Lima: Ausflüge durch die bunten und historischen Viertel der Stadt
Eine Reise nach Peru beginnt meistens mit der Hauptstadt Lima. Egal wie viel Zeit du in dieser schönen Küstenstadt einplanst, ein paar Ausflüge und Highlights solltest du auf keinen Fall verpassen. Für die Reiseblogger Nina und Tom war Lima der Start ihrer Weltreise.
Voller Neugierde haben sie die schönsten Plätze und Viertel, wie Miraflores oder den Plaza de Armas in der Altstadt erkundet. Sie verraten dir, wofür Lima bekannt ist, welche Ausflüge sich in der Umgebung lohnen und welche Viertel für Touristen sehr sicher sind.
Lima ist groß und doch überschaubar, bunt und grau zugleich, modern und doch historisch. All diese Gegensätze machen die Küstenmetropole an der trockenen Pazifiksteilküste in Peru zu einer besonderen Stadt. Nach der Eroberung durch die Spanier im 16. Jahrhundert wurde Lima die Hauptstadt Perus, in der mittlerweile über 11 Millionen Menschen leben, sprich ein Drittel der peruanischen Bevölkerung. Noch heute erinnern zahlreiche Kolonialbauten an diese Zeit. Ein grauer Himmel ist in Lima leider keine Seltenheit, zumindest von Mai bis November. Regen wirst du aber mit hoher Sicherheit keinen sehen, denn es regnet nur extrem selten. Aber auch ohne Sonnenschein kannst du hier die bunten und vor allem leckeren Ecken entdecken, denn Lima und gutes Essen gehören einfach zusammen.
Miraflores - das schönste Viertel Limas
Das Stadtviertel Miraflores zählt neben Barranco und dem etwas weiter entferntem historischen Zentrum zu den drei beliebtesten und schönsten Vierteln, die du in Lima gesehen haben solltest. Wir würden dir empfehlen, in einem dieser Viertel zu übernachten, denn sie sind sehr sicher und sauber. Das Hotel Arawi Miraflores Express bietet eine tolle Lage und ein super Preis-Leistungs-Verhältnis.
n Miraflores ist die Auswahl an coolen Cafés wirklich groß. Immer wieder zieren große Graffitis die Wände.
Miraflores ist mit Abstand das modernste Viertel in Lima. Hochhäuser, hippe Cafés und Restaurants, kleine Parks und Einkaufszentren verwandeln das Viertel zu einem echten Schmuckstück. Am besten startest du mit deiner Erkundungstour beim Kennedy Park. Was hier sofort auffällt: Der Park ist das Zuhause von unzähligen Katzen.
Auf Entdeckungstour im schönen Kennedy Park im Stadtteil Miraflores
Die Vierbeiner werden von der Stadtverwaltung täglich gefüttert und eine Tierschutzorganisation kümmert sich um das Wohl und den Adoptionsprozess. Katzenfans werden den Kennedy Park auf jeden Fall lieben. Falls dich in Miraflores der Hunger überkommt, haben wir ein paar Tipps für dich: Gute, einheimische Gerichte, wie beispielsweise Ceviche findest du im Mercado San Ramón, einem modernen Food-Market. Leckeres Sushi gibt’s im Restaurant Sushi POP. Etwas abseits der aufgehübschten Ecken findest du den Mercado Nº 1 de Surquillo, einen Markt für Einheimische. Hier kannst du dir Obstsäfte und lokale Gerichte zum kleinen Preis kaufen. Gut gestärkt spazierst du am besten weiter Richtung Küste oder ins angrenzende Viertel Barranco.
Das Einkaufszentrum Larcomar wurde direkt an die Küste gebaut und ist sehr modern.
Küstenpromenade (Costa Verde) - lausche den Wellen des Pazifiks
Ein absolutes Must-Do in Lima ist ein Spaziergang entlang der Küstenpromenade. Die Wellen des Pazifiks rauschen hier an dunkle Strände, während dahinter eine mehrspurige Autobahn verläuft und schließlich die Steilküste emporragt. Eine wunderschön gepflegte Küstenpromenade und moderne Wolkenkratzer – genau dafür ist Lima so bekannt. Während du oben an der schön bepflanzten Promenade entlangspazierst, genießt du immer wieder einen herrlichen Ausblick auf das Meer.
Dabei wirst du immer wieder Surfer und Paraglider entdecken. Uns persönlich wäre das Baden an den Stränden Limas definitiv zu kalt, aber die Surfer scheinen, dank dickem Neoprenanzug, kein Problem damit zu haben. Gönn dir bei der Beso Francés Crepería eine kleine Pause und genieße die Aussicht. Ein paar Meter weiter kommst du am Park der Liebenden vorbei. Die große Statue mit dem küssenden Pärchen kannst du kaum übersehen. Ziemlich beeindruckend ist auch das Einkaufszentrum Larcomar, das direkt in die felsige Steilküste gebaut wurde.
Nur wenige Wege führen nach unten zum Strand. Wir haben die Gelegenheit nach unserer Erkundungstour durch das Barranco-Viertel ergriffen und sind dort über einen Fußgängerweg bei der Seufzerbrücke nach unten zum Strand gewandert. Auch wenn der Pisco Sour im Restaurant Rustica direkt am Strand etwas mehr kostet, das Ambiente bei Sonnenuntergang ist dort wirklich sehr schön.
Die vorgelagerten Palomino Inseln bieten einen weiteren coolen Ausflug für alle, die etwas mehr Zeit in Lima verbringen. Dort kannst du nämlich mit Seelöwen schnorcheln.
Barranco - das beliebte Künstlerviertel
Wir sind entlang der Küste bis zum Barranco Viertel spaziert. Ein toller Ausflug, um sich die Beine nach dem Flug nach Lima zu vertreten. Barranco ist als Künstlerviertel bekannt. Im Vergleich zu Miraflores findest du hier statt moderner Hochhäuser eher ältere Kolonialbauten, Villen und zahlreiche Graffiti-Kunstwerke. Barranco war im 19. Jahrhundert ein beliebter Wohn- und Badeort der reichen Spanier, heutzutage könnte man das Viertel als „SOHO von Lima“ bezeichnen.
Die Brücke San Martin im Barranco Viertel in Lima ist voller Graffiti.
Die schönsten Streetart-Kunstwerke im Viertel Barranco verstecken sich bei der Puente San Martin und direkt daneben bei der hölzernen „Seufzerbrücke“. Wer es schafft, die Luft anzuhalten, während er über die „Seufzerbrücke“ läuft, darf sich anschließend etwas wünschen. So besagt es zumindest eine Legende. Also los! Ausprobieren kostet nichts.
Plaza de Armas & Altstadt - Ausflüge im historischen Zentrum
Die Altstadt von Lima ist etwas weiter entfernt von den oben genannten Vierteln. Wenn du in Miraflores übernachtest, lohnt es sich trotzdem einen Ausflug in das historische Zentrum zu unternehmen. Um in Lima schnell, günstig, sicher und einfach von A nach B zu kommen, empfehlen wir dir die App „Uber“. Im Vergleich zu den normalen Taxis, musst du den Fahrpreis nicht verhandeln und kannst im Vorfeld dein Endziel bereits in der App festlegen. Für die Fahrt von Miraflores in die Altstadt haben wir ca. 20 Soles bezahlt.
Der Plaza de Armas bildet das Zentrum der Altstadt. Ganz in der Nähe, beim Plaza San Martin startete auch unsere Free Walking Tour. Bei der auf Trinkgeld basierenden Tour spaziert man mit einem einheimischen Stadtführer durch die Altstadt, vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Neben dem Hauptplatz solltest du – mit oder ohne Tour – noch beim Park La Muralla vorbeischauen. Dort genießt du einen herrlichen Ausblick auf das Viertel San Cristobal. Auf die Frage, warum die Häuser in San Cristobal bunt sind, antwortete unser Guide: „Der Himmel ist so oft grau, deshalb nutzen die Menschen bunte Häuser und Graffitis, um etwas mehr Farbe in die Stadt zu bringen!“. Er riet uns davon ab, als Tourist durch das Viertel hoch zur Statue San Cristobal zu spazieren. Früher fuhr noch ein Bus nach oben, das ist leider nicht mehr möglich und das Viertel zur Statue ist unsicher für Touristen. Die Häuser in der Altstadt und rund um den Plaza de Armas zeugen erneut von der Kolonialisierung.
Chinatown - buntes und wuseliges Shoppingvergnügen
Fußläufig von der Altstadt entfernt befindet sich Chinatown. Je näher man dem Markt kommt, desto wuseliger wird es. In den Gassen reiht sich ein kleiner Shop an den nächsten. Man kann alle möglichen Lebensmittel, Möbel, Elektronik und Klamotten kaufen. Wer eine „local experience“ sucht, ist in Chinatown also genau richtig. Aber Achtung: Bitte achte hier besonders auf deine Wertsachen.
In Chinatown kannst du in das lebendige und wuselige Treiben der Einheimischen eintauchen.
Huaca Pucllana - auf den Spuren der Kultur
Mitten in der modernen Metropole entdeckte man Ende des 20. Jahrhundert unter einer Mülldeponie Überreste einer alten Tempelanlage, deren Erbauung auf die Zeit vor den Inka zurückgeht (200-700 n.Chr.). Zwischen den Hochhäusern der Millionenmetropole kannst du auf die alte Tempelruine steigen und mehr über die Kultur und Opferrituale der Erbauer erfahren.
Man muss das Ticket für 15 Soles bereits im Vorfeld online reservieren und einen Zeitraum für den Besuch wählen (hier reservieren, spanisch). Die Besichtigung von Huaca Pucllana ist nur im Rahmen einer einstündigen Führung möglich. Diese lohnt sich allemal. Die Lehmziegel wurden teilweise restauriert, man versuchte aber die ursprüngliche sog. „Bücherregal-Architektur“ beizubehalten. Wenn man genauer hinsieht, weiß man woher der Name kommt, denn die Wände sehen mit den Ziegeln wie Bücherregale aus.
In den Gräbern wurden Opfergaben gefunden, unter anderem fand man Coca-Blätter, Haie und auch Menschenbabys. Diese galten als wichtige Glücksbringer, um in die neue Welt nach dem Tod einzutreten, was heutzutage mehr als grausam erscheint.
Die Tempelpyramide Huaca Pucclana mitten in Lima ist definitiv einen Ausflug wert. Ursprünglich war die Anlage vermutlich dreimal so groß, allerdings machen es Straßen und Gebäude unmöglich die restliche Fläche freizulegen.
Circuito Mágico del Agua - ein beeindruckendes Wassererlebnis
Zum Sonnenuntergang lohnt sich ein Besuch des Magic Water Parks (Circuito Mágico del Agua). Der Eintritt kostet nur 4 Soles. Sobald es dunkel wird, werden die zahlreichen Wasserfontänen bunt beleuchtet und es kommen immer mehr Besucher in den Park. Täglich um 18:50 Uhr startet eine faszinierende Wassershow. Die Fontänen werden teilweise als Leinwand genutzt, um Bilder und Videos zu projizieren. Hol dir vorher am besten Tee und Popcorn und genieße dieses Spektakel.
Bei der Wassershow im Circuito Mágico del Agua kannst du nach dem Sonnenuntergang 15 Minuten lang das Zusammenspiel aus Film, Kunst und Wasser beobachten.
Sushi essen - ein wahrer Gaumenschmaus
Lima und gutes Essen gehören einfach zusammen. Durch die Lage an der Küste sind vor allem Gerichte mit rohem Fisch in der Stadt besonders beliebt und lecker. Sushi und das Landesgericht Ceviche schmeckt nirgends so gut wie in Lima. Durch die japanischen Gastarbeiter entstand beispielsweise die Nikkei Küche, eine Fusion aus peruanischer und japanischer Kochkunst. Die guten Sterne-Restaurants in Miraflores haben allerdings ihren Preis.
An der Stelle ein guter Spartipp: Im Vergleich zu Miraflores und Barranco findest du in der Altstadt etwas günstigere (Sushi-)Restaurants. Wir haben im Munaska Makis & Sushi für eine riesige Sushiplatte mit 48 Sushis inkl. 2 Getränken nur 70 Soles (ca. 18€) bezahlt. Grundsätzlich findest du in Lima alles, was ein Feinschmecker-Herz begehrt, von veganen Superfood-Cafés bis hin zu peruanischen Spezialitäten und leckeren Burgerläden.
Lima ist bekannt für seine zahlreichen guten Sushi-Restaurants. Im Vergleich zu Deutschland sind die Angebote für Platten auf jeden Fall günstiger.
Beliebte Ausflüge ab Lima
Wie du siehst, hat Lima einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Aber wahrscheinlich planst du, wie die meisten Besucher, noch mehr Ausflüge ab Lima. Nur 3 Stunden Fahrt von Lima entfernt, liegt beispielsweise Paracas. Ein kleiner Küstenort, der vor allem für die vorgelagerten Ballestas Islands bekannt ist.
Auf diesen Inseln leben unzählige Seevögel, Seelöwen und sogar Humboldt-Pinguine. Aus diesem Grund werden sie gern als „Mini-Galapagos“ bezeichnet. Wir haben uns einen Tag lang einen Roller gemietet, um den angrenzenden Naturpark und seine wunderschönen Stände und Küstenabschnitte zu erkunden.
Bei einem Bootsausflug zu den Ballestas Islands kannst du zahlreiche Seevögel, Seelöwen und Humboldt-Pinguine sehen.
Oder wie wäre es, in der Wüste Ski zu fahren? Wer einen Ausflug zur Huacachina-Wüste ab Lima plant, der kann nicht nur eine wunderschöne Oase mitten in der Wüste erkunden, sondern auch auf Dünen klettern und mit den Skiern oder Snowboards runterdüsen. Diesen Spaß sollte man sich allerdings nur gönnen, wenn man die Sportarten gut beherrscht.
Adrenalin pur gibt es des Weiteren bei den beliebten Buggytouren, die ab Huacachina angeboten werden. Mit den wilden Gefährten fährt man die Dünen rauf und runter. Dieses Erlebnis gleicht einer Achterbahnfahrt und ist absolut unvergesslich. Du kannst die Ausflüge entweder direkt über einen Tourenabieter ab Lima buchen oder einfach mit dem Bus nach Paracas oder Huacachina fahren. Sehr gute Busunternehmen in Peru sind Peruhop, Excluciva oder Cruz del Sur.
Ein Must do in Huacachina: Bei Sonnenuntergang auf eine der umliegenden Dünen klettern und den Sonnenuntergang genießen.
Mehr Infos zu diesen und weiteren Ausflugszielen in der Nähe von Lima findest du in unserem Artikel zu den Peru Sehenswürdigkeiten.
Häufige Fragen zu Lima
Für was ist Lima bekannt?
Das Stadtbild von Lima ist durch die Steilküste, die dunklen Strände und die modernen Hochhäuser einmalig. Die Hauptstadt Perus ist aber auch für das leckere Essen und die zahlreichen guten Restaurants beliebt. Wer frischen Fisch und Sushi liebt, wird sich im Lima wie im Paradies fühlen.
Wie viele Tage sollte man für Lima einplanen?
Wir würden sagen, dass zwei Tage in Lima als Start der Peru-Reise optimal sind. So kannst du dich in aller Ruhe vom Jetlag erholen. Während du einen Tag lang Miraflores, Barranco und die Küstenpromenade erkundest, kannst du am zweiten Tag einen Ausflug durch die Altstadt unternehmen und den Abend im Wasserpark ausklingen lassen.
Was macht Lima so attraktiv?
Lima kann man schlecht mit den restlichen Städten in Peru vergleichen. Die oben genannten Viertel sind sehr modern und sauber und unserer Meinung sehr „westlich“ angehaucht. Wer das erste Mal in Südamerika ist, für den ist Lima ein softer und idealer Einstieg.
Ist Lima eine schöne Stadt?
Jeder, der Lima mit etwas Sonnenschein gesehen hat, kann nicht leugnen, dass die Stadt wunderschön ist. Vor allem ein Spaziergang an der Küste und Entdeckungstouren der sehenswerten Stadtviertel hat uns sehr gefallen.
Wann ist die beste Reisezeit für Peru?
In Lima selbst regnet es das ganze Jahr über so gut wie nie und die Temperaturen schwanken zwischen 15-25 Grad tagsüber. Trotzdem ist der Himmel rund 9 Monate lang (Mai-November) größtenteils bewölkt, was nicht am Smog, sondern an der hohen Luftfeuchtigkeit liegt. Während der peruanischen Trockenzeit von April-September ist es zwar an der Küste etwas kälter, dafür aber in den Andengebieten sonniger. Die Regenzeit zieht sich von Oktober bis März, obwohl es nur im bergigen Landesinneren zu Niederschlägen kommt. Tipp: In der Nebensaison Oktober oder April ist weniger los und das Wetter ist trotzdem gut.
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