Sardiniens Norden: Dolce Vita-Feeling in der Karibik Europas

Sardiniens Norden: Dolce Vita-Feeling in der Karibik Europas

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Ein Roadtrip durch den Norden der italienischen Insel Sardinien bietet Karibik-Flair, Gastfreundschaft und Dolce Vita-Feeling. Franzi nimmt euch auf ihrer Reise mit und zeigt euch die schönsten Geheimtipps und Sehenswürdigkeiten an Sardiniens Nordküste.

„Sa domu est minore, su coru est mannu” – „Das Haus ist klein, das Herz ist groß“, sagt ein sehr altes sardisches Sprichwort. Und tatsächlich fühlt sich eine Reise nach Sardinien immer ein bisschen an wie Urlaub bei Freunden. Denn hier wird Gastfreundschaft groß geschrieben und es ist beinahe unmöglich, nicht dem herzlichen Charme der Inselbewohner zu verfallen.

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Smaragdküste und eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch

Sardinien ist kein Ort für Eilige. Wer hier von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit hetzt, läuft schnell Gefahr, das eigentliche Highlight der Mittelmeerinsel zu verpassen: nämlich das authentische „Dolce Vita“-Gefühl. Die Kunst, das süße Leben zu genießen – beim Aperitivo, am Puderzuckerstrand oder bei einem Spaziergang durch die malerischen sardischen Dörfer.

Wer dem ein oder anderen Abenteuer dennoch nicht abgeneigt ist, ist im Norden Sardiniens genau richtig. Denn neben der berühmten Smaragdküste „Costa Smeralda“ bietet dieser Teil der Insel auch spannende Sehenswürdigkeiten und unzählige Outdoorsportmöglichkeiten.

Mit einer Fläche von 24.090 km² ist Sardinien ziemlich groß und bei einer Reisedauer von weniger als zehn Tagen macht es Sinn, nicht die komplette Insel abzufahren. Auch ein Mietwagen ist beinahe ein Muss. Denn die Busse auf der Insel steuern nur die größeren Orte an und die wirklichen Geheimtipps sind nur mit dem Auto zu erreichen.

Puderzuckerstrände und kristallklares Wasser – so schön ist Sardinien.

Puderzuckerstrände und kristallklares Wasser – so schön ist Sardinien.

Franzis Points of Interests im Norden Sardiniens findet ihr in dieser Karte:

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Die schönsten Strände und Buchten im Norden von Sardinien

Sardinien beherbergt 2000 Kilometer Küste und es macht unheimlich viel Spaß, von einem Traumstrand zum nächsten zu fahren. Ein paar der schönsten finden sich im nördlichen Teil der Insel und sind mit dem Auto gut zu erreichen.

Die Lagune La Pelosa

Die Lagune La Pelosa ist Sardiniens Aushängeschild und einer der Gründe dafür, dass die Insel gerne als „Karibik Europas“ bezeichnet wird. Sie liegt im Nordwesten auf der Halbinsel Stintino und bezaubert mit einem flach abfallenden, 330 Meter langen Strand und glasklarem Wasser. Wer möchte, kann von hier einen Spaziergang zum nah gelegenen Capo del Falcone unternehmen. Das Felskap bietet ein beeindruckendes Schauspiel von Naturgewalten.

Die Lagune ist unkompliziert mit dem Auto zu erreichen – Parkplätze stehen direkt vor Ort zu Verfügung. Am Strand gibt es auch eine schöne Bar, in der Snacks und Getränke angeboten werden.

Die Lagune La Pelosa ist Sardiniens Vorzeigestrand.

Die Lagune La Pelosa ist Sardiniens Vorzeigestrand.

Spiaggia del Principe (Spiaggia Poltu Di Li Cogghi)

Wer die Costa Smeralda besucht, hat die Qual der Wahl – denn die Smaragdküste beherbergt unzählige Traumstrände. Ein ganz besonderes Juwel ist der Spiaggia del Principe, der auch Spiaggia Poltu Di Li Cogghi genannt wird. Er ist 50 Meter lang und wird in der Mitte von Felsen geteilt. Der Spiaggia del Principe eignet sich nicht nur perfekt zum Baden sondern zählt auch zu den besten Schorchelspots der Insel.

Der Spiaggia del Principe liegt in der Nähe des Dorfes Cala di Volpe und ist mit dem Auto zu erreichen. Nur wenige Gehminuten entfernt stehen kostenlose und kostenpflichtige Parkplätze zur Verfügung. In der Sommersaison gibt es vor Ort Snacks, Eis und kalte Getränke zu kaufen.

Der Spiaggia del Principe zählt zu den besten Schnorchelspots der Insel.

Der Spiaggia del Principe zählt zu den besten Schnorchelspots der Insel.

Cala Capriccioli

Ebenfalls ein Traum zum Schnorcheln und Baden ist die Cala Capriccioli. Sie teilt sich in drei verschiedene Strandabschnitte auf (Ost, West und Central), die alle vom Parkplatz aus zu Fuß zu erreichen sind. Besonders schön ist der östliche Strand. Er fällt flach ab und an sonnigen Tagen leuchtet das klare Wasser in tausend Türkistönen. Toll sind auch die vielen verschiedenen Fischarten am Strand und der Blick auf die vorliegenden Inseln Soffi und Isla di Mortorio.

Die Cala Capriccioli liegt ungefähr 25 Minuten von Arzachena entfernt. Vor Ort gibt es einen großen Parkplatz sowie Liegestühle und Sonnenschirme zu mieten. Getränke und Snacks können im Café des gegenüberliegenden Hotels gekauft werden.

Die Cala Capriccioli ist der perfekte Ort für einen entspannten Strandtag.

Die Cala Capriccioli ist der perfekte Ort für einen entspannten Strandtag.

Rena Majore und die schönsten Dünen der Insel

In der Nähe der Küstenstadt Santa Teresa Gallura liegt der Strand von Rena Majore. Er ist besonders weitläufig und mit seinem unglaublich feinen Sand prädestiniert für ausgedehnte Strandspaziergänge. Am Ende des Rena Majore türmt sich eine Dünenlandschaft auf, die eine wunderbare Fotokulisse abgibt.

Der Strand Rena Majore liegt ein paar Kilometer südlich von Santa Teresa Gallura. Vor Ort gibt es einen kostenlosen Parkplatz

Der Strand Rena Majore lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein.

Der Strand Rena Majore lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein.

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Sardinien mit dem Boot erkunden

Sardiniens Norden lässt sich besonders gut mit dem Boot erkunden. Touren starten beispielsweise an den Häfen von Palau, Porto Cervo oder La Maddalena. Noch schöner und lohnenswerter ist es jedoch, selbst für einen Tag ein Boot zu mieten und eine private Tour zu unternehmen. Das ist auf Sardinien sowohl auf eigene Faust als auch mit Skipper möglich. Für ein gutes Angebot lohnt es sich oft, in der Unterkunft nachzufragen oder mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen.

Besonders empfehlenswert für eine Erkundungstour ist das La Maddalena-Archipel. Die Inselgruppe vor Sardiniens Nordküste besteht aus 62 Inseln. Mit rund 11.000 Einwohnern ist La Maddalena die größte davon. Sie beherbergt den gleichnamigen Badeort La Maddalena, der für seine tollen Strände sowie eine bunte und quirlige Altstadt mit tollen Boutiquen, Souvenirläden und Restaurants bekannt ist.

Auch die Inseln Caprera und Spargi im Nationalpark della Maddalena lassen sich wunderbar mit dem Boot erkunden. Die Cala Corsara an der Südküste der Insel Spargi wurde bereits mehrfach zum schönsten Strand Italiens gekürt.

Einige Boote schwimmen auf dem klaren Wasser im Norden von Sardinien.

Das La Maddalena-Archipel lässt sich am besten mit dem Boot erkunden.

Franzi Reichelt von Coconutsports spaziert vor den Felsen am Strand der Cala Corsara auf Sardinien.

Die Cala Corsara zählt zu den schönsten Stränden Italiens.

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Leuchttürme, Kaps und Wahrzeichen der Insel

Neben seinen Traumstränden hat Sardiniens Norden auch wilde Landschaften, steile Klippen, Höhlen und dramatische Felsformationen zu bieten. Es lohnt sich deshalb auf jeden Fall, auch den Kaps, Leuchttürmen und anderen Wahrzeichen der Insel einen Besuch abzustatten. Sie sehen nicht nur toll aus sondern sind auch gute Ausgangspunkte für Wander-, Rad- und Klettertouren.

Capo Testa

Auch an wolkigen Tagen ist die Halbinsel Capo Testa ein wunderbares Ausflugsziel. Sie liegt nur wenige Kilometer westlich von Santa Teresa Gallura und empfängt Besucher mit dramatischen Felsformationen rund um einen alten Leuchtturm. Die glattgewaschenen Granitfelsen in Kombination mit spektakulären Ausblicken auf das Meer bieten eine tolle Fotokulisse. Außerdem gibt es eine schöne Badebucht vor Ort, die in den Sommermonaten jedoch schnell überlaufen ist.

Wer möchte, kann vom Parkplatz aus eine Rundwanderung um das Capo Testa unternehmen. Sie ist vor Ort gut ausgeschrieben und führt über schmale Pfade und einige felsige Auf- und Abstiege. Bei einer Gesamtgehzeit von rund vier Stunden müssen lediglich 400 Höhenmeter überwunden werden. Festes Schuhwerk ist dennoch Voraussetzung.

Das Capo Testa ist ein toller Ausgangspunkt für eine Halbtageswanderung.

Das Capo Testa ist ein toller Ausgangspunkt für eine Halbtageswanderung.

Capo Caccia und die Neptungrotte

Ein weiteres Highlight im Norden Sardiniens liegt nur wenige Kilometer von Alghero entfernt. Das Capo Caccia beeindruckt mit bis zu dreihundert Meter hohen Steilhängen und ist berühmt für seine Grotten und Höhlen. Bei Besuchern ist besonders die Neptungrotte (Grotta di Nettuno) beliebt – die Tropfsteinhöhle gilt als geologisches Naturwunder und erstreckt sich über 2500 Meter.

Die Neptungrotte ist über die lange Treppe „Escala del Cabirol“ oder mit dem Boot vom Wasser aus zu erreichen. Je nach Tour beginnen die Eintrittspreise bei 14 Euro (Stand: Juli 2021) – Tickets sollten 24 Stunden im Voraus gebucht werden. Mehr Informationen gibt es hier.

Gut zu wissen: Wer das Capo Caccia besucht, sollte ein Fernglas im Gepäck haben. Denn hier ist das ökologische Gleichgewicht noch so im Einklang, dass bis heute Gänsegeier existieren, die mit ihren Flügeln eine Spannweite von bis zu drei Metern erreichen können.

Beinahe noch spektakulärer als die Neptungrotte ist die Escala del Cabirol.

Beinahe noch spektakulärer als die Neptungrotte ist die Escala del Cabirol.

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Malerische Städte und Dörfer im Norden von Sardinien

Last but not least lohnt es sich auch, den Dörfern und Städten im Norden von Sardinien einen Besuch abzustatten. Viele von ihnen bieten malerische Altstädte, tolle Ausblicke aufs Meer und natürlich jede Menge Bars, Cafés und Restaurants.

Alghero

Die quirlige Hafenstadt im Nordwesten Sardiniens bezaubert mit einer schönen Altstadt, traditionellem Schmuckhandwerk und einem architektonischen Kultur-Mix. Ein Muss ist der Spaziergang vom Hafen bis zur Altstadt, die einen tollen Blick über den Ozean bietet.

Die ehemalige katalanische Enklave Alghero bezaubert mit einer tollen Altstadt.

Die ehemalige katalanische Enklave Alghero bezaubert mit einer tollen Altstadt.

Santa Teresa Gallura

Der nördlichste Ferienort der Insel bietet den vielleicht schönsten Stadtstrand Europas. Der Strand Rena Bianca ist – wie auch das restliche Städtchen – in eine malerische Landschaft eingebettet. Sehenswert sind auch die eleganten, pastellfarbenen Gebäude entlang der Hauptstraße, die zur Kirche San Vittorio und zum Marktplatz führen. Gut zu wissen: Von Santa Teresa Gallura starten die Fähren nach Korsika und Bonifacio.

Der Stadtstrand von Santa Teresa Gallura zählt zu den Highlights der Region.

Der Stadtstrand von Santa Teresa Gallura zählt zu den Highlights der Region.

Porto Cervo

Porto Cervo ist das Aushängeschild der Costa Smeralda und zählt zu den exklusiveren Orten auf Sardinien. Hier können Besucher nicht nur den ein oder anderen Promi sondern auch spektakuläre Jachten und Designer Boutiquen auf der Piazzetta delle Chiacchiere entdecken.

Die Piazzetta delle Chiacchiere bietet tolle Designer Boutiquen und Cafés.

Die Piazzetta delle Chiacchiere bietet tolle Designer Boutiquen und Cafés.

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Sardinien: Dolce Vita und das Leben, wie es sein sollte

Sardinien bietet all die Zutaten, aus denen ein Traumurlaub gemacht ist: Postkartenstrände, malerische Landschaften, eine sensationelle Küche und herzliche Inselbewohner. Hier ticken die Uhren noch anders und spätestens wenn man selbst mit einem Aperol Spritz beim Aperitivo sitzt, fährt man automatisch ein paar Gänge zurück. Die „Karibik Europas“ trägt ihren Namen zu Recht und wer auf der Suche nach authentischem Dolce Vita-Feeling ist, wird hier einen unvergesslichen Urlaub erleben.

Sardinien wird vollkommen zu Recht als Karibik Europas bezeichnet.

Sardinien wird vollkommen zu Recht als Karibik Europas bezeichnet.

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Praktische Tipps für den Sardinien Urlaub

  • Braucht man auf Sardinien einen Mietwagen? Auf Sardinien ist es eher schwierig, mit öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B zu kommen. Ein gut ausgebautes Busnetz gibt es nur in größeren Städten wie Olbia oder Cagliari. Alle größeren Orte sind ebenfalls mit Öffentlichen aneinander angebunden. Vor Ort sieht es ohne Auto dann aber meist schwierig aus und viele Strände und andere Sehenswürdigkeiten sind nur mit dem Auto erreichbar.
  • Ist es empfehlenswert, auf Sardinien alleine zu reisen? Sardinien ist ein sehr sicheres Reiseziel, sodass es sowohl für Frauen als auch für Männer problemlos möglich ist, alleine zu reisen. Wie überall auf der Welt ist aber natürlich auch hier gesunder Menschenverstand gefragt – das gilt besonders abends und nachts sowie auf belebten Plätzen und Märkten.
  • Wann ist die beste Reisezeit für Sardinien? Auf Sardinien herrschen das ganze Jahr über milde Temperaturen und sogar im Winter kann man tagsüber mit durchschnittlich 15 Grad Celsius rechnen. Ideal für eine Reise sind die Monate Mai, Oktober und die zweite Septemberhälfte. Hier ist es angenehm warm und auf der Insel sind verhältnismäßig wenige Touristen unterwegs.
  • Wie ist die Infrastruktur an den Stränden im Norden von Sardinien? Während der Sommersaison können an den meisten touristischeren Stränden Liegen und Sonnenschirme gemietet werden. Je nach Saison und Region variieren die Preise zwischen 15 und 40 Euro pro Tag. Sanitäre Anlagen sind eher eine Ausnahme und meistens nur vorhanden, wenn es vor Ort ein Restaurant oder eine Strandbar gibt.
  • Welche Hotels im Norden von Sardinien sind empfehlenswert? Das familiengeführte Hotel Villa Margherita bietet modern eingerichtete, klimatisierte Zimmer mit Blick auf den Golf von Aranci sowie einen großen Außenpool mit Whirlpool. Wer sich echten Luxus gönnen möchte, ist im Baglioni Resort Sardinia nördlich von San Teodoro genau richtig. Für Selbstversorger gibt es im Norden von Sardinien jede Menge Villen und Ferienwohnungen zu mieten. Eine gut ausgestattete Küche, ein Badezimmer und ein gemütliches Schlafzimmer mit Blick auf den Ozean bietet beispielsweise die Villa Khepri in Porto Rotondo. Auf Wunsch wird hier jeden Morgen ein hausgemachtes Frühstück auf die Terrasse gebracht.
  • Welche sind die besten Restaurants im Norden von Sardinien? Ein echtes Highlight ist das Restaurant Agriturismu La Valletta in Santa Teresa Gallura. Nach dem Farm-to-Table-Prinzip kommen hier nur hausgemachte und regionale Produkte auf den Tisch. Einen großartigen Aperitivo gibt es im Caffè Nina am Kirchplatz von San Pantaleo. Hier trifft sich am späten Nachmittag gefühlt die halbe Region auf einen Spritz oder ein Glas Wein mit leckeren Antipasti. Porto Cervo ist generell etwas teurer. Faire Preise und authentische sardische Küche bietet jedoch das Elit Promenade Café. Leckere Pizza gibt es bei PepeBianco in Olbia mit anschließendem Gelato bei Natura.
Eine knusprige Pizza ist natürlich ein Muss auf Sardinien.

Eine knusprige Pizza ist natürlich ein Muss auf Sardinien.

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