Roadtrip Neuseeland: die grüne, unberührte Südinsel
Mit dem Round The World Ticket der Star Alliance reisen Anne und Clemens um die Welt. Neun Tage lang ging es mit dem Wohnmobil zunächst über Neuseelands Südinsel. Hier stellen sie ihre Highlights vor und geben wertvolle Tipps für die einzelnen Etappen.
Man sagt, die Südinsel Neuseelands sei noch grüner als die Nordinsel. Noch unberührter soll sie sein und die Straßen noch weniger ausgebaut. Abenteuer pur also! Dass auf unserem Round The World Trip nur neun Tage für die Tour über die Südinsel eingeplant waren, sorgte schon im Vorfeld bei Neuseelandkennern für hochgezogene Augenbrauen. Trotzdem wollten wir es versuchen. Und siehe da, unser Plan stellte sich als durchaus machbar heraus. Die Erkenntnis: In nur neun Tagen lassen sich viele Gegenden bereisen, darunter ein paar echte Highlights. Wie wir das möglich gemacht haben? Das wollen wir Euch anhand eines groben Planes mit allen einzelnen Etappen erklären.
Etappe: Christchurch – Lake Pearson
Los ging es für uns, wie für so viele Neuseelandreisende, in Christchurch, und zwar mit der Abholung unseres Wohnmobils von bestCAMPER. Um keine Zeit zu verlieren, ließen wir die kleine Stadt, die noch immer mit den Folgen der schweren Erdbeben in den Jahren 2011 und 2016 zu kämpfen hat, ohne große Erkundungstour hinter uns und machten uns auf in Richtung Wildnis.
Unser erstes Ziel: Lake Pearson, ein kleiner See, der mehr Naturidylle als Sehenswürdigkeit darstellt. Und doch fanden wir dort genau das vor, was unsere kühnsten Träume von Neuseeland bewahrheitete: Natur pur, Abgeschiedenheit und vor allem eines – Stille. Schon zum Sonnenuntergang war weit und breit nichts weiter zu hören als das Schnattern der Enten.
Distanz: 114 km
Übernachtungstipp: Basic DOC Lake Pearson
Idylle pur nur 20 Kilometer vom Lake Pearson entfernt.
Etappe: Lake Pearson – Misty Mountains – Franz Josef
Der Morgen begann früh mit einem Frühstück am Ufer des Lake Pearson. Dann brachen wir auf in Richtung Berge. Unser heutiges Etappenziel war das malerische Bergdorf Franz Josef an der Westküste von Neuseelands Südinsel und vor allem der dort beheimatete Franz-Josef-Gletscher. Dieser ist besonders für seine Gletscher-Wanderungen bekannt, bei denen man mit einem Helikopter hinauf auf den Berg geflogen wird, bevor man diesen, einige Stunden zu Fuß und natürlich bestens ausgerüstet, erkundet. Leider stellten wir schon bei unserer Ankunft fest, dass uns das extrem schlechte Wetter mit starkem Regen und Böen einen Strich durch die Rechnung machen würde. So ist das eben, wenn man im Mai durch Neuseeland reist, wo zu dieser Zeit der Herbst schon in vollem Gange ist. Statt also am nächsten Morgen auf den Gletscher zu starten, fuhren wir weiter in Richtung Südosten.
Distanz: 268 km
Übernachtungstipp: Franz Josef Top 10 Holiday Park & Camping
Mit dem Wohnmobil geht es knapp 300 Kilometer zum Franz Josef Gletscher.
Etappe: Franz Josef – Lake Wanaka – Queenstown
Der nächste Tag brachte viel Grund zur Freude. Denn mit den Bergen ließen wir auch das schlechte Wetter hinter uns. Statt wolkenverhangenen Panoramen offenbarte sich uns auf dem Weg zum Lake Wanaka bald ein strahlend blauer Himmel und bester Sonnenschein, der die Flora und Fauna in einem unwirklichen, gelbgoldenen Farbton erleuchten ließ. So machten wir uns bei bestem Fotolicht auf zu unserem Etappenziel Queenstown, das wir noch vor Sonnenuntergang erreichten, genau richtig also, um bei den letzten Sonnenstrahlen des Tages entlang des idyllischen Lake Wakatipu zu flanieren.
Distanz: 351 km
Übernachtungstipp: Twelve Mile Delta conservation campsite
Zum Sonnenuntergang erreichen wir Queenstown.
Queenstown ist ein beschauliches Städtchen und das Tor zum Milford Sound.
Etappe: Queenstown – Milford Sound – Queenstown
Die urige Kleinstadt Queenstown ist das Tor zum Milford Sound. Dabei handelt es sich um einen 15 Kilometer langen Fjord, der durch die Gletscherbewegungen der Eiszeiten entstand und sich von der Tasmansee ins Land erstreckt und von bis zu 1.200 Meter hohen Felswänden umgeben ist. Will man von Queenstown aus in Richtung Milford Sound starten, hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man fährt den langen Weg über die Stadt Te Anau bis in den Milford Sound oder aber – für all diejenigen, die weniger Zeit haben – man fliegt bis zum Milford Sound mit einer kleinen Cessna. Diese Flüge werden unter anderem von Air Milford angeboten und beinhalten ein Paket aus Hinflug, Bootsfahrt und Rückflug. Egal, für welche Variante man sich schließlich entscheidet, das Naturwunder Milford Sound erkundet man auf einer rund zweistündigen Bootsfahrt, entlang von märchenhaften Wasserfällen und riesigen Felsformationen. Wir hatten sogar das Glück, sowohl Robben als auch Delfine zu sehen, die uns ein Stück durch den Fjord begleiteten.
Distanz: 574 km (auf dem Landweg)
Übernachtungstipp: Queenstown Holiday Park & Motel Creeksyde
Hat etwas Verwunschenes an sich: Die Wasserfälle im Milford Sound.
Der Milford Sound erinnert Kenner sofort an die Herr-der-Ringe-Trilogie.
Etappe: Queenstown – Mount Cook
Zurück in Queenstown ließen wir es uns nicht nehmen, die kleine Stadt bei einem Rundgang zu erkunden. Nachdem wir am Vorabend schon die kleine Promenade am Seeufer entlang spaziert waren, ging es jetzt durch die verwinkelte Fußgängerzone, wo sich ein Café ans andere reiht. Queenstown gefiel uns dabei auf Anhieb, was vor allem an den alten, bunten Holzhäusern liegen mag, zum anderen aber auch an der so idyllischen Lage am See und den nahen Hängen der Berge.
Wir verließen Queenstown anschließend mit dem Wohnmobil Richtung Mount Cook, dem höchsten Berg Neuseelands. Unser Weg führte uns entlang des Lake Pukaki, der einen wirklich einzigartigen Ausblick auf die Bergkulisse rund um den Mount Cook und seine benachbarten Gipfel bietet. Die Region ist besonders für verschiedene Outdoor-Aktivitäten bekannt, wie Wandern und Heli-Skiing.
Wir aber hatten nach dem wetterbedingt verkorksten Besuch in Franz Josef ein anderes Ziel vor Augen: die Gletscherwanderung inklusive eines Flugs mit dem Helikopter. Hierfür sollte man allerdings den perfekten Tag abwarten, um den Gletscher bei besten Bedingungen erkunden zu können. Gesagt, getan. Nach einem verregneten Tag am Fuße des Mount Cook, den wir mit einer kleinen Wanderung im Nationalpark füllten, machten wir uns am Folgetag auf den Weg zum Tasman Gletscher. Dieser präsentierte sich bei schönstem Sonnenschein von seiner besten Seite – einfach unvergesslich! Wir erkundeten Eishöhlen, sprangen über Gletscherspalten und tranken das klare Wasser des ewigen Eises.
Distanz: 264 km
Übernachtungstipp: White Horse Hill conservation campsite
Mit dem Helikopter ging es auf den Tasman-Gletscher.
Tasman-Gletscher: Mitten drin in Eishöhlen und Gletscherspalten.
Etappe: Mount Cook – Christchurch
Dem atemberaubenden Bergpanorama des Mount Cook sagten wir nach zwei Tagen Lebewohl. Dabei sollte sich das Ziel unserer nächsten Etappe fast wie ein Ende anfühlen: Es ging entlang des Lake Pukaki und des Lake Tekapo zurück nach Christchurch, wo wir zu später Stunde auf dem Campingplatz noch immer damit beschäftigt waren, die vielen Eindrücke des Vortages zu verarbeiten.
Distanz: 332 km
Übernachtungstipp: Christchurch TOP 10 Holiday Park
Rückfahrt vom Mount Cook: Bilderbuchlandschaften am Pukaku-See.
Etappe: Christchurch – Marlborough
Nach so langer Zeit in der wilden Natur Neuseelands, kann sich der Aufenthalt in einer Stadt wie Christchurch ganz schön komisch anfühlen. Mit diesen Gedanken im Kopf waren wir schon früh am Morgen wieder auf der Straße in Richtung Norden. Genauer gesagt in die Weinregion Marlborough. Ja, richtig gelesen, Neuseeland kann nämlich voller Stolz behaupten, einige der besten Weine der Welt zu produzieren. Die Besten der Besten kommen wohl aus Marlborough, wo wir noch am selben Tag durch Weinreben hindurch spazierten, vorbei an grasenden Schafen und urigen Weinhöfen.
Distanz: 482 km
Übernachtungstipp: Rarangi Campsite DOC
Die Weinregion Marlborough: Wein so weit das Auge reicht.
Etappe: Marlborough – Picton
Die Stadt Picton ist das Tor zur Südinsel. Für uns aber war sie der Weg nach Wellington auf die neuseeländische Nordinsel. Von dem kleinen Fischstädtchen starten regelmäßig die Fähren, die zwischen beiden Inseln des Landes pendeln. Und während wir an spielfreudigen Robben vorbei schipperten und die Sonne am Horizont unterging, liefen wir allmählich in den Hafen von Wellington ein. Kia Ora Nordinsel! Mal sehen, was Du so zu bieten hast.
Distanz: 72 kmWas wir auf der Nordinsel erlebt haben, erfahrt Ihr im nächsten Bericht.
Mit der Fähre ging es für uns weiter nach Wellington auf die Nordinsel.
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