und den Blick auf die dicht bewaldeten Hügel streifen lassen, das hat schon etwas sehr Beruhigendes.
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Plovdiv – Kultur trifft Geschichte
Genug geplanscht? Dann ab in Bulgariens ehemalige Kulturhauptstadt Europas. Plovdiv gilt als eine der ältesten Städte des ganzen Kontinents. Sie wurde von den Römern geformt und vieles, was sie damals schufen, ist bis heute in teils erstaunlicher Form erhalten geblieben.
Das Beste daran ist: Fast alle Highlights befinden sich in der Altstadt. Das macht das Erkunden zu Fuß zu einem Kinderspiel. Einfach loslaufen und Staunen heißt hier die Devise.
Zu den schönsten Highlights gehören die hübschen Wiedergeburtshäuser, eines der am besten erhaltenen römischen Theater der ganzen Welt und seit Neustem die Große Basilika mit phänomenalen Mosaikarbeiten, die nun endlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.
Kleiner Tipp: Wenn sich der Tag zu Ende neigt und die Füße vom Sightseeing wehtun, lässt man den Abend am besten im Viertel Kapana ausklingen. Der noch vor wenigen Jahren völlig herunterkommende Stadtteil lockt jetzt mit hippen Boutiquen, schicken Cafés und jeder Menge Street-Art. Der Wahl zur Europas Kulturhauptstadt hat Plovdiv also einen bemerkenswerten Aufschwung zu verdanken, den man auch im Schaffen der jungen und aufstrebenden Bulgaren sieht.
Baltschik – Saftig grün
Höchste Zeit für einen ersten Abstecher ans Meer. Und zwar in die nördlich gelegene Hafenstadt Baltschik. Sie liegt in der Oblast Dobritsch und damit gar nicht mehr weit entfernt von der Grenze zum Nachbarland Rumänien.
Auch hier lohnen sich zwei Tage für einen Aufenthalt. Dabei ist fast alles, was Baltschik so sehenswert macht, der rumänischen Königin Maria zu verdanken. Diese war von der Lage der Stadt so begeistert, dass sie ab dem Jahr 1924 an Ort und Stelle ein kleines Sommerschloss inklusive eines weitläufigen botanischen Gartens anlegen ließ. Beides wird bis heute liebevoll gepflegt. Der Schlosspark, der zwischen 1924 und 1936 angelegt wurde, lockt sogar mit Superlativen. Hier wachsen über 3000 meist seltene Pflanzenarten, darunter über 200 Baumarten und über 250 Kakteenarten. Diese sind in einem Kakteenhaus untergebracht, in dem man ganze Stunden verbringen könnte. Kein Wunder also, dass die Parkanlage im Jahr 1955 als Botanischer Garten zu einer Außenstelle der Universität Sofia erklärt wurde.
Im Schlosspark wachsen über 3000 unterschiedliche Pflanzen.
Lohnenswert ist aber auch die Strandpromenade, wo man zum ersten Mal den Sand unter den Füßen spüren kann. Hier reiht sich ein fotogener Bast-Sonnenschirm an den nächsten, Holzstege ragen weit ins Schwarze Meer hinein und das sanfte Rauschen der Wellen ruft bei jedem Besucher sofort ein angenehmes Urlaubsgefühl hervor.
Strand in Baltschik.
Radjana Beach – Baden in Style
Mit dem Ort Sweti Konstantin i Elena wartet rund zehn Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums von Varna eine echte Perle auf all diejenigen, die nach tollen Stränden suchen. Dabei war dies sogar der erste Urlaubsort an der Schwarzmeerküste in der Geschichte des Landes.
Weit abseits der bekannten Strände findet man hier aber auch unbekanntere Strände wie den Radjana Beach. An der kleinen Bucht lässt es sich wunderbar sonnenbaden, Cocktails trinken und die Sonne genießen.
Kleine Geschichtskunde: Gegründet wurde der Urlaubsort als „Sweti Konstantin i Elena“. Im Jahr 1957 aber wurde er in „Druschba“ umbenannt, was auf Deutsch so viel bedeutet wie Freundschaft. Erst gut 30 Jahre später, im Jahr 1991, bekam er wieder seinen alten und wohlklingenden Namen, der übersetzt so viel heißt wie „Die Heiligen Konstantin und Helena“. Bis heute ist es dabei geblieben.
Am Strand Radjana Beach lässt sich die Aussicht genießen.
Varna – Partymetropole am Balkan
Die Schwarzmeerküste Bulgariens ist bei deutschen Touristen legendär. Was liegt da näher als ein Abstecher in die Hafenstadt Varna?
Varna, oder auch Warna geschrieben, ist die drittgrößte Stadt Bulgariens (nach Sofia und Plovdiv) und zieht seit Jahrhunderten Urlauber an – vom bulgarischen Adel bis zum Partypublikum aus ganz Europa. Dabei hat die Stadt selbst auch einige hübsche Ecken zu bieten. Ein Spaziergang durch die Fußgängerzone lohnt sich ebenso, wie ein Abstecher an die Uferpromenade mit weitem Blick auf das meist ruhige Schwarze Meer. Zu den weiteren Attraktionen der Stadt gehört die Entschlafung-der-Gottesmutter-Kathedrale und eine römische Therme aus dem 2. Jahrhundert.
Ein Abstecher in die Hafenstadt lohnt sich.
Nessebar – Beschaulich schön
Ein noch wahrlich zauberhafter Ort ist die 12.500-Einwohner-Stadt Nessebar. Sie liegt nicht weit vom Sonnenstrand entfernt und liefert mit ihrer Altstadt eine der bekanntesten Touristenattraktionen des ganzen Landes. Nicht wundern, wenn man beim Rundgang durch die altehrwürdigen Gassen an dem ein oder anderen Souvenirladen vorbeikommt. Wo viele Besucher sind, haben sich die Einheimischen eben etwas einfallen lassen, um selbst das Maximum aus dem Touristenmagneten herauszuholen.
Übrigens: Viele der Holzhäuser, die die verwinkelten Straßen der Altstadt säumen, sind nach traditioneller bulgarischer Art gebaut, nämlich gänzlich aus Holz. Fast selbstredend gehört die gesamte Altstadt schon 1983 zum UNESCO-Welterbe.
Burgas – Bulgariens Hafenstadt
Burgas ist das beliebte Tor zu den südlichen Abschnitten der bulgarischen Schwarzmeerküste. Weit entfernt von den alten und historischen Zentren des Landes wirkt die Stadt weitaus moderner und größer, als die anderen Orte entlang der Küste.
Wer Gebäude im Art-Déco-Stil mag, gepflegt Shoppen gehen oder in den Parks an der Küste entspannen will, der ist in Burgas genau richtig. Lust auf Livemusik? Dann lohnt sich der Besuch eines der beliebtesten Musikfestivals Bulgariens. Das “Spirit of Burgas” findet im Sommer statt und lockt mit zahlreichen Musikacts halb Bulgarien in die geschäftige Hafenstadt.
Apropos Hafen: Genau dieser hat sich in den letzten Jahren gemausert. Denn entlang der Kräne und Fabriken haben sich einige hippe Bars wie das Dock5 und hübsche Restaurants, wie das Neptune niedergelassen. Der perfekte Ort, um den Tag ausklingen zu lassen.
Burgas, das Tor zu den südlichen Abschnitten der bulgarischen Schwarzmeerküste.
Sosopol – Kopfsteinpflaster mit Geschichte
An den Stränden entlang geht es weiter in Richtung Süden und dort mitten hinein in eine der absoluten Bilderbuch-Städtchen des Landes: Sosopol (oft auch Sozopol geschrieben). Die kleine Hafenstadt liegt südlich von Burgas an der gleichnamigen Bucht und gilt als die älteste Stadt an der bulgarischen Schwarzmeerküste. Das belegen Funde, die auf das Ende des 4. und den Beginn des 3. Jahrtausends vor Christus hinweisen.
Diese jahrtausendealte Grazie ist auch heute noch zu spüren, auch wenn sich die Stadt mit der Zeit gewandelt hat. Heute weiß sie vor allem mit ihren typischen Holzhäusern zu verzaubern. Gepaart mit schier endlosem Kopfsteinpflaster entsteht beim Besucher schnell das Gefühl, sich an einem irgendwie zeitlosen Ort zu befinden. Da wundert man sich nicht mehr, dass die Altstadt mit ihren Festungsmauern und weitere Bauten zum Freilichtmuseum erklärt wurden. Genau das macht Sosopol zu einem schönen Abstecher in längst vergangene Zeiten.
Die Altstadt von Sosopol mit ihren typischen Holzhäusern und dem Kopfsteinpflaster.
Wer den Besuch der Altstadt mit einem Strandtag verbinden will, der sollte den Harmanite Beach in Erwägung ziehen. Er ist mit seinem ruhigen Wasser und flach abfallendem Strand perfekt für Familien mit Kindern und bietet jede Menge Restaurants, Bars und auch Hotels zum Übernachten.
Unser kulinarischer Tipp: Im Restaurant The Windmill könnt ihr euch durch die leckersten, bulgarischen Spezialitäten schlemmen. Hier gibt es zum Beispiel den berühmten bulgarischen Schopska Salat und andere traditionelle Gerichte, die ihr bei schönstem Ausblick über das Meer genießen könnt.
Melnik – Geselliges Städtchen
Auf dem Rückweg nach Sofia lohnt sich ein kleiner Umweg nach Melnik, ein Ort, der vor allem für zwei Dinge bekannt ist. Erstens als die kleinste Stadt in Bulgarien und zweitens für einige der besten Weingüter des Landes. Es mag also sein, dass man nur ein paar Minuten dafür braucht, um die einzige Hauptstraße der Stadt hinauf zu spazieren. In den Tavernen der Stadt hingegen verbringt man gut und gerne mehrere Stunden bei dem ein oder anderen Glas Rotwein. Und genau für den ist die Region im Südwesten des Landes besonders bekannt und beliebt.
Das schöne Melnik.
Nützliche Tipps für Bulgarien
- Wie komme ich nach Bulgarien? Am besten und bequemsten reist man mit dem Flugzeug an. Diverse Fluggesellschaften bieten Verbindungen von Deutschland in die Hauptstadt Sofia. Die Flugzeit beträgt etwa 1 Stunde und 50 Minuten.
- Wie kommt man im Land von A nach B? Für eine Rundreise auf eigene Faust, wie wir sie gemacht haben, ist ein Mietwagen zu empfehlen. In Sofia gibt es diverse Autovermietungen. Die meisten Straßen zwischen den bekannten Städten und Urlaubsorten sind gut ausgebaut und ein EU-Führerschein reicht aus.
- Welche Hotels und Unterkünfte in Bulgarien sind empfehlenswert? In Sofia empfehlen wir euch das Grand Hotel Sofia, in Plovdiv das Ramada Plovdiv Trimontium und in Velingrad das stylishe Hotel Arte Spa & Park.
- Wie zahle ich in Bulgarien am besten? Der Bulgarische Lew (BGN) ist die offizielle Währung Bulgariens. Auch wenn man mittlerweile vielerorts mit Kreditkarte bezahlen kann (Hotels, Restaurants), ist es zu empfehlen Bargeld dabei zu haben. Der Euro wird nicht akzeptiert.
- Was ist die beste Reisezeit? Wir empfehlen, Bulgarien in den sommerlichen Monaten von Mai bis September zu bereisen.
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Anonym
Hallo, sehr viel Info über Bulgarien:
https://www.my-stories.eu/europa-global-1/bulgarien
Schöne Grüsse aus dem Schwarzwald Jens.