Paris abseits der Touristen: Geheimtipps vom Insider
Paris, die Stadt der Liebe, der Mode und der Kunst – und Sehnsuchtsort von Millionen von Touristen weltweit. Denn in kaum einer anderen Stadt lässt es sich so wunderbar durch bezaubernde Straßen flanieren, als durch die französische Hauptstadt. Ihr wollt die Stadt der Liebe mal ganz alternativ und abseits der Touristen erkunden? Sarah ist ein echter Paris-Insider und hat hier die besten Geheimtipps für alternative Sehenswürdigkeiten für euch zusammengestellt.
Viele sind der Stadt an der Seine vom ersten Moment verfallen. Andere brauchen etwas länger, um mit Paris „warm zu werden“. Vier Anläufe erforderte es bei mir, bis mich die französische Hauptstadt voll und ganz in ihren Bann gezogen hat. Nach den ersten Kurztrips nahm ich mir bei meiner letzten Parisreise mehr Zeit. Drei Wochen lang wohnte ich in einem Studio auf dem Montmartre, verließ die ausgetretenen Pfade, machte mich auf die Suche nach den versteckten Schätzen der Stadt, besonderen Cafés und Restaurants. Et voilá, hier kommen meine Insidertipps für Paris.
Paris für Flaneure: Streifzüge durch Montmartre und Le Marais
Während meiner ersten Reisen nach Paris war das Künstlerviertel Montmartre auf einem Hügel im Norden mein Lieblingsort der Stadt. Spätestens seit dem Kultfilm „Die fabelhafte Welt der Amélie“ bin ich von dem romantischen Stadtteil verzaubert, in dem an jeder Straßenecke ein Hauch Nostalgie umher schwirrt. Auf dem Place du Terte den Malern über die Schultern schauen, ein Glas Rosé in einem der umliegenden Bistrots genießen und im Anschluss durch die entzückende Villa Léandre streifen – meiner Meinung nach die vielleicht schönste Straße in Paris. Die Backsteinhäuser mit verwunschenen Vorgärten lassen einen meinen, man wäre vom La Maison Rose geradewegs nach Großbritannien spaziert.
Selbstverständlich darf auch dieser Montmartre-Klassiker nicht fehlen: In den Abendstunden auf den Stufen vor der Basilika Sacré-Cœur niederlassen, um die Aussicht zu genießen und den Straßenmusikern zu lauschen. Hach, Paris!
Obwohl ich auf dem Montmartre wohne, zieht es mich während dieser Reise oft in das Jüdische Viertel von Paris, Le Marais. Am nördlichen Seineufer, zwischen Place de la Republique und Place de la Bastille liegt der Stadtteil im 4. Arrondissement. Im Gegensatz zu weiten Teilen von Paris dominiert im Marais nicht das streng einheitliche, von Baron Hausmann geprägte Stadtbild, für das das mittelalterliche Paris weitestgehend zerstört wurde.
Eine spannende architektonische Mischung empfängt die Besucher im Jüdischen Viertel. Mondäne Flaniermeilen findet man genauso wie verwinkelte Gassen. Stadtpaläste säumen die Straßen in denen einst der Pariser Adel residierte, dazwischen charmante Arbeiterhäuser, leicht schief von den letzten Jahrhunderten gezeichnet.
Wie gemacht zum Treiben lassen ist der Marais. Früher oder später landet man an den Sehenswürdigkeiten des Viertels, dem Place des Vosges mit seinen Arkaden und dem weltberühmten Kunstmuseum Centre Pompidou. Unterwegs verlocken gemütliche Cafés und Patisserien zu einem Café au lait und einem sündigen Dessert.
Zwischen der Rue du Renard und der Rue Vieille du Temple reihen sich Second Hand Shops an Concept Stores und Ateliers. Es lohnt zwischendurch einen Blick in die Hinterhöfe zu werfen, in denen sich Trödelgeschäfte neben erstklassigen Restaurants verbergen. Wer nach Café und Teilchen nur auf der Suche nach einer kleinen Mahlzeit ist, begnügt sich vielleicht mit würzigen Falafel. Die vielleicht besten der Stadt gibt’s bei Chez Hanna in der Rue des Rosiers.
Die vielleicht leckerste Falafel der Stadt gibt’s bei Chez Hanna in der Rue des Rosiers.
Chez HannaParis für Kunstliebhaber und die grüne Seite der Stadt
Keine Städtereise nach Paris, ohne in mindestens einem Museum die Crème de la Crème der Kunstgeschichte zu bestaunen. Die meisten Touristen zieht es in den Louvre, um einen Blick auf das sagenumwobene Gemälde der Mona Lisa zu werfen. Dabei besitzen zahlreiche weitere Ausstellungsorte wahre Schätze.
Mittlerweile kein Geheimtipp, aber eine prima Alternative zum Louvre, ist das Musée d’Orsay im 7. Arrondissement. Neben der einzigartigen Atmosphäre in dem ehemaligen Bahnhofsgebäude, erwartet euch hier eine ganze Reihe hochkarätiger Werke, von Gemälden und Skulpturen, über Fotografien bis zu Bauteilen und Möbelstücken. Zu den bekanntesten Ausstellungsstücken zählen Alexandre Cabanel’s “Die Geburt der Venus“ und ein Selbstporträt Vincent van Goghs
Museen in Paris
Bilderhauerei-Enthusiasten kann ich das Musée Rodin ans Herz legen, in dem es unter anderem die berühmten Exponate „Der Denker“ und „Der Kuss“ zu sehen gibt. An freundlichen Tagen lässt es sich noch dazu prima durch den schön angelegten Garten spazieren, um einige Werke von Auguste Rodin unter freiem Himmel zu betrachten.
Beeindruckende Orte für Kunst- und Kulturliebhaber sind außerdem das Museé de L’Orangerie, das insbesondere Werke des Impressionismus beherbergt. Auch ein Abstecher zum Friedhof Pere Lachaise lohnt sich. Zwischen prachtvollen Gräbern stößt man unter anderem auf die Ruhestätten von Édith Piaf, Jim Morrison und Oscar Wilde.
Wer Kilometer um Kilometer durch die Straßen von Paris spaziert, der sehnt sich wohl früher oder später nach einer Pause. Ideal für einen Moment der Ruhe sind die Parks und Gärten der Stadt. Mit über 400 grünen Oasen kann Paris aufwarten. Die Einwohner von Paris verbringen dort gern ihre freie Zeit – und das zu jeder Jahreszeit. Auch im tiefsten Winter tanken sie gern eine Runde Wintersonne auf den zahlreichen Sitzgelegenheiten des Jardin du Luxemburg oder des Jardin des Tuileries. Weit weg vom Trubel der Stadt fühlt man sich auch im Jardin des Plantes am südlichen Seineufer oder dem Parc des Buttes-Chaumont im 19. Arrondissement.
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Paris für Foodies: Schlemmen in alternativen Cafés
Vom petit déjeuner am Morgen bis zum dîner am Abend - Essen gehen wird in Paris ausgiebig zelebriert. Die Preise in den Restaurants und Cafés sind dabei meist gesalzen. Schnell tappt man in die Touri-Falle und trinkt miserablen Cappuccino für 7,50 Euro. Aber sogar in Paris findet man bezaubernde Lokale, in denen man zu einem – für Pariser Verhältnisse – guten Preis-Leistungsverhältnis hemmungslos schlemmen kann.
Eine meiner liebsten Adressen für ein köstliches Frühstück ist das IBRIK Café, wo ihr in entspannter Atmosphäre leckere Bowls serviert bekommt – gewürzt mit einem Hauch Balkan. Ein weiterer Geheimtipp, den ich in meiner Nachbarschaft entdeckt habe, ist La REcyclerie. Das alte Bahnhofsgebäude beherbergt heute eine Werkstatt, in der man gemeinsam alte Liebhaberstücke auf Vordermann bringen kann, und ein cooles Restaurant. Die verschiedenen Räume wurden liebevoll mit allerlei Vintage-Möbeln eingerichtet und es macht Spaß sich in den Zimmern auf Entdeckungstour zu begeben. Zur warmen Jahreszeit lässt es sich wunderbar auf der Terrasse an den stillgelegten Gleisen verweilen.
Eclairs, Tartlets dazu ein Glas fruchtiger Cidre. Paris, je t’aime!Sarah von itchyfeet
Ideal für einen regnerischen Tag ist die älteste Markthalle von Paris, der Marché des Enfants Rouge im Marais. Wie in der ganzen Stadt, begegnen euch hier zwischen den Ständen kulinarische Einflüsse aus der ganzen Welt. Bis in die Abendstunden kann man das bunte Treiben beobachten und sich durch allerlei neue Geschmacksrichtung kosten. Etwas entspannter geht es, einen Katzensprung von der Markthalle entfernt, im Le Voltigeur zu. Umgeben von Bücherregalen und Orangenbäumen bietet das Bistro frisch gepresste Säfte und das beste Pain au Chocolat, das ich in Paris gegessen habe.
Pariser Chic kombiniert mit italienischem Flair erwartet euch im Pink Mamma. Das Restaurant im 9. Arrondissement gehört zu den stylishsten in denen ich je essen durfte. Jede Etage ist individuell mit viel Liebe zum Detail eingerichtet und alles was auf den Teller kommt ist exquisit.
Eine aufregende Seite zeigt Paris zu später Stunde. Im Sommer wird auf dem Place de la Republique gerne getanzt bis die Füße qualmen. Im Juli und August verwandelt sich Paris mancherorts in ein Strandparadies. Zum alljährlichen Fest Paris Plages kann man, unter anderem an einem Uferabschnitt der Seine, in Liegestühlen unter Palmen chillen. Meine persönliche Lieblingsbar in Paris ist Le Comptoir Général am Canal Saint-Martin. Ein bisschen funky und verrückt mit hervorragenden Cocktails und Jungle Vibes. Übrigens zahlt ihr in vielen Bars zur Happy Hour (zwischen 18 und 19 Uhr und 21 bis 22 Uhr) für eure Drinks nur die Hälfte. À santé!
Eine letzte Empfehlung für alle, die Paris bei freundlichem Wetter besuchen: Stellt euch mit etwas Obst, Käse und einem ofenfrischen Baguette aus einer der vielen, tollen Boulangerien ein Picknick zusammen. Nun fehlt nur noch ein lauschiges Plätzchen an der Seine, bevor es heißt: „Bon appétit!“
Schöner Ausblick auf einem Streifzug durch Paris.
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Koffer schon gepackt? Oder noch mehr Tipps? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!
MAMta
sehr gute, habe ich eine frage :-welchen insider tipp können sie ihrem künden oder Leser geben ,um weniger Besucher anzutreffen zb. in Pariser museum?
Redaktionsteam
Hallo MAMta,
um sich die Stadt mit möglichst wenigen Touristen zu teilen, meidet man am besten die Hauptsaison und reist zwischen November und März nach Paris. Für einen Besuch im Museum kann ich empfehlen, einen Tag unter der Woche zu wählen und am besten schon kurz nach Öffnung zu kommen.
Viele Grüße,
Sarah
La Grecca
Vielen Dank für die wundervollen Anregungen. Ich bin im Juli in Paris und werfe sicher einige davon beherzigen.
Redaktionsteam
Dankeschön, das freut uns zu hören! Hab eine tolle Zeit in Paris und lass uns gerne wissen, wenn Du noch weitere Geheimtipps entdeckt hast.;-)
Viele Grüße
Steffi von Travellers Insight