Strände, weiße Dörfer und Sherry – Andalusien Reiseziele
Planst du gerade einen Urlaub in Andalusien und bist dir noch nicht sicher, welches Reiseziel du genau wählen sollst? Kein Problem, die Blogger Nina und Tom haben die spanische Region ausgiebig erkundet und wissen genau, welche Städte sich lohnen, wo sich die schönsten Strände befinden und welche weißen Dörfer du besuchen solltest. Lass dich inspirieren von den schönsten Aktivitäten und Urlaubsorten und plane eine unvergessliche Reise nach Andalusien.
Wenn du eine Karte von Andalusien genauer unter die Lupe nimmst, stellst du schnell fest, dass die ca. 1.000 Kilometer lange Küste sich sowohl am Mittelmeer, als auch am Atlantik entlangschlängelt. Bei einem Strandurlaub hast du also die Qual der Wahl bei den möglichen Reiszielen in Andalusien. Landschaftlich sind Strände und Meer aber noch lange nicht alles, was die beliebte Urlaubsregion im Süden Spaniens zu bieten hat. Im bergigen Landesinneren verstecken sich zahlreiche kleine Dörfer und tolle Anbaugebiete. Eines der bekanntesten Exportgüter Andalusiens ist nicht ohne Grund der Sherry, ein verstärkter Weißwein.
Auch Kulturfans kommen in Andalusien voll auf ihre Kosten, denn der Einfluss der Mauren, die vom 8. bis zum 15. Jahrhundert in Andalusien herrschten, hat in vielen Städten seine Spuren hinterlassen.
Wir wollen dir nun 8 besonders schöne Reiseziele in Andalusien vorstellen. Wo du es dann am schönsten findest, kannst am Ende nur du selbst entscheiden.
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AnzeigenCosta de la Luz – die wilde Atlantikküste
Als Costa de la Luz wird der Küstenabschnitt bezeichnet, der sich westlich der Meerenge von Gibraltar befindet, sprich am Atlantik. Die Costa de la Luz ist vor allem bei Kitesurfern ein sehr beliebtes Reiseziel in Andalusien, denn fast nirgends in Europa findet man ganzjährig bessere Windbedingungen als dort. Was die Kitesurfer freut, schreckt vielleicht den ein oder anderen Badeurlauber ab, denn auch wenn die Strände noch so wunderschön sind, sorgt der Wind und das kalte Wasser im Atlantik oft für zu viel Abkühlung.
Bei der bekannten Düne „Playa de Bolonia“ sind wir deshalb lieber auf die Düne gewandert, statt zu baden. Bei den windgeschützten Buchten der Cala de Roche konnten wir dann endlich unser Strandtuch ausbreiten und entspannen. Zu den schönsten Orten an der Costa de la Luz zählt für uns definitiv die kleine Stadt Tarifa an der südlichen Spitze Andalusiens.
Hier kannst du am Strand den Kitesurfern bei ihren spektakulären Sprüngen zusehen oder durch die süßen, hippen Boutiquen in der Altstadt shoppen. Wenn der Wind für dich kein Problem ist, du naturbelassene, unendlich lange Sandstrände und ein paar Surfer-Vibes liebst, dann ist die Costa de la Luz dein perfektes Reiseziel in Andalusien.
Sherry Weinprobe – das gibt es nur in Andalusien
Sherry und Andalusien gehören einfach zusammen. Als Hauptstadt des traditionellen Weißweins ist Jerez de la Frontera im Südwesten Andalusiens bekannt. Gemeinsam mit den Orten El Puerto de Santa Maria und Sanlúcar de Barrameda bildet die Stadt das sogenannte Sherry-Dreieck, denn nur hier wird der Wein dafür angebaut.
In der Umgebung der Stadt Jerez de la Frontera befinden sich zahlreiche Bodegas, sprich Weinkeller, die du im Rahmen einer Führung besichtigen kannst. Einer der weltweit bekanntesten Hersteller ist Bodegas Osborne. Deren Markenzeichen hast du mit Sicherheit schon einmal in einem Werbespot oder sogar neben dem Straßenrand in Spanien gesehen: Der schwarze Stier steht unverwechselbar für die Sherry Marke.
Wir haben uns online zu einer 1,5-stündigen Führung inklusive Tasting angemeldet (Kosten: 18€) und waren allein vom Geruch in den Lagerhallen total begeistert. Dort stehen unzählige Eichenfässer, in denen der Sherry gelagert wird. Nachdem wir erfahren haben, wie der Wein hergestellt wird, durften wir 5 verschiedene Sorten probieren. Dieses Erlebnis können wir auf jeden Fall weiterempfehlen.
Beim Eingang zum Weingut Bodegas Osborne steht das Markenzeichen: der schwarze Stier.
Bei der Führung erhält man einen Einblick in den Weinkeller.
Pueblos Blancos – ein Tagesausflug zu den weißen Dörfer
Andalusien ist bekannt für seine Bergdörfer mit weißen Häuserfassaden und roten Dächern. Im Spanischen nennt man diese weißen Dörfer „Pueblos Blancos“. Auf der Ruta de los Pueblos Blancos befinden sich die insgesamt 19 Dörfer. Alle haben wir nicht erkundet, aber wir können dir einen Tagesausflug ab Ronda empfehlen, bei dem du drei der schönsten weißen Dörfer erkundest.
Starten kannst du beispielsweise mit Setenil de las Bodegas. Früh morgens dienen die Häuser, die direkt an und unter dem Felsen gebaut wurden als wunderbares Fotomotiv. In Olvera genießt du eine herrliche Aussicht über das bergige Umland. Spaziere einfach zur Gedenkstätte Monumento al Sagrado Corazón oder bis nach oben zur Festung. Das weiße Dorf Zahara de la Sierra liegt malerisch vor einem türkisfarbenen Stausee.
Jedes weiße Dorf hat seine eigene Besonderheit und ist einen Besuch wert. Ronda selbst gehört übrigens nicht zu den weißen Dörfern, der Ort eignet sich aber perfekt als Reiseziel, um dort zu übernachten und dann einen Tagesausflug zu den Pueblos Blancos in Andalusien zu planen. Außerdem kannst du dort die berühmte Puente Nuevo bestaunen.
Sevilla – die Stadt der Superlative
Sevilla ist die Hauptstadt Andalusiens. Sightseeing wird hier großgeschrieben, denn sowohl die moderne Holzkonstruktion Metropol Parasol, als auch die Kathedrale oder der Real Alcázar sind einen Besuch wert. Für eine kleine Stärkung zwischendurch sorgen Tapas oder eine frische Paella.
Da Sevilla im Landesinneren liegt, klettern die Temperaturen im Juli und August auch mal auf bis zu 40 Grad. Wir können dir deshalb ein Hotel mit Pool empfehlen. Im Fontecruz Sevilla Seises kannst du dich nicht nur abkühlen, sondern auf der Dachterrasse auch einen genialen Ausblick auf die Giralda, den Glockenturm der Kathedrale, werfen und abends in der Rooftop-Bar einen Cocktail trinken. Wer Lust hat auf traditionelle Tapas, sollte in die Bar El Comercio schauen.
Wer nur ein paar Tage in Andalusien verbringen möchte, sollte Sevilla als Reiseziel wählen, denn hier kannst du auch ohne Mietwagen einiges erleben.
Das Hotel Fontecruz Sevilla Seises punktet mit einem Rooftop Pool mit Blick auf die Giralda.
Granada – Überreste der maurischen Kunst
In der Stadt Granada steht etwas erhöht auf einem Hügel eines der Wahrzeichen Andalusiens: die Alhambra. Der riesige Palastkomplex wurde einst von den Nasridenkönigen erbaut, die über 250 Jahre in der Stadt regierten, bevor 1492 die spanischen Könige wieder die Herrschaft übernahmen.
Wenn du Granada als Reiseziel wählst, kannst du komplett in die andalusische Kultur eintauchen. Dazu gehören beispielsweise auch der Besuch in einem Hammam und eine Flamenco-Show. Granada gilt sogar als Hauptstadt des spanischen Ausdruckstanzes.
Wir haben uns die Show im Jardines de Zoraya angesehen und waren total fasziniert von den umherwirbelnden Röcken, Steppkünsten und Gesängen der Tänzer.
Córdoba – Blumen overload
Keine andere Stadt in Andalusien hat uns so sehr positiv überrascht wie Córdoba. Ganz klar, das Highlight der Stadt ist die weltberühmte Moschee-Kathedrale Mezquita. Was früher einst die größte Moschee der Welt war, ist heute ein katholisches Gotteshaus, in dem die Architekturstile zweier Religionen verschmelzen.
Ein absoluter Blickfang sind die ca. 800 rot-weiß gestreiften, arabisch angehauchten Rundbögen. Für 3€ Aufpreis kannst du auch den Glockenturm besteigen. Von oben kommt die Größe der Mezquita und die wunderschöne Altstadt erst so richtig zur Geltung.
Alle Blumenfans müssen unbedingt im Frühjahr nach Córdoba, denn dann kannst du besonders viele und schöne blumengeschmückte Innenhöfe (Patios) sehen. Die zahlreichen Blumentöpfe an den Wänden sorgen für ein ganz besonderes Flair in der Stadt.
Wenn du leckere Tapas probieren möchtest, solltest du unbedingt in die Bar Santos direkt neben der Mezquita. Zu den typisch spanischen Spezialitäten zählen beispielsweise Tortilla de patatas (Tortilla mit Kartoffeln) oder Salmorejo (kalte Tomatensuppe).
Cabo de Gata – Geheimtipp für Sonnenanbeter
Cabo de Gata ist eher ein Geheimtipp unter den Reisezielen in Andalusien. Der Naturpark liegt an der Mittelmeerküste und punktet vor allem mit seinen zahlreichen, naturbelassenen Traumstränden und Aussichtspunkten.
Im Naturpark gibt es nur wenige kleine Ortschaften. San José ist beispielsweise ein wunderschöner, ruhiger Urlaubsort in Andalusien. Egal in welche Richtung du die Küste erkundest, hier reiht sich ein Traumstrand an den nächsten.
Besonders schön fanden wir die Bucht von Mónsul, mit seiner großen Düne. Beim Playa de los Genoveses kannst du baden und wandern. Der Aussichtspunkt Cala de los Amarillos und Mirador del Morrón liegen nur 20 Minuten vom Parkplatz entfernt.
Der Playa de los Muertos ist zwar ein Kieselstrand, aber dafür ist das Wasser besonders klar und direkt am Strand zieht ein riesiger, freistehender Felsen die Aufmerksamkeit auf sich.
Wer nach einem coolen Fotospot sucht, sollte beim Playa Los Escullos noch einen Stopp eingelegen, denn hier findest du ganz bizarre, überhängende Felsformationen. Das Cabo de Gata ist unserer Meinung nach der perfekte Badeort für alle Naturfans.
Alpujarras – Bergdörfer der Sierra Nevada
La Alpujarra ist eine Gebirgsregion am Südhang der Sierra Nevada. Malerisch eingebettet in die Berglandschaft liegen auf 1.000 bis 1.500 Meter Höhe ein paar kleine Bergdörfer.
Charakteristisch für die kleinen Dörfer sind auch hier die weißen Häuserfassaden, die sich farblich an die schneebedeckten Berge der Sierre Nevada anpassen. Zu den schönsten Dörfern zählen Pampaneira, Capileira und Trevélez. Kleine Souvenirshops, süße Plätze, Gassen und Cafés sorgen hier für eine Entschleunigung. Im Bergdorf Pampaneira haben wir im Restaurant Belezmin ein kurze Kaffeepause eingelegt, aber auch die Speisekarte sah sehr verlockend aus.
Vor allem die Einheimischen nutzen dieses Reiseziel in Andalusien gerne, um der Hitze im Sommer zu entfliehen. Die kleinen Dörfer kannst du aber auch wunderbar bei einem Tagesausflug ab Málaga erkunden.
Weitere Tipps für Andalusien
Wie reist man am besten nach Andalusien?
Von München nach Sevilla kommst du am besten mit der Lufthansa Airline. Von dort erreichst du in maximal 2-3 Stunden Fahrzeit jedes oben genannte Reiseziel.
Wo ist es am schönsten in Andalusien?
Bei der Wahl des Reiseziels in Andalusien kommt es ganz auf deine persönlichen Vorlieben an. Wenn du es liebst, in die Geschichte des Landes und in die Kultur einzutauchen, solltest du auf jeden Fall Sevilla oder Granada besuchen. Badefans sind an der Mittelmeerküste ganz gut aufgehoben, denn hier sind die Wassertemperaturen deutlich angenehmer als beispielsweise an der Costa de la Luz. Dafür sorgt hier ein ganzjährig guter Wind für perfekte Kitesurfing-Bedingungen.
Wann ist die schönste Zeit in Andalusien?
Da Andalusien sehr weit im Süden Europas liegt, ist es von April bis Ende November angenehm warm mit Temperaturen über 20 Grad. Die schönste Zeit in Andalusien ist unserer Meinung nach im Frühjahr und im Herbst, denn im Juli und August wird es in den Städten im Landesinneren teilweise zu heiß. Sightseeing bei 40 Grad macht in Sevilla im August einfach keinen Spaß mehr.
Was kann man an der Costa de la Luz machen?
Die Costa de la Luz in Andalusien ist ein Paradies für alle Kitesurfer. Tarifa weist fast das ganze Jahr über gute Windbedingungen auf. Es macht großen Spaß, hier den Profis bei ihren Sprüngen und Übungen zuzusehen. In der Ortschaft Tarifa kannst du auch wunderbar durch die charmanten Gassen spazieren, in den Boutiquen shoppen oder in einem fancy Café ein Päuschen einlegen. Entlang der Costa de la Luz findest du weitere schöne, aber meist windige, naturbelassene Strände. Im Hochsommer kann das kalte Wasser im Atlantik und die wehende Brise eine super Abkühlung sein.
Wo ist es am schönsten an der Costa de la Luz?
Die einzige größere Stadt an der Costa de la Luz ist Cádiz. Die Sehenswürdigkeiten in der Altstadt begrenzen sich auf den Aussichtsturm Torre Tavira, die Kathedrale und den Stadtstrand Playa la Caleta. Im Vergleich zu anderen Städten wurde Cádiz nicht für Touristen aufgehübscht, sondern zeigt sich eher von der authentischen Seite. Uns persönlich hat die kleine Stadt Tarifa an der Südspitze deutlich besser gefallen. Die Altstadt ist umringt von einer alten Stadtmauer und alles ist hier überschaubarer.
Wo sind die weißen Dörfer in Andalusien?
Die weißen Dörfer befinden sich im bergigen Landesinneren von Andalusien. Als Ausgangsort für deine Reise kannst du beispielsweise Sevilla, Cádiz oder Ronda wählen. Von dort aus kannst du einige der weiß gekalkten Ortschaften erkunden bei einem Tagesausflug.
Wie heißt die weiße Stadt in Andalusien?
Die eine weiße Stadt in Andalusien gibt es nicht. Offiziell zählen 19 kleine Ortschaften zu den weißen Dörfern (Pueblos Blancos). Das größte Weiße Dorf ist Arcos de la Frontera, das sich in der Nähe von Jerez de la Frontera befindet.
Wie hoch liegt Ronda in Andalusien?
Ronda liegt im Landesinneren von Andalusien sehr exponiert auf einem Felsen oberhalb der Schlucht El Tajo auf 739 Meter. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Steinbrücke Puente Nuevo, die über die Schlucht führt.
Wir hoffen, wir konnten dich mit diesen Reisezielen und Ausflugstipps in Andalusien inspirieren. Wo findest du es am schönsten in Andalusien? Oder kennst du noch mehr sehenswerte Orte? Verrate uns diese gerne in den Kommentaren.
Du willst dich nicht für ein Reiseziel entscheiden, sondern alle schönen Orte in der Region bei einem Roadtrip erkunden, dann schau dir am besten unseren Artikel auf traveloptimizer.de zu unserer 2-wöchigen Andalusien Rundreise an.
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