Wenn ihr in Winter- und Weihnachtsstimmung kommen möchtet, müsst ihr nach Norwegen. Hier im hohen Norden erwartet euch ein grandioses Winterwunderland, in dem ihr nicht nur viel unternehmen könnt, sondern auch kulinarisch im Himmel landet. Norwegens Hauptstadt Oslo bietet viele tolle Winteraktivitäten, die ihr nicht verpassen solltet. Wir zeigen euch, was man im Winter in Oslo und rund um die Stadt alles machen kann.

In der Weihnachtszeit wird Oslo zu einem Meer aus Lichtern. Der große Weihnachtsmarkt im Zentrum, Jul i Vinterland, begrüßt die Besucher mit einer atemberaubenden Atmosphäre. Im Park vor dem Nationaltheatret gibt es eine riesige Eisfläche, auf der jeder kostenlos Schlittschuhlaufen kann. Drumherum sind unzählige Holzbuden errichtet, in denen es neben norwegischen Leckereien auch Handwerkskunst zu bestaunen gibt. Ein bunt beleuchtetes Riesenrad sorgt für den tollen Ausblick von oben. Im Lichtertunnel staunen nicht nur Kinder, sondern auch die Erwachsenen machen Fotos.

Doch da ist auch noch der kleine Weihnachtsmarkt auf dem alternativen SALT Gelände, das direkt am Oslofjord liegt. Ein Weihnachtsmarkt in Zelten, auf dem es tollen Schmuck und viele andere Produkte gibt. Weihnachtskränze sind mit dem Peace-Logo versehen, ein DJ legt auf und es gibt leckeres Essen aus aller Welt.

Überhaupt ist Oslo ein Winterparadies. Die ganze Innenstadt ist mit wunderschöner Weihnachtsdeko geschmückt. Etwa die Hauptstraße, Karl Johans Gate, ist mit riesigen Glocken behangen. Es lohnt sich, durch die winterliche Innenstadt von Oslo zu laufen. Auf der Website von Visit Oslo findet ihr einen Überblick über alle Weihnachtsmärkte und Veranstaltungen in der Adventszeit.

Auf dem SALT-Gelände findet ihr ebenfalls ein spannendes Sauna-Areal. Hier geht es etwas rauer zu, alternativ eben. Die Kleidung wird in Säcke gepackt und dann geht es los. Vorbei an brennenden Fässern gehen wir in die größte Sauna, eine der größten der Welt. Unter einem riesigen Spitzdach, in dem mehrere Saunaöfen erhitzt werden, läuft Clubmusik, die von einer DJane gemischt wird. Bei Rotlicht chillt man auf Holzbänken und trinkt Bier (sehr teuer) oder Wasser, das es kostenlos gibt. Draußen stehen kleinere Holzfass-Saunen. Wer sich nach dem Saunieren traut, steigt in den Fjord oder legt sich in ein Fass mit eiskaltem Wasser.

Beachtet bitte, dass ihr für die Sauna auf dem SALT-Gelände einen Termin buchen müsst.

Mit der U-Bahnlinie 1 fahren wir etwa 30 Minuten zum Holmenkollen, einem 371 Meter hohen Berg im Stadtteil Frognerseteren. Schon die Fahrt mit der Bahn ist ein Muss. Auf der linken Seite hast du einen atemberaubenden Blick auf die verschneiten Bäume, den Fjord und grasbewachsene Häuschen mitten im Schnee.

Von der Endhaltestelle Frognerseteren wandern wir gemeinsam mit unserem Guide Einar von Oslo Hiking los, auf einer etwa fünf Kilometer langen Runde. Bald erreichen wir eine Rodelbahn der ersten Rennrodel-Weltmeisterschaft von 1955. Wir spazieren an tollen Aussichtspunkten entlang, bis wir zur Holmenkollen-Kapelle gelangen und schließlich die Skisprungschanze Holmenkollen erreichen. Der Holmenkollbakken ist eine der ältesten Sprunganlagen der Welt, in der sich auch ein Skimuseum befindet. Wir sind sprachlos als wir vor der riesigen Schanze stehen.

Wenn zum Winterbeginn noch kein Schnee in Oslo liegt, empfehlen wir euch ein abgefahrenes Erlebnis: geht in die ganzjährig geöffnete Eishalle SNØ. Mit der Bahn gelangt ihr in 20 Minuten aus der Stadt zur Lørenskog stasjon. Von der Haltestelle aus folgt ihr den Schildern zur riesigen Eissporthalle. Dort angekommen müsst ihr euch erst einmal orientieren. Im Untergeschoss findet ihr den Skiverleih und die Umkleiden, die nur per Smartphone-App funktionieren.

Auf 36.000 Quadratmetern gibt es einen Eiskletter-Parcours und drei riesige Skipisten in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Besonders für Kids ist der Snowpark perfekt. Wir waren auf der 1,5 Kilometer langen Langlaufloipe unterwegs, die hoch über den Skipisten verläuft. Für Kinder, die gerade lernen Ski zu fahren, gibt es einen separaten Bereich. Zudem befinden sich in der Halle diverse Shops und Restaurants sowie Cafés.

Je nachdem, ob die Seen außerhalb von Oslo zugefroren sind oder nicht, bietet Wild Oslo Winter-Kajakfahren oder Schlittschuhlaufen auf dem See an. Wir paddelten mit dem Kajak auf dem Sværsvann See, der in rund 25 Minuten Fahrt mit dem Mietwagen oder einer 40-minütigen Busfahrt (Nummer 550) von Oslo aus erreichbar ist, und haben dieses Erlebnis sehr genossen. Kopf ausschalten, Ruhe und Natur pur. Ihr hört nur hin und wieder die Paddelschläge im Wasser, sonst nichts.

Mit unserem Guide Oddbjørn landeten wir an einer Insel und saßen am Lagerfeuer, brieten Veggie-Hotdogs im typisch norwegischen Lömpa-Brot (Kartoffel-Fladen) und genossen die Wildnis und Einsamkeit.

Ihr sucht eine spektakuläre Übernachtungsmöglichkeit? Dann schaut euch unbedingt die Konglehytten der Villa Heidi in Espa nördlich von Oslo an. Ihr erreicht die Unterkunft z.B. mit dem Mietwagen in rund einer Stunde vom Osloer Zentrum, vom Flughafen aus sind es sogar nur 40 Minuten Fahrtzeit. Die schönen Hütten mit Privat-Sauna stehen mitten im Nirgendwo oberhalb des Sees Mjøsa. Sie muten wie ein richtiges Iglu an. In dem Tiny House auf Selbstversorgerbasis genießt ihr den Abend, schaut aufs Lagerfeuer und lebt den Moment, abgeschieden in der Natur.

Direkt am Iglu steht auch eine kleine Sauna, die man mit Feuerholz beheizen kann. Nach einem Saunagang kühlt man sich mit Schnee ab. Herrlich.

Unweit des Örtchens Son am Oslofjord liegt das bekannte Son Spa. Das edle 4-Sterne-Hotel überzeugt mit einem hervorragenden Restaurant und Service sowie einem wunderschönen Spa-Bereich.

Der Erlebnis-Saunaaufguss in Schamanen-Manier mit Kräutern findet in einer Saunahütte auf dem Meer statt. In der Saunahütte gibt es sogar einen direkten Zugang zum Oslofjord. Ihr habt also die Möglichkeit direkt von der Saunabank durch die Luke in das eiskalte Wasser des Oslofjord (Achtung, Meereswasser) zu springen.

Dass der Weihnachtsmann aus Norwegen kommt, weiß jedes Kind - zumindest die, die an den Weihnachtsmann glauben. Die Weihnachtspost kommt in Drøbak an: im Tregaardens Julehus, eine der Anlaufstellen in Norwegen für Weihnachtsbriefe.

Das ganze Jahr über habt ihr im Weihnachtshaus die Möglichkeit Weihnachtspost abzuschicken und Weihnachtsdeko zu kaufen. Plant Zeit ein, denn es gibt eine Menge zu entdecken. Insgesamt kamen in Drøbak bereits 500.000 Briefe aus 119 Ländern an, die derzeit alle archiviert werden. Der Weihnachtsmann hat alle Hände voll zu tun. Und ihr kommt garantiert in Weihnachtsstimmung. Denn das ganze Örtchen ist herrlich festlich geschmückt.

Am Randsfjorden, dem viertgrößten See Norwegens, liegt das Hadeland Glassverk. Die Glasbläserei wurde im Jahre 1762 gegründet und ist Norwegens ältester Industriebetrieb. Ganzjährig geöffnet, könnt ihr  den Glasarbeitern bei der Arbeit zusehen. Hier wird Glas in zischende Öfen gehalten und glühend bearbeitet.

Zudem gibt es in den traditionellen Holzhäusern diverse Shops. Hier bekommt man nicht nur Glas aus der Fabrik, sondern auch Porzellan sowie italienische Feinkost. In den Restaurants kann man die typische Zimtschnecke genießen. Zur Weihnachtszeit könnt ihr auch über den eigenen kleinen Weihnachtsmarkt in der Haupthalle bummeln.

Das Hadeland Glassverk liegt etwas über eine Stunde von Oslo mit dem Mietwagen entfernt und eignet sich perfekt für einen Ausflug. Mit dem Bus Nummer 113 und Nummer 200 braucht ihr ungefähr 1 Stunde 45 Minuten.

Unser Tipp: Übernachtet im Thorbjørnrud Hotel. Das liegt fußläufig nur wenige Minuten vom Hadeland Glassverk entfernt. Bucht euch ein Zimmer mit romantischem Blick auf den Randsfjord. Direkt vom Hotel aus könnt ihr einen Spaziergang am Fjord unternehmen. Genießt das Frühstück mit Waffel am Morgen und gönnt euch am Abend ein Glas Wein zu einem leckeren Fischgericht.

Wir sind uns sicher: wir haben eine der schönsten Städte Norwegens gefunden. Gerade zur Weihnachtszeit wirkt Fredrikstad wie einem Weihnachtsfilm entsprungen. Kleine, mit Liebe dekorierte Läden erstrahlen in der Weihnachtsbeleuchtung. Der Weihnachtsbaum im Zentrum der Stadt ist ebenfalls imposant und die weißen Buden des Weihnachtsmarktes sind so zuckersüß, dass der Anblick allein für Weihnachtsstimmung sorgt.

Fredrikstad blickt auf eine lange Geschichte zurück. 1663 bis 1666 wurde am Ostufer der Glomma, dem größten Strom Skandinaviens, eine sternenförmige Festungsanlage errichtet. Sie besteht heute noch und ist Nordeuropas am besten erhaltene Festungsanlage. Ihr findet hier auch noch alte Kanonen und einen Pranger auf dem Marktplatz.

Unser Tipp für den Abend: Fahr mit der kostenlosen Stadtfähre auch in den neuen Stadtteil von Fredrikstad. Hier verköstigt euch eines der besten Fisch-Restaurants in Norwegen, das Restaurant Slippen. Reserviere hier - wenn möglich - einen Fensterplatz mit Blick auf den Fluss und die Stadt.

Tipp: Ein wunderschönes, kleines Hotel befindet sich direkt am Weihnachtsmarkt mit den romantischen weißen Buden. Das Gamlebyen Hotell wirkt wie einem norwegischen Wintermärchen entsprungen. Die Einrichtung ist perfekt abgestimmt und mutet sehr romantisch an. Von dort aus könnt ihr direkt euren Spaziergang in die Altstadt unternehmen.

Lillehammer ist von Oslo etwa zwei Stunden mit der Bahn oder dem Auto entfernt und eignet sich perfekt für einen Wochenendtrip im Winter. Lillehammer ist wegen der Olympischen Spiele 1994 über die Grenzen Norwegens hinaus bekannt. Alles über die Hintergründe und Geschichte der Spiele erfahrt ihr im Olympischen Museum. Das Museum ist im Maihaugen integriert, eines der größten Freilichtmuseen Europas. Hier könnt ihr in 200 Häuser blicken, etwa in die Wohnungen der Norweger aus den goldenen 1920er Jahren.

Zudem lohnt es sich, über den wunderschönen Weihnachtsmarkt in Lillehammer zu schlendern und Leckereien wie frittierte Äpfel oder mit Vanille-Creme-gefüllte Krapfen zu testen. Eines der absoluten Winter-Highlights in Lillehammer ist der FIS Weltcup im Langlaufen, der im Dezember ausgetragen wird.

Lillehammer liegt nicht weit von Sjusjøen entfernt, eine der besten Langlaufdestinationen in Norwegen. Euch erwarten rund 350 Kilometer präparierte Pisten. Mit den Langlauf-Skiern konnten wir direkt von unserer Selbstversorgerhütte mitten im Winterwunderland starten.

Das Rustad Hotell liegt direkt am See Sjusjøen - von diesem hat der Ort auch seinen Namen. Im Winter ist der See zugefroren und bildet eine riesige Eisfläche. Hier könnt ihr auch Schlittschuhlaufen (fragt die Einheimischem, ob es sicher ist). Das Hotel bietet gemütliche Selbstversorgerhütten an, die malerisch am See gelegen sind. Die Hütten bieten Platz für zwei Familien und sorgen für Abenteuerfeeling. Abends sitzt ihr am warmen Feuerofen und die Kids können auf Matratzenlagern direkt unter dem Dach schlafen.

Kann man in Norwegen gut Skifahren?

Norwegen ist für Skifahrer ein Paradies. In Gebieten wie Sjusjøen, Lygna Skisenter, Lillehammer sowie in der direkten Umgebung von Oslo findet ihr grandiose Skipisten.

Wann beginnen die Weihnachtsmärkte in Oslo?

Der große Weihnachtsmarkt in Oslo beginnt bereits Ende November und geht bis kurz vor Weihnachten. Ausgewählte, kleinere Weihnachtsmärkte finden oft nur am Wochenende statt. Einen guten Überblick über alle Weihnachtsmärkte in Oslo und Veranstaltungen in der Adventszeit bekommt ihr auf der Website von Visit Oslo.

Worauf muss ich im Winter in Oslo achten?

Der Winter in Norwegen ist kalt und eisig. Achte bei deiner Kleidung darauf, dass du immer warm genug angezogen bist. Für die Schuhe empfehlen sich in ländlichen Regionen sogenannte Spikes. Wir hatten im Dezember zweistellige Minusgrade.

Was muss man noch über Oslo wissen?

In Oslo (wie in ganz Norwegen) wird alles nur per Karte oder Handy-App bezahlt. Bargeld ist sogar auf den Weihnachtsmärkten nicht gerne gesehen. Die norwegische App Vipps können allerdings nur Norweger nutzen. Fragt an den Ständen der Märkte immer zuvor nach, ob man mit Kreditkarte bezahlen kann. Manchmal kannst du aber auch mit Bargeld zahlen.

Wo übernachtet man am besten in Oslo?

Das Karl Johan Hotel liegt in der Innenstadt von Oslo, zur Weihnachtszeit direkt am Weihnachtsmarkt. Euch erwarten edle Zimmer mit tollem Stadtblick.

Das neu eröffnete Revier in der Kongens gate in Oslo ist voll digital (Zimmerschlüssel per App) und bietet moderne Zimmer und Apartments mit Küche.

Nicht nur die Eindrücke von den schönsten Winteraktivitäten, sondern auch von Sehenswürdigkeiten und Geheimtipps in der Region Oslo, bekommt ihr im vollen Umfang im Video von den Phototravellers - schaut mal rein!