Toskana – Strände, Kulinarik und Geheimtipps für den Urlaub
Die Toskana ist ein Sehnsuchtsort für Menschen auf der ganzen Welt. Auch Bloggerin Sarah zählt sich mit Freude dazu und teilt in diesem Beitrag ihre besten Geheimtipps in der italienischen Region mit euch - von Kulinarik bis zu den schönsten Stränden.
Es gibt Orte, da fängt beim bloßen Aussprechen des Namens mein Herz an zu hüpfen. Toskana. Sofort hat man ein Bild vor Augen. Von sanften Hügellandschaften durch die sich Zypressenalleen winden. Von zauberhaften Ortschaften mit kopfsteingepflasterten Gassen und Fensterläden an apricotfarbenen Fassaden. Und von einer regelrechten Orgie des Genusses. Pizza, Pasta, Panzanella auf großen Tellern und natürlich literweise vino.
Nahezu alle Sommerferien meiner Kindheit verbrachte ich in der Region Mittelitaliens und auch heute kehre ich fast jedes Jahr zurück in die Toskana, mit der ich so viele wunderbare Erinnerungen verbinde.
Zu jeder Jahreszeit und in die verschiedensten Ecken bin ich gereist. Dabei habe ich wahre Schätze ausfindig gemacht und eifrig Geheimtipps gesammelt. Meine absoluten Toskana-Highlights verrate ich euch in diesem Beitrag.
Eine Ape knattert die Straße entlang – vor typisch toskanischer Kulisse.
Das Herz der Toskana: Bekannte Schätze und Geheimtipps im Val d‘Orcia
Hier beginnt die Toskana. Im Norden mit Lucca und Florenz, im Osten mit Arezzo und im Süden markiert von Orbetello und der Halbinsel Monte Argentario. Dazwischen schmiegen sich kleine Bergdörfer und Landgüter in die typische Toskanalandschaft. Pulsierende Städte wie Florenz und Pisa locken Kulturbegeisterte mit einem reichen historischen Erbe. Rebenmeere und Olivenhaine bieten die perfekte Kulisse für Wanderungen und Radtouren in der Chianti-Region.
Sogar Wintersportler kommen in der Toskana auf ihre Kosten. Der Apennin, ein Gebirgszug in Italien, der sich auch über Teile der Toskana erstreckt, weckt im Winter die Lust die Bretter anzuschnallen und Pisten hinunter zu heizen. Im Anschluss könnt ihr in einer der heißen Quellen entspannen, zum Beispiel in der Schwefeltherme von Saturnia.
Hier findet das Leben statt.
Den Apennin und auch die Metropolen der Toskana lassen wir bei dieser kleinen Rundreise links liegen. Stattdessen begeben wir uns auf die Suche nach bezaubernden Ortschaften und herrlichen Panoramen. Der Weg führt uns mitten hinein in das toskanische Postkartenmotiv schlechthin, das Val d’Orcia. Das Orciatal liegt im südlichen Teil der Provinz Siena, gehört seit 2004 zum Weltkulturerbe und ist prädestiniert für einen Roadtrip. Denn über kurvige Landstraßen lässt es sich wunderbar von einem malerischen Bergdorf zum Nächsten düsen und zwischendurch ausgiebig die Landschaft anschmachten.
Erster Halt ist Montalcino, eine Gemeinde mit knapp 6000 Einwohnern und Heimat des berühmtberüchtigten Brunello. Ein Glas des rubinroten Weines könnt ihr hier in jedem Restaurant genießen. Danach lässt es sich umso vergnüglicher durch das Gassengewirr Montalcinos schlendern. Früher oder später führt der Weg vorbei am Palazzo Pieri mit seinem malerischen Innenhof. Einen Katzensprung entfernt, an der Piazza del Popolo solltet ihr euch bei der Bar Alle Logge di Piazza niederlassen – schon der Blick aus dem Fenster ist Grund genug.
Der Blick aus dem Fenster der Bar Alle Logge di Piazza in Montalcino.
Von Montalcino geht es über 15 traumhafte Kilometer bis nach Pienza. Die Ortschaft ist etwa halb so groß wie Montalcino und bekannt für seine prachtvolle Renaissance-Architektur. Von der Via Gozzante erwartet euch abermals ein fantastisches Panorama über das Orciatal und in der Ferne erblicken wir unser nächstes Toskana-Highlight, San Quirico d’Orcia. Der Weg führt uns geradewegs vorbei an der Chapelle Madonna di Vitaleta, einer sagenumwobenen und der vielleicht meist fotografiertesten Kapelle der Toskana.
San Quirico d’Orcia bleibt bei all seinen prominenten Nachbarn wie Montepulciano, Siena und San Gimignano von den meisten Urlaubern unbeachtet. Umso besser. Denn gerade seine herrliche Unaufgeregtheit und der ursprüngliche Charme des Örtchens machen es so sehenswert. Ein Rundweg führt entlang der Stadtmauer, der Barockgarten lädt zum Lustwandeln ein – und natürlich erwartet euch auch hier ein sagenhafter Blick über das Val d‘Orcia.
Ab ans Meer – Küsten, Strände und Inseln der Toskana
Morgens liegt noch friedliche Stille über dem Fischerstädtchen Castiglione della Pescaia. Nur am Hafen herrscht bereits geschäftiges Treiben. Fangfrischer Fisch wird hier leidenschaftlich gestikulierend verkauft. Etwas später erwacht auch das Leben in den Gassen der Altstadt, die sich bis hinauf zur Burg winden.
Der kleine Küstenort in der nördlichen Maremma ist umgeben von duftenden Pinienwäldern, leuchtenden Sonnenblumenfeldern und kilometerlangen Stränden.Sarah von itchyfeet
Über Castiglione della Pescaia thront die mittelalterliche Burg.
Die traumhafte Mittelmeerküste der Toskana vergisst man bei all der einmaligen Schönheit im Landesinneren oftmals. In den Sommermonaten fliehen italienische Großstädter aus Florenz, Pisa und Rom gern an die Strände der Toskana, um dem süßen Nichtstun zu frönen. Denn wo kann man sich dem besser hingeben als an den breiten Sandstränden bei Follonica und Marina di Grosseto? Manch einer behauptet hier in der Toskana finde man die mitunter schönsten Strände des ganzen Landes. Eine hervorragende Wasserqualität und leicht abfallende Buchten, in die man weit ins Wasser waten kann. Dazu feiner Sandstrand – was will man mehr?
Zweifellos eine der schönsten Buchten der Toskana und ganz Italiens ist die Cala Violina. Gut versteckt in dem Naturschutzgebiet Bandite di Scarlino liegt die „Geigenbucht“ mit ihrem feinen Sand und kristallklarem Wasser. Nur mit Boot, Fahrrad oder zu Fuß erreicht man das verborgene Fleckchen. Der nächstgelegene Parkplatz liegt etwa 45 Minuten Fußmarsch entfernt in Pian d’Alma. Schöner spaziert es sich auf einem vier Kilometer langen Küstenwanderweg von Puntone durch dichten Pinienwald begleitet von phänomenalen Panoramen.
Bei klarer Sicht kann man Elba ausmachen. Nur zehn Kilometer vom Festland entfernt, lockt die Mittelmeerinsel Wanderfreunde, Wassersportler und Sonnenanbeter zu Tagesausflügen oder um ausgedehnte Ferien zu genießen auf das Eiland. Denn Elba ist ein wahres Urlaubsparadies mit malerischen Hafenstädtchen, spektakulären Wanderwegen und Traumbuchten. Als eine der schönsten gilt der Küstenabschnitt am Golfo della Biodola.
Das süße Leben: Große Genussmomente & toskanische Spezialitäten
Wie im Rest des Landes kommen auch in der Toskana Feinschmecker voll auf ihre Kosten. Neben den Klassikern erwarten euch in der Toskana regionaltypische Spezialitäten, die ihr nicht verpassen solltet. Einer meiner Lieblinge ist Panzanella, ein toskanischer Brotsalat mit gerösteten Ciabatta-Würfeln, frischem Gemüse und Mozzarella. Simpel, aber eine kleine kulinarische Offenbarung.
Für mich als Vegetarierin weniger interessant, aber für all jene, die sich gerne mal Wild kredenzen lassen, gibt’s in der Toskana zahlreiche Wildschwein-Variationen, wie zum Beispiel ein herzhaftes Gulasch. Haltet auf der Speisekarte Ausschau nach Cinghiale. An der Küste findet ihr außerdem jede Menge frischen Fisch und Meeresfrüchte. Sehr zu empfehlen ist das Restaurant Il Cantuccino in Scarlino. Auf der Terrasse des Lokals mit Blick auf die Bucht von Follonica lassen sich gern Einheimische nieder, genauso wie Wanderer und Mountainbiker, die sich gerade eine Pause während ihren Touren an der Küste genehmigen.
Das kleine, ruhige San Quirico d’Orcia, mit seinem Barockgarten und der Stadtmauer, solltet ihr euch allein schon wegen seiner grandiosen Restaurantauswahl nicht entgehen lassen. In der Trattoria Al Vecchio Forno werden im überdachten Garten gehobene, toskanische Gerichte serviert. Dazu ein Glas Brunello aus der Nachbarschaft. Zu den bekanntesten Weinen der Region gehört neben dem Brunello auch der Chianti. Ganz wunderbar ist außerdem der Vin Santo, ein klassischer, toskanischer Dessertwein. Dazu Cantuccini, ein traditionelles Mandelgebäck. Hmmm!
Unweit der Trattoria in San Quirico d’Orcia verführt die Osteria San Quirico zu genussvollen Stunden. Wer zuerst kommt, ergattert einen der Tische unterm Torbogen. Auf der Speisekarte stehen, wie auch in der Trattoria, regionale Spezialitäten, teils in Bio-Qualität. Wie wäre es zum Beispiel mit handgerollten pici, einer toskanischen Pasta-Sorte und Pfirsich-Tiramisu zum krönenden Abschluss? Das schmeckt natürlich am besten unter der toskanischen Sonne mit Blick auf die grünen Hügel bis zum Horizont.
Romantisches Dinner in San Quirico d’Orcia.
Wertvolle Tipps für deinen Toskana Urlaub
- Wann ist die beste Zeit für einen Toskana Urlaub? Die Toskana hat zu jeder Jahreszeit ihren Reiz - sogar im Winter. Meine Lieblingszeit für den Toskana Urlaub sind Frühling und Herbst, wenn die Temperaturen ein erstes oder letztes Bad der Saison im Mittelmeer erlauben. Von Juli bis August herrscht Hochsaison. Dann ist es fast in der ganzen Region trubelig und heiß. Also am besten an der Küste einquartieren.
- Wie viele Tage sollte man für den Toskana Urlaub einplanen? Je länger die Reise, desto intensiver erlebt man die Region natürlich. Zwei bis drei Wochen sind perfekt, um die Toskana in Ruhe zu genießen. Aber auch mit einem geringeren Zeitbudget lohnt sich eine Reise in jedem Fall.
- Welcher Flughafen ist in der Nähe der Toskana? Schnelle Direktverbindungen aus Deutschland werden nach Pisa und Florenz angeboten. Von München fliegt ihr in etwas mehr als einer Stunde in die Toskana.
- Wie komme ich in der Toskana von A nach B? Bahn- und Busfahren ist in der Toskana preiswert und besonders die Züge sind komfortabel und meiner Erfahrung nach pünktlich. Für die maximale Flexibilität rate ich euch allerdings zu einem Mietwagen. Denn gerade kleinere Bergdörfer sind mit dem ÖPNV schwer zu erreichen und ein Auto bietet euch maximale Flexibilität.
- Wo übernachte ich in der Toskana? Je nach Gusto könnt ihr euren Urlaub auf Campingplätzen, in Hotels oder Ferienwohnungen verbringen. Sehr beliebt ist auch der Agriturismo, authentischer Urlaub auf Bauernhöfen und Weingütern. Eine nachhaltige Oase erwartet euch vor den Toren San Gimignanos. Ein herrschaftliches Landgut umgeben von Olivenhainen und einem Rebenmeer beherbergt heute die vegane Agrivilla i Pini. Gäste werden von morgens mit abends mit veganen Bio-Kreationen aus der Kreativküche verwöhnt und am Salzwasserpool lässt es sich wunderbar abschalten.
Mehr interessante Berichte für dich
Apulien: Postkartenstädtchen und Geheimtipps im Süden Italiens
Apulien im Süden Italiens bezaubert mit verwinkelten Altstadtgassen, dem leuchtend blauen Mittelmeer und kulinarischen Verlockungen und bietet alles, was man sich bei einem Italien-Urlaub wünscht. Dabei hält die Region sowohl an der Küste als auch im Hinterland, neben bekannten Postkartenstädtchen, ...
Verona entdecken: Sehenswürdigkeiten & Geheimtipps
Neben der Geschichte um Romeo und Julia hat Verona hat eine ganze Farbpalette an Sehenswürdigkeiten und Attraktionen zu bieten. Von Kunst- und Kulturschätzen, Boutiquen und Concept Stores bis zum Rafting-Abenteuer hält eine Reise in die italienische Stadt der Liebe für jeden etwas bereit.
Schlemmen unter Arkaden: Städtetrip nach Bologna
Pasta, Gelato, Vino: Italien gilt nicht umsonst als Land, das allein wegen seiner Kulinarik eine Reise wert ist. Wer sich auf den Weg in die Hauptstadt des guten Geschmacks machen möchte, den führt der Weg ins Herz der Emilia-Romagna, nach Bologna. Bloggerin Sarah hat die kulinarische Vielfalt der S...
Rom Geheimtipps: Die Ewige Stadt wie ein Local erleben
Erlebe das wahre Rom abseits der Touristenmassen! Von versteckten und einzigartige Sehenswürdigkeiten über leckeres Essen bis hin zu der authentischen Atmosphäre, die Rom so einzigartig macht. Bloggerin Sarah zeigt dir ihre Geheimtipps, um die Ewige Stadt bei deinem nächsten Tripp wie ein Local zu...