Apulien: Geheimtipps und schöne Orte
Vom Sporn des italienischen Stiefels bis in den südlichsten Zipfel erstreckt sich Apulien, das mit verwinkelten Altstadtgassen, dem leuchtend blauen Mittelmeer und kulinarischen Verlockungen alles bietet, was man sich bei einem Italien-Urlaub wünscht. Dabei hält die Region sowohl an der Küste als auch im Hinterland neben bekannten Postkartenstädtchen auch einige Geheimtipps bereit.
Bloggerin Sarah hat sich auf die Suche nach den Highlights und versteckten Schätzen in den schönsten Orten Apuliens begeben.
Monopoli: Amore auf den ersten Blick
Entlang der weiß getünchten Fassaden reihen sich bunt zusammengewürfelte Topfpflanzen aneinander und am porto antico, dem alten Hafen, schaukeln Fischerboote vor altehrwürdigen palazzi.
Etwa 45 Kilometer von Bari, der Hauptstadt Apuliens, entfernt, liegt das Küstenstädtchen Monopoli, in dem es trotz all seiner Vorzüge bislang noch wunderbar unaufgeregt zugeht. Der perfekte Ort also, um entspannt in Apulien anzukommen.
Am porto antico leuchten Boote mit Meer und Himmel um die Wette.
Schon nach dem ersten Streifzug durch die knapp 50.000 Einwohner zählende Stadt komme ich aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Eigentlich hatte ich Monopoli nur wegen des unverkennbaren Namens auf meiner Reisewunschliste und kaum Erwartung an das Küstenstädtchen. Umso mehr wurde ich überrascht von der bezaubernden Altstadt und diesem luftig-leichten Urlaubsflair, das hier in nahezu jedem Winkel spürbar ist. Mit dem weltberühmten Brettspiel hat die Stadt übrigens nichts zu tun.
Durch das Gassengewirr schlendernd, bekomme ich einen Eindruck von der fantastischen Gastro-Szene. Wer sich die klassische italienische Küche noch aufheben mag, dem werden im Munz Munz köstliche vegane Gerichte in Bio-Qualität kredenzt.
Der Rundgang führt früher oder später zum Castello von Monopoli. Unterhalb der Mauern der Mitte des 16. Jahrhunderts erbauten Festung, die lange Zeit als Gefängnis genutzt wurde, wird sich eifrig in der Sonne gerekelt und in der Adria erfrischt. Spaziert man vom historischen Zentrum weiter südlich, kommt man an zahlreichen Badebuchten vorbei, die sich in die felsige Küstenlandschaft schmiegen.
Bikini oder Badehose und Handtuch bei Ausflügen dabei zu haben, kann bei einem Apulien Urlaub nie schaden. Denn man weiß nie, ob hinter der nächsten Kurve nicht der nächste Küstenstreifen auf einen wartet und zum Sprung ins Meer verführt.
Alberobello: Zwischen Spitzdächern und Souvenir-Shops
Wer Apulien mit dem Auto bereist, entdeckt schnell die Besonderheit der Region. Entlang der Landstraßen und zwischen Olivenhainen ragen sie immer wieder empor: Die weißen Steinhäuschen mit ihren markanten kegelförmigen Dächern. Die traditionellen Trulli blicken auf eine lange Geschichte zurück. Die meisten Behausungen stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert und zählen seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Da Alberobello und seine Trulli zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Apuliens zählen, erwartet dich hier ein dementsprechend großer Besucherandrang. Wenn du etwas flexibel bist, empfehle ich dir deinen Rundgang am Morgen und am besten unter der Woche zu planen.
Wer es ruhiger mag und gern auf die touristischsten Spots und Souvenirläden rund um den Stadtteil Rione Monti einen Bogen macht, spaziert durch den östlichen Teil Alberobellos. Wie in dem ganzen Ort verbergen sich auch hier einige nette Unterkünfte in den typischen Spitzbauten.
Ostuni & Locorotondo: Apuliens schönste Hügelstädtchen
Neben der traumhaften Küste mit ihren abgeschiedenen Stränden laden im Landesinneren von Apulien hübsche Bergdörfer und auf Anhöhen thronende Städtchen zu Erkundungstouren ein. Allen voran Ostuni, das mit seinen weiß getünchten Fassaden auch als la città bianca - die „weiße Stadt“ - bekannt ist und hoch über dem Itria-Tal gelegen, schon von Weitem die Blicke auf sich zieht.
Das historische Zentrum Ostunis eignet sich perfekt zum Treiben lassen durch die schmalen Gassen. Früher oder später spaziert man an der Kathedrale Santa Maria Assunta vorbei, die den höchsten Punkt der Stadt markiert. Dazwischen laden nette Bars, wie das Borgo Antico Bistrot oder das Avenida 40 Cafè zum caffè oder aperitivo ein.
Mindestens genauso atmosphärisch, aber weit weniger bekannt, liegt Locorotondo auf einem der Nachbarhügel von Ostuni. Ähnlich wie Monopoli entpuppt sich das Bergdorf als eine meiner größten Überraschungen in Apulien.
Die Qual der Wahl in Italien: Welche piazza darfs sein fürs Päuschen?
Vom Parkplatz spazieren wir durch barocke Torbögen und in der hübschen Via Morelli flattert frisch gewaschene Wäsche auf der Leine. Oder, wem es nach etwas mehr gelüstet, der lässt sich zum pranzo, dem Mittagessen, in einer der Bars in der Via Nardelli nieder. Im Anschluss lädt das Weingut Bufano zum Gläschen vino zwischen den Reben ein – na dann, salute!
Etwa 20 Autominuten von Locorotondo entfernt, befindet sich mit der Masseria Calderisi ein wahrer Hotelschatz, eingebettet in weitläufige Haine aus knorrig-alten Olivenbäumen. Eine Masseria ist, ähnlich wie die spanische Finca, eine Art Bauernhaus oder Landgut, das meist für landwirtschaftliche Zwecke oder als Sommerresidenz genutzt wurde. Die Geschichte vieler der apulischen Gutshöfe reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück.
Sinn für Stil trifft in der Masseria Calderisi auf Geschichte und Genuss.
Die Masseria Calderisi wurde im 17. Jahrhundert als Bauernhof erbaut und beherbergt heute ein luxuriöses und mit viel Liebe zum Detail hergerichtetes Boutique Hotel. Besonders wunderbar fand ich all die gemütlichen Sitzecken, die über das weitläufige Anwesen verteilt sind. So kann man den ganzen Tage von einem schattigen Plätzchen zum nächsten wandern – morgens unterm Granatapfelbaum auf der eigenen Terrasse, dann weiter auf die Sonnenliege am Pool, um es sich am Abend im Loungebereich auf dem Dach gemütlich zu machen – einfach herrlich!
Apulien Highlights: Drei der schönsten Strände
Polignano a Mare: Küstenmagie, Kalksteinfelsen & Kreativküche
Was Positano für die Amalfiküste ist, ist Polignano a Mare für Apulien. Nur dass sich in Polignano anstelle von pastellig-bunt-leuchtenden Häusern, weiße und blass-beige Steinfassaden die Küste entlang strecken. Fast zu schön, um wahr zu sein, wirkt das Städtchen, in dem die Gassen noch einen Hauch malerischer, das Meer leuchtendblauer und die Sonnenuntergänge dramatischer erscheinen.
Bei so viel Schönheit kann einem schon mal schwindelig werden. Dagegen hilft eine Abkühlung in der berühmten Bucht Lama Monachile oder Genussmomente in einem der zahlreichen fantastischen Restaurants Polignanos. Mein Tipp: Reserviert euch einen Tisch im Mint Cucina Fresca, wo euch eine kreative Verschmelzung aus verschiedenen Einflüssen aus aller Welt erwartet.
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Giovinazzo: Charmanter Geheimtipp vor den Toren Baris
Während in Bari das italienische Leben pulsiert und Vespas durch die schmalen Gassen knattern, ticken die Uhren nur 20 Kilometer nördlich der apulischen Hauptstadt deutlich langsamer. Giovinazzo ist ein schönes Ausflugsziel abseits der üblichen Touristenpfade.
Besonders in den Abendstunden, wenn die Trattorien so langsam ihre Türen öffnen, lässt es sich herrlich durch die hübschen Altstadtgassen schlendern und von der Uferpromenade beobachten, wie sich der Himmel in die schönsten Pastelltöne färbt.
Apuliens schönste Orte im Überblick
Die schönsten Orte und meine Geheimtipps habe ich euch in einer Karte zusammengefasst. Um möglichst flexibel zu sein und auch entlegenere Ecken Apuliens gut zu erreichen, empfehle ich euch mit dem Mietwagen unterwegs zu sein. Ein Vergleichsportal mit dem ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe, ist zum Beispiel dieses hier.
Inhalte von Google Maps
AnzeigenPraktische Tipps für den Apulien-Urlaub
Koffer schon gepackt? Oder noch mehr Tipps? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!
mario
Der Bericht über Apulien ist echt super geschrieben! Total spannend und bringt richtig Lust, die Region zu erkunden. Mein Tipp: obwohl nicht mehr Apulien, sondern Basilikata ist Matera ein muss. Matera ist absolut on point. Auch wenn die Stadt in der Nachbarregion Basilikata liegt, sollte man sie auf keinen Fall verpassen, wenn man in Apulien unterwegs ist. Matera war Kulturhauptstadt und bietet mit ihren uralten Höhlenwohnungen eine richtig coole und einzigartige Erfahrung. Ein Besuch dort bleibt definitiv in Erinnerung – ein Muss für jede Apulien-Reise!
Redaktionsteam
Hallo Mario,
es freut uns sehr, dass dir Sarahs Artikel so gut gefallen hat und du dir hoffentlich den ein oder anderen Tipp rausziehen konntest!
Die Altstadt von Matera ist definitiv eines der Highlights in Süditalien und z. B. von Bari auch nur eine gute Stunde Fahrtzeit mit dem Auto entfernt. Hast du vielleicht noch ein paar konkrete Tipps für einen Besuch? 🙂
Viele Grüße
Janina von Travellers Insight